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Air Berlin vor Aufteilung an Lufthansa und Easyjet

Air Berlin Airbus A330-200
Air Berlin Airbus A330-200, © Andy Mitchell, CCBYSA

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BERLIN - Für den Verkauf der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin wird am Donnerstag eine Entscheidung erwartet. Als mögliche Käufer von Unternehmensteilen gelten die Lufthansa und Easyjet. Mit beiden Interessenten hat Air Berlin bislang exklusiv verhandelt.

Das könnte sich aber vereinbarungsgemäß ab dem 12. Oktober ändern, sollte dann doch noch keine Einigung erzielt worden sein. Laut Insidern hat Easyjet ein anfängliches Gebot für Teile der Airline über 50 Millionen Euro deutlich reduziert.

Lufthansa will bis zu 61 Airbus A320 und 20 Bombardier Q400 Turboprop samt Crews von Air Berlin ablösen und in Eurowings aufgehen lassen. Die Air-Berlin-Flugbetriebe Niki und LGW sollen erhalten bleiben und 56 Flugzeuge betreiben, 25 weitere A320 will Lufthansa zu Eurowings Europe ummelden.

Mehr als 200.000 Air-Berlin-Kunden sind von gestrichenen Flügen des Unternehmens betroffen, wie am Mittwoch bekannt wurde. Wegen der Stornierung aller Air-Berlin-Kurzstreckenflüge in Europa ab dem 28. Oktober verfallen die Tickets von rund 100.000 Kunden, sagte ein Konzernsprecher. Zuvor hatte die "Rheinische Post" (Mittwoch) darüber berichtet.

Seit Ende September ist bekannt, dass außerdem mehr als 100.000 Langstrecken-Tickets für nach dem 15. Oktober geplante Flüge ungültig geworden sind.

Die A330-Flotte fand keine Interessenten - Air Berlin gab zehn Flugzeuge noch im September an den Leasinggeber AerCap zurück, der für sechs Maschinen neue Leasingverträge mit Malaysia Airlines arrangierte.

Für etwa 90.000 der 100.000 Kurzstreckenflüge werde es praktisch keine Erstattung geben, weil sie schon vor dem 15. August gebucht worden seien, hieß es bei Air Berlin. An diesem Tag hatte die Gesellschaft Insolvenz angemeldet. Ihre Ansprüche müssen Kunden nun beim Insolvenzverwalter anmelden. Die Preise der anderen 10.000 Kurzstrecken-Tickets, gekauft nach dem 15. August, würden erstattet.

Vor dem Ende der Verhandlungsfrist nahm die Gewerkschaft Verdi die beiden möglichen Käufer Lufthansa und Easyjet in die Pflicht. Die Air-Berlin-Beschäftigten werden von ihnen nach Unternehmensangaben nicht direkt übernommen.

Die Erwerber dürften sich nicht vor ihrer sozialen Verantwortung drücken, forderte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Während sich Käufer an Maschinen sowie Start- und Landrechten bereicherten, müssten sich die Mitarbeiter auf ihre eigenen Stellen neu bewerben oder würden arbeitslos.

"Die Unternehmen kaufen lukrative Anteile zum Schnäppchenpreis und kümmern sich nicht um die Menschen", kritisierte Behle. Die Bieter müssten Übernahmeregelungen schaffen. Sobald die Entscheidung über den Verkauf gefallen ist, will Verdi Tarifverhandlungen mit den Käufern beginnen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Andy Mitchell | 11.10.2017 16:36

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Beitrag vom 12.10.2017 - 12:57 Uhr
Könnte ich mir durchaus vorstellen. CS würde sich bestimmt freuen, kennt sich NL doch bestens aus mit angemessenen Kostenstrukturen an Bord.
Beitrag vom 12.10.2017 - 05:24 Uhr
Nachdem bereits seine zweite Airline im LH-Konzern aufgegangen sein wird: gründet Herr Lauda jetzt wieder eine neue Fluggesellschaft?
Beitrag vom 11.10.2017 - 17:49 Uhr
"Lufthansa will bis zu 61 Airbus A320 und 20 Bombardier Q400 Turboprop samt Crews von Air Berlin ablösen und in Eurowings aufgehen lassen."

Müsste es nicht 81 heißen?
Dann würde es auch mit den anderen Zahlen und vorherigen Meldungen übereinstimmen.

Dieser Beitrag wurde am 11.10.2017 18:00 Uhr bearbeitet.


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