Verlust im ersten Quartal
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Singapore Airlines rechnet mit Stellenstreichungen

Singapore Airlines Airbus A350-900
Singapore Airlines Airbus A350-900, © Andreas Spaeth

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SINGAPUR - Der Lufthansa-Partner Singapore Airlines will seinen Gewinn wieder ankurbeln und schließt es nicht aus, dafür wie der Konkurrent Cathay Pacific einige Stellen abzubauen. So steht es im Geschäftsbericht, den die Airline nach einem überraschenden Verlust im ersten Quartal herausgegeben hat.

Die Belegschaft wisse Bescheid, dass Jobs auf der Kippe stehen, sagte der Chef der Airline, Goh Choon Phong, am Rande des jährlichen Treffens der Internationalen Luftverkehrsvereinigung IATA in Cancún, Mexiko. Tochtergesellschaften und alle Geschäftsbereiche eingeschlossen beschäftigte die Gruppe Ende März 2016 im Schnitt 24.350 Mitarbeiter.

Manche Jobs könnten entbehrlich werden, für andere müssten die Mitarbeiter sich weiterbilden, um neue Aufgaben zu übernehmen, sagte Goh. Konkrete Zahlen wollte er noch nicht nennen. Externe Berater prüfen laut Goh seit sechs Monaten, an welchen Stellen die Airline bei Flotte und Netz sparen kann.

Ob der starken Konkurrenz durch Günstigairlines und Rivalen aus Nahost muss Singapore Airlines dringend ihre Betriebskosten reduzieren und ihr Geschäftsmodell umgestalten. Zum ersten Mal in fünf Jahren hat sie einen Verlust im ersten Quartal verzeichnet.

Asiens anderes Premium-Luftfahrtunternehmen – Cathay Pacific Airways – kündigte im Mai 2017 an, 600 Jobs in Hongkong zu streichen. Die Airline hat sich zum Ziel gesetzt, 30 Prozent an Mitarbeiterkosten in ihrem Hauptsitz zu sparen. Der Stellenabbau ist Teil der größten Umgestaltung des Unternehmens seit 20 Jahren. Eingeleitet wurde sie, weil die Airline zum ersten Mal seit acht Jahren in die roten Zahlen gerutscht ist.

Singapore Airlines sagte im Mai ein Jahr 2017 voraus, das voller Herausforderungen sein wird, jedoch mit Zunahmen bei den Passagierzahlen und Warentransporten – ein wichtiger Indikator für Rentabilität in der Industrie. Die Airline hat eigenen Angaben zufolge ein Team aufgestellt, das mit Hochdruck eine "weitreichende Überprüfung" durchführt, um die Gruppe für ein langfristiges und nachhaltiges Wachstum startklar zu machen.

Gleicher Service, weniger Kosten

Ziel sei es, das Geschäftsmodell derart umzugestalten, dass die Airline "weiterhin qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen anbieten kann, jedoch effizienter und mit bedeutend besserer Kostengrundlage", heißt es in einem Statement vom 18. Mai 2017.

Der Nettoverlust im ersten Quartal 2017 betrug 138,3 Millionen Singapur-Dollar, der erste seit 2012 im gleichen Jahreszeitraum.

Aktien von Singapore Airlines – der einzigen asiatischen Airline, die die Concord geflogen ist und die erste Airline der Welt, die den A380 Superjumbo einsetzte – sind in diesem Jahr um 3,4 Prozent gestiegen. Damit hinken sie den 21 Prozent Gewinn für den Bloomberg Asia Pacific Airlines Index hinterher.
© Bloomberg, aero.de | Abb.: Airbus | 15.06.2017 10:13

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Beitrag vom 16.06.2017 - 08:04 Uhr
Sozialdumping und Personalkosten streichen. Richtig Ideenreich die heutige Managementgesellschaft...
Beitrag vom 15.06.2017 - 20:20 Uhr
Erstmal würde ich die gesamte Führung absetzen.

Denn wenn sie externe Berater prüfen lassen müssen an welcher Stelle zu sparen ist, ist weder "der Chef" noch seine interne Führunscrew sein Geld wert ...


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