"Sueddeutsche Zeitung"
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Kontakte von Lufthansa und Regierung vor Air-Berlin-Insolvenz

Air Berlin Airbus A320
Air Berlin Airbus A320, © Air Berlin

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BERLIN - Bei Air Berlin könnte am Donnerstag eine Vorentscheidung über den Verkauf an Investoren fallen. Die drei Gläubiger des Dachkonzerns, der deutschen Gesellschaft und der Techniksparte treffen zu Beratungen zusammen. Lufthansa war offenbar frühzeitig über die nahende Insolvenz im Bilde.

Am vergangenen Freitag lief die Bieterfrist ab. Eine endgültige Entscheidung über den Zuschlag dürfte der Air-Berlin-Aufsichtsrat wohl zwar erst am Montag (25. September) kurz nach der Bundestagswahl treffen. Für den formalen Beschluss könnten nun aber schon die Weichen gestellt werden, hieß es.

Wo und wann die Gläubiger tagen, war zunächst nicht bekannt. Ein Gesamtverkauf der bisher zweitgrößten deutschen Airline an eine andere Fluggesellschaft gilt wegen der dann hohen Marktmacht des neuen Eigentümers als eher unwahrscheinlich.

Mehrere einzelne Bieter hoffen daher auf Teile von Air Berlin. Kandidaten sind etwa die British-Airways- und Iberia-Mutter IAG, Easyjet sowie ein Bündnis aus Condor und Niki Lauda, dem Gründer der Air-Berlin-Tochter Niki. Und Lufthansa, die sich den Löwenanteil von Air Berlin für ihre Günstigsparte Eurowings sichern will.

Telefonate und Geheimtreffen im Verkehrsministerium

Tage vor der vorläufigen Insolvenz am 15. August haben Air Berlin, Lufthansa und die Bundesregierung ihr Vorgehen möglicherweise unmittelbar aufeinander abgestimmt.

"Vertreter der Bundesregierung führten schon vor der Air-Berlin-Pleite Gespräche mit beiden Airlines", berichtet die "Sueddeutsche Zeitung" am Mittwoch unter Berufung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Katharina Dröge, die das Bundesverkehrsministerium beantwortete.

Selbiges stand demnach seit 11. August in telefonischem Austausch mit Air Berlin und Lufthansa. Am 14. August - dem Montag vor der Insolvenz - sei eine Sechserrunde im Verkehrsministerium zusammengekommen, an der neben vier Staatssekretären Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann und Lufthansa-Chef Carsten Spohr teilnahmen.

Minuten nachdem die Insolvenzmeldung von Air Berlin am 15. August über die Agenturen lief, konnte Lufthansa erklären, "sich mit Air Berlin bereits in Verhandlungen über den Erwerb von Teilen der Air Berlin Gruppe" zu befinden und "gemeinsam mit der Bundesregierung die Restrukturierungsbemühungen" zu unterstützen.

Der langjährige Lufthanseat Winkelmann hatte die Unternehmensleitung von Air Berlin im Februar übernommen. Im Vorfeld hatte Lufthansa bereits einen umfangreichen Wet-Lease-Deal mit Air Berlin eingefädelt. Im Juni hatte Winkelmann erklärt, einen Partner für die angezählte Fluggesellschaft zu suchen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Air Berlin | 20.09.2017 21:08


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#12172
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Beitrag vom 17.10.2021 - 20:05 Uhr
was ist, gibt es Probleme?
Beitrag vom 16.08.2021 - 10:34 Uhr
@FloCo:
Das 'bemängele' ich an dem Beitrag:
"Planungen gibt es schon etwas länger. Nur haben die keinen der jeden Nasenpopel ins aero Forum schreibt. Und das hat auch seine Gründe. Und die Ereignisse überschlagen sich aktuell etwas schneller als auch Sie und ich uns das wohl ausmalen konnten. Andererseits kann man nicht bei jedem Ereignis gleich und sofort mit Sack und Pack das Land verlassen. Man hat eine Botschaft in dem Land eingerichtet die schließlich hoheitliche Aufgaben zu erledigen hat, incl. Betreuung der sich vor Ort befindlichen deutschen Bürger.".
Weil es nicht stimmt, quasi komplett falsch ist (und mich, wie schon öfters, diskreditieren sollte).

Außenminister H.Maas und Verteidigungsministerin A.Kramp-Karrenbauer werden zu Recht kritisiert - weil sie die Lage völlig falsch eingeschätzt und entsprechend schlecht 'vorbereitet' haben. Das kann man in anderen Medien (nicht Luftfahrtforen) nachlesen, z.B. auf Spiegel.de.

Aber prinzipiell haben Sie Beide Recht, ich hätte darauf gar nicht reagieren sollen. Mein Fehler.

Tut mir leid, aber ich kann in dem von Ihnen bemängelten Kommentar keinerlei Bezug zu Ihrem Kommentar sehen. Wie soll dieser Kommentar Sie dann diskreditieren?
Der User @Otto West redet über Planungen, die Sie mit keinem Wort erwähnt haben, der User @GB allerdings schon. Wie schaffen Sie es da sich gleich wieder in die Opferrolle zu lesen, dass Sie der User hier diskreditieren will? Der Kommentar von @74 bitte 63 würde dazu taugen; auf den nehmen Sie aber keinen Bezug.

Genau genommen antworten Sie jetzt hier auf einen Kommentar, der keinen wirklichen Bezug zu dem Ihrigen hat mit einer Beleidigung... und das gerade von Ihnen, wo Sie doch immer so sehr auf den guten Umgangston achten und immer sofort nach Moderation, Sperrungen und sonstigen rufen, wenn Sie sich angegriffen fühlen...

Das ist das, was ich nicht verstehe hier...

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