DÜSSELDORF - Die endgültige Entscheidung über die Zerlegung von Air Berlin verzögert sich offenbar auch deshalb, weil die Lufthansa-Gruppe und Easyjet um besonders begehrte Flugrechte in Düsseldorf streiten. Dies berichtet die "Rheinische Post" (Samstag) unter Verweis auf Quellen im Umfeld des Gläubigerauschusses.
Laut dem Bericht hat Easyjet dem Ausschuss nicht nur wie erwartet vorgeschlagen, die Präsenz in Berlin zu erhöhen, sondern auch in der NRW-Hauptstadt relativ viele Start- und Landerechte zu übernehmen.
"Easyjet will in Düsseldorf eine Reihe an interessanten Routen gerade zu wichtigen Großstädten übernehmen", zitiert die "Rheinische Post" einen guten Kenner der Vorgänge, Lufthansa wolle aber nicht auf alle diese Routen verzichten. Es gehe um wichtige "Rennstrecken" etwa nach München oder Hamburg.
Nach Medieninformationen geht der Gläubigerausschuss von Gesamteinnahmen zwischen 250 und 350 Millionen Euro aus der Aufteilung von Air Berlin aus. Laut "Bild am Sonntag" hat allein Lufthansa 200 Millionen Euro geboten.
Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr hatte vergangene Woche angekündigt, er wolle
die 38 bereits angemieteten Mittelstrecken-Maschinen und 20 bis 40
weitere Flugzeuge von Air Berlin in den Lufthansa-Verbund holen. Kommt es so, übernähme
Lufthansa etwa die Hälfte der Flotte des langjährigen Konkurrenten.
© dpa-AFX, OTS, aero.de | Abb.: Andy Mitchell | 24.09.2017 10:06
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Beitrag vom 24.09.2017 - 13:06 Uhr
Glaube ich auch. Wenn es bedeutend mehr wert ist wird es entsprechende Gebote geben. Bald gibt es Neues aus Uhlenbusch.
Beitrag vom 24.09.2017 - 12:11 Uhr
@professorXray: Sie vergessen, dass AB abgesehen von den Slots praktisch keine assets hat, die für Lufthansa (oder irgendeine andere Airline) einen Wert haben. Die Marke will keiner haben und Flugzeuge gehören AB ohnehin keine mehr. Wo sollen da Werte sein, die einen Kaufpreis von 2 Mrd. rechtfertigen würden? Wenn AB so viel wert wäre, hätte es bedeutend mehr Interessenten gegeben...
Angesichts der Tatsache, dass die Slots von Experten mit etwa 80-100 Millionen bewertet wurden, sind 200 Millionen allein von LH ein guter Preis. Wöhrl wollte sogar nur 50 Millionen bezahlen. Und das für die gesamte AB. Der Rest waren nur Boni, falls er den Laden wieder wirtschaftlich bekäme. DAS ist lächerlich!
Beitrag vom 24.09.2017 - 10:47 Uhr
200 Millionen Euro für die Marktmacht der nächsten Jahre? Das ist schon echt ein lächerlicher Betrag, den man da zahlen will. Das ist immerhin der monatliche Gewinn, den die Lufthansa-Gruppe in etwa pro Quartal erwirtschaftet.
Ab 2,0 Milliarden Euro wird es berechtigt teuer.
Kommentare (3) Zur Startseite
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Angesichts der Tatsache, dass die Slots von Experten mit etwa 80-100 Millionen bewertet wurden, sind 200 Millionen allein von LH ein guter Preis. Wöhrl wollte sogar nur 50 Millionen bezahlen. Und das für die gesamte AB. Der Rest waren nur Boni, falls er den Laden wieder wirtschaftlich bekäme. DAS ist lächerlich!
Ab 2,0 Milliarden Euro wird es berechtigt teuer.