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Älter als 7 Tage

USA belegen CSeries mit weiterem Strafzoll

Bombardier CS100
Die dritte Bombardier CS100 bei ihrem Erstflug, © Bombardier

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WASHINGTON - Die US-Regierung verhängt nach Vorwürfen von Boeing über unfaire Subventionen weitere Strafzölle auf die Bombardier CSeries.

Für die Mittelstrecken-Maschinen soll ein Ausgleichszoll von 80 Prozent fällig werden, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte.

Die USA hatten CS100 und CS300  bereits in der vergangenen Woche mit Anti-Dumping-Zöllen in Höhe von 220 Prozent belegt und den Konflikt damit eskalieren lassen.

Die Anordnungen sind zwar vorläufig, wirken aber schon, weil Zoll- und Grenzschutz angewiesen wurden, Barsicherheiten von Importeuren der Flugzeuge einzutreiben. Programm-Großabnehmer Delta will erste CS100 allerdings frühestens 2018 in die USA importieren.

Ein endgültiger Beschluss des Handelsministeriums soll im Dezember folgen. Danach müssten die Zölle noch von der US-Behörde International Trade Commission bestätigt werden.

Boeing hatte Bombardier beschuldigt, Flugzeuge mit Hilfe staatlicher Zuschüsse zu Schleuderpreisen unter den Herstellungskosten anzubieten. "Die USA fühlen sich dem freien, fairen und wechselseitigen Handel mit Kanada verpflichtet, aber dies ist nicht unsere Vorstellung von einem ordentlich funktionierenden Handelsverhältnis", sagte Handelsminister Wilbur Ross.

Bombardier hatte die Strafzölle in der Vorwoche als "absurd" bezeichnet. Die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland wies die Vorwürfe ebenfalls scharf zurück und beschuldigte die USA, damit Konkurrenz ausschalten zu wollen.

Unruhe löste der Streit auch in Großbritannien aus, wo Bombardier Tausende Arbeiter beschäftigt. Premierministerin Theresa May äußerte sich "bitter enttäuscht".
© dpa-AFX, aero.de | 06.10.2017 23:05

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Beitrag vom 10.10.2017 - 12:07 Uhr
Wie sah es bei Boeing mit der 787 aus, sind die ersten Maschinen über Herstellungskosten mit Gewinn verkauft worden? Wie auch immer Herstellungskosten von außen beurteilt werden können.

Ein Verkauf über Herstellkosten ist gar nicht zwingend erforderlich, sofern diese Unterdeckung als Lernkurveneffekt nachweisbar ist und über eine vorher festzulegende Anzahl Flieger abgeschrieben wird. Das ist industrieüblich und findet weltweit bei fast jedem Serienanlauf so statt. Wichtig dabei ist eben, dass die Mehrkosten der ersten Flieger sauber abgeschrieben werden, und auf die Maschinen keine marktunüblichen Rabatte gewährt werden. Die ersten Flieger billiger zu verkaufen ist OK, wenn die Preisminderung sachlich begründbar ist (z. B. die Maschinen mit Einschränkungen gegenüber der Spezifikation belegt sind, etwa in Sachen Reichweite und/oder Zuladung).

Unternehmen ist es nicht verboten, bei einem Geschäft auch einen Verlust in Kauf zu nehmen - Preisdumping liegt nur dann vor, wenn dabei gezielt ein Konkurrent aus dem Feld gedrückt wurde. Das lässt sich aber nur bei Fliegern nachprüfen, die im Serienzustand hergestellt wurden (üblicherweise so ca. ab MSN 80-100).
Beitrag vom 07.10.2017 - 18:23 Uhr
Wie sah es bei Boeing mit der 787 aus, sind die ersten Maschinen über Herstellungskosten mit Gewinn verkauft worden? Wie auch immer Herstellungskosten von außen beurteilt werden können.
Wie man liest, soll zumindest jetzt im 787 Programm kein weiteres Geld mehr verbrannt werden und bei vielleicht einigen verkauften tausenden Maschinen irgendwann eine ehrliche schwarze Null/787-Programmgewinn unterm Strich entstehen.
Beitrag vom 07.10.2017 - 17:24 Uhr
Wie schon öfter, wenn Boing meckert, spurt DC


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