Derzeit ist Niki weder von der Insolvenz der Mutter Air Berlin betroffen, noch bestünde eigene Insolvenzgefahr. Die Staatshilfe sei nur ein "Worse Case Szenario", von dem man weit entfernt sei, erklärte Kanzleramtminister Thomas Drozda dem "Standard".
Allerdings könnten Außenstände von kolportierten 43 Millionen Euro Niki in Bedrängnis bringen. Niki nutzt in hohem Maß die Infrastruktur von Air Berlin, unter anderem in Vertrieb und Buchung. Gegenüber Medien erklärte Airline-Gründer Niki Lauda, er glaube nicht, dass Air Berlin die Außenstände noch begleichen werde.
Inzwischen schreiten die Übernahmeverhandlungen von Air Berlin weiter voran. Am Wochenende will Lufthansa Nägel mit Köpfen machen und die Übernahme von Teilen des Air Berlin-Flugbetriebs zeitnah zum Abschluss bringen.
Dabei soll es um 70 bis 90 Flugzeuge gehen. Alle Flugzeuge sind geleast, die Verträge mit den Leasinggebern müssten neu verhandelt werden. Weitere Teile des Flugbetriebs könnten an die britische Easyjet gehen. Auch TUI und Condor sollen Interesse zeigen.
Am Freitag kam mit Hans Rudolf Wöhrl ein weiterer Bieter ins Spiel. Über seine Nürnberger Intro Holding würde Wöhrl die Air Berlin-Gruppe zur Gänze übernehmen. Der Bund winkte ab. Air Berlin sei allein nicht überlebensfähig, ihr Modell gescheitert, befand Wirtschaftstaatssekretär Matthias Machnig im Infosender des "RBB".
Anwärter auf Niki sind neben Eurowings ebenfalls Easyjet, sowie Miteigentümer Etihad Airways beziehungsweise Mitbewerber im Touristikgeschäft, etwa Condor und TUIfly.
Eine Option sei auch eine Wiederaufnahme der Fusionsverhandlungen mit der deutschen TUI-Tochter, mutmaßt Niki-Betriebsrat Stefan Tankovits. Nach einem Strategiewechsel legte Etihad im Mai die Fusionspläne überraschend auf Eis.
© aero.at | Abb.: Ingo Lang | 19.08.2017 10:27
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