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FAA soll Mindest-Passagiersitzgrößen festlegen

WASHINGTON - Die amerikanische Vereinigung "Flyersrights.org" hat in einer Verhandlung vor dem Berufungsgericht in Washington D.C. durchgesetzt, dass die US-Luftfahrtbehörde FAA künftig aktualisierte Mindeststandards für die Größe von Passagiersitzen und deren Abstand zueinander vorschreibt.

Die ohne Gewinnerzielungsabsicht arbeitende Vereinigung aus Florida gewann Ende Juli eine Berufungsverhandlung in der US Hauptstadt. Sie will die Luftfahrtbehörde FAA damit zwingen, der fortschreitenden Verkleinerung von Sitzabständen und Sitzgrößen in Flugzeugkabinen durch die Airlines entgegenzutreten.

American Airlines
American Airlines Boeing 777-300ER, © American Airlines

Fyersrights.org hatte 2015 eine Klage eingereicht, um die Festlegung von Mindestsitzgrößen und -abständen durch die FAA zu bewirken. Die Durschnitts-Sitzbreite in den USA sei innerhalb von gut zehn Jahren von 18,5 auf 17 Zoll verringert worden, der Durchschnitts-Sitzabstand von 35 Zoll auf 31 Zoll geschrumpft.

Damit erhöhe sich im Fall einer Kabinenevakuierung für den Passagier die Gefahr, das Flugzeug nicht mehr rechtzeitig verlassen zu können. Die FAA hatte seinerzeit dieser Einschätzung widersprochen und behördlicherseits das Erlassen von Mindestmaßen abgelehnt.

Das Berufungsgericht entschied nun, dass die von der FAA angeführten Tests veraltet seien und neuere nicht vorgelegt wurden. Die Tatsache, dass heutige Passagiere im Durchschnitt wesentlich größer seien, werde nicht berücksichtigt. Die FAA müsse nun nochmals prüfen, ob sie bei ihrer Haltung bleibe und falls ja, aktuellere Belege für ihre Haltung beibringen, so das Gericht.

Airlines verdichten Kabinen

In der Phase extrem hoher Öl- und Kerosinpreise hatten zahlreiche Airlines beschlossen, ihre Kabinen dichter zu bestuhlen. Dabei wurden oft schmalere Sitze installiert, deren Abstände verringert und zusätzlicher Raum zum Einbau von Sitzen durch die Verkleinerung von Küchen- und Toilettenflächen gewonnen.

Bisher prüfen Luftfahrtbehörden nur, ob alle Sitze die vorgeschriebene Festigkeit von 16 g haben, und ob die maximale Passagierzahl binnen 90 Sekunden durch die Hälfte der Notausgänge evakuiert werden kann.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Recaro Aircraft Seating | 08.08.2017 08:24

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Beitrag vom 09.08.2017 - 13:09 Uhr
Ich bin mir ziemlich sicher, dass in absehbarer Zukunft eine entsprechende Regelung über einen Mindestabstand bei angemessener Breite der Sitzgelegenheiten kommen wird.

Die Menschen in den meisten Ländern der Welt werden immer größer, aber auch schwerer, das stundenlange Martyrium auf einer Minimalfläche von einem Drittel Quadratmeter ist auf Dauer nicht mehr vertretbar.

„Diese Menschen sind selber Schuld an ihrer Misere mit ihrer „Geiz ist geil-Mentalität“, sollen sie doch für nur ein paar hundert Euro auf eine bessere Klasse upgraden“, höre ich schon wieder die Verteidiger der Airlinepolitik.

Aber so einfach ist es nicht, denn nirgendwo auf den Buchungsseiten wird auf eine Gesundheitsgefährdung, auf unzumutbare Verhältnisse, oder maximale Körpergrößen- oder Gewichte hingewiesen,wenn ich ein Ticket in der Touristenklasse buche.

Vielleicht sollte, ähnlich wie bei bekannten nikotinhaltigen Produkten ein Warnhinweis aufgegeben werden, frei nach dem Motto:“Fliegen in der Y-Klasse kann Ihre Gesundheit ernsthaft gefährden!“

Dabei verlangt man eigentlich nicht viel, die neue Sitzkonfiguration bei orangenen LCC zum Beispiel kann durchaus gefallen,und lässt einem scheinbar ausreichend Überlebensspielraum auf einem Kontinentalflug.
Beitrag vom 09.08.2017 - 11:31 Uhr
Ich sehe jedenfalls keine PAX nach dem Flug reihenweise Tod Umkippen, auch nicht nach dem 14h von Sydney an den Golf.

Sportlicher Kommentar, Glückwunsch. Sehe ich nicht, kann es also nicht geben. In der Regel kippt man bei einer Thrombose ja nun nicht direkt am Gate um.

Vielleicht ist Dir die BBC ja seriös genug:  http://news.bbc.co.uk/1/hi/health/1109406.stm
Die zitiert eine, zugegeben ältere, Studie mit bis zu 2000 Toten pro Jahr in UK.
Beitrag vom 09.08.2017 - 10:28 Uhr
Die Zahl (2000 Tote jährlich durch Trombosen auf Langstreckenflügen) stammt aus einem SPIEGEL Artikel aus dem Jahr 2010. Die 2.300 sind eine auf dem Wachstum des Luftverkhers basierende Schätzung.

Ich bin der Meinung, dass es den Hinterbliebenen des Passagiers wahrscheinlich egal ist, durch welches reduzierbare Risiko ihr Angehöriger getötet wurde. Der FAA sollte das auch egal sein. Das ist doch locker besser, wenn sich die Experten der FAA mit dem Thema befassen, als wenn Fachfremde Ministerien (Verbraucherschutz etc.) sich da reinhängen.

Ich bezweifle diese Zahl stark und höre sie zum ersten Mal.

Ich sehe jedenfalls keine PAX nach dem Flug reihenweise Tod Umkippen, auch nicht nach dem 14h von Sydney an den Golf.

Der Spiegel ist auch nicht gerade die seriöserste Quelle was Luftfahrt angeht.

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