Sechste Verzögerung
Älter als 7 Tage

Abflug 2019: BER bleibt Baustelle

BERLIN - Der BER kann frühestens 2019 in Betrieb gehen. Das ergibt sich aus einem neuen Terminplan für die Bauarbeiten. Sie sollen in einem Jahr abgeschlossen werden, wie die Flughafengesellschaft am Donnerstag mitteilte. Auf das Bauende folgen aber noch umfangreiche Prüfungen und ein Probebetrieb.

Als wahrscheinlich gilt daher ein Start im Herbst 2019 - acht Jahre nach dem ursprünglichen Termin. Geschäftsführer Engelbert Lütke Daldrup will noch in diesem Jahr bekannt geben, wann am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) die ersten Passagiere einchecken können.

Tower am BER
Tower am BER, © Günter Wicker, FBB

Damit zeichnet sich ab, dass die Eröffnung für den drittgrößten deutschen Flughafen zum sechsten Mal verschoben wird - noch immer werden im Terminal die Folgen von Fehlplanungen, Baumängeln und Technikproblemen abgearbeitet. Zuletzt hatten die Verantwortlichen einen Start 2018 angepeilt.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte jedoch Anfang August schon angedeutet, dass auch daraus nichts werden könne.

Der neue Terminplan ist nach Lütke Daldrup mit den wesentlichen Baufirmen abgestimmt. Dazu zählt die Flughafengesellschaft üblicherweise Bosch, Siemens,T-Systems, Caverion und ROM. Aufsichtsrat und Geschäftsführung hatten in der Vergangenheit immer wieder versucht, bei den Baufirmen aufs Tempo zu drücken.

Zuletzt hatten Probleme mit Brandschutztüren und der Sprinkleranlage das Projekt wieder zurückgeworfen. Hunderte Türen funktionieren noch nicht ordnungsgemäß, Wasserleitungen müssen ausgetauscht werden, damit es bei einem Feuer im Terminal aus den Sprinklern nicht nur tröpfelt. Allein die Arbeit an den Sprinklern kann noch bis Mai 2018 dauern.

Nach dem geplanten Bauende am 31. August 2018 werden sämtliche technischen Anlagen im Terminal im Verbund getestet. Beim anschließenden Probebetrieb testen mehrere Tausend Komparsen den neuen Flughafen. In früheren Terminplänen war für Abnahmen, Prüfungen und Probetrieb stets insgesamt etwa ein Jahr vorgesehen.

Der neue Bau-Terminplan für den BER kommt keine vier Wochen vor einem Volksentscheid zum Flughafen Tegel. Die Berliner stimmen am Tag der Bundestagswahl auch über einen Appell an den Senat ab, die geplante Schließung des Flughafens Tegel zu stoppen.

Zu den Argumenten der Befürworter zählt, dass der neue Flughafen zu klein geraten sind. Der Flughafen hatte Anfang der Woche jedoch einen Plan vorgestellt, wie der neue Airport nach der Eröffnung ausgebaut werden kann.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: FBB | 31.08.2017 10:57

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Beitrag vom 07.09.2017 - 03:35 Uhr
Ich muss mich immer wieder wundern, wie der ständige "Kostenanstieg" und die ständigen Verschiebungen des Eröffnungstermines so leichtfertig zur Kenntnis genommen werden.
Bisher wurden doch nur "Bauernopfer" vorgebracht. Die wahren Verantwortlichen brüsten sich nach wie vor mit "ihren Erfolgen".
Nach dem bisherigen Dilemma kann ich nur empfehlen, Schönefeld zu schließen und als Mahmal politischen Versagens als Museum zu eröffnen.
Gleichzeitig sollte SPERENBERG als neuer Flughafen Berlin nun endlich zum Zuge kommen. Das würde auch jetzt noch billiger sein, als ständig an BER herumzufummeln und nachzubessern.
Beitrag vom 03.09.2017 - 12:14 Uhr
@ Dr. Mok
da muss ich Ihnen recht geben; der gute (alte) A340-500 (A345) scheint ein Fundamental-Realo zu sein, und ich frage mich gerade, wie man dieses Leben (mal abgesehen vom BER-Denkmal) ohne Humor so lange überleben kann.

Und by the way, kürzlich habe ich eine Reportage gesehen, wie man den HKG in nur knapp 8 Jahren (mit komplett neuer Tunnel- und Brücken-Infastruktur) buchstäblich aus und in das Wasser gestampft hat! Na gut, gekostet hat es 20 Milliarden, aber das schaffen die Brandenburger sicher auch noch...

Kaum vorstellbar, was wir seit 2012 für einen genial funtkionierenden mind. 4 Runway-Mega-Flughafen (inkl. Terminal-Paläste für 80 Mio Paxe) längst in Betrieb hätten, wären rechtzeitig Türken und Chinesen unter britischer Regie ans Werk gegangen. Noch besser: Reisewillige würden auch sogar dort hin kommen, und zwar auch mit dem Auto, - nicht nur mit dem Fahrrad (wie es die GRÜNEN gerne hätten). Ein bisschen schade, dass die Deutschen sich ihre Zukunft unermüdlich selbst verbauen, indem sie die falschen Parteien wählen.
"Made in Germany" - funktioniert exportiv scheinbar noch ganz gut, nur leider nicht im eigenen Land.
Beitrag vom 01.09.2017 - 21:44 Uhr
@A345

Ich vermute jetzt, Ironie ist nicht gerade Ihre grosse Stärke.







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