Flug AF-66
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Air-France-A380 mit Triebwerksschaden in Neufundland gelandet

PARIS - Ein Airbus A380 (Reg. F-HPJE) der französischen Fluggesellschaft Air France ist nach einem Triebwerksschaden auf dem Weg von Paris nach Los Angeles in Kanada notgelandet. Die Fluggesellschaft sprach in einer Mitteilung von einem "schweren Schaden" an einem der vier Triebwerke des Typs GP7270.

Nach Informationen des "Aviation Herald" lösten sich am Triebwerk rechts außen nach einer Explosion Teile der Verkleidung sowie der Triebwerksschaufeln. Der Airbus A380 befand sich zu dem Zeitpunkt etwa 200 Meilen südöstlich von Nuuk (Grönland).

Die Crew von Flug AF066 setzte daraufhin nach Angaben eines Airline-Sprechers ein "Mayday" ab und leitete den Großraumflieger zum Flughafen Goose Bay in Neufundland um.

Das weltgrößte Passagierflugzeug landete zwei Stunden später um 17.42 Uhr deutscher Zeit sicher auf dem kanadischen Airport, alle 520 Menschen an Bord blieben unversehrt. Aufgrund fehlender A380-Treppen wurden die Passagiere zunächst an Bord belassen.

Flug AF66 am 30.09.2017, © Twitter / AlexBeaurepaire / theamadoor


Nach der Landung musste die dortige Landebahn zunächst von Trümmerteilen und Hydraulikflüssigkeit befreit werden, bevor der Flughafen wieder geöffnet werden konnte.

Air France schickte am frühen Sonntagmorgen eine Boeing 777-300 aus Montreal nach Goose Bay, um einen Großteil der Passagiere abzuholen. Die verbleibenden Passagiere werden mit einer Boeing 737-300 der Nolinor Aviation abgeholt und zunächst nach Winnipeg geflogen, um von dort weiter nach Los Angeles zu reisen.

Piloten und Kabinencrew seien "perfekt mit diesem schweren Zwischenfall umgegangen", so Air France. Wie es zu dem Schaden am Triebwerk des Typs GP7270 kam, war nach Angaben des Sprechers noch unklar - dies solle nun untersucht werden.

Triebwerksschaden an A380 von Air France am 30.09.2017, © 
© dpa, aero.de | Abb.: Twitter | 30.09.2017 20:59

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Beitrag vom 13.10.2017 - 19:33 Uhr
Goose Bay befindet sich in Labrador, nicht in Neufundland (zusammen ergeben die beiden die kanadische Provinz "Neufundland und Labrador"

Stimmt. Gander befindet sich in Neufundland. Hat aber eine ca. 250 m kürzere Landebahn als Goose Bay.

Naja, wie soll das denn ein Journalist auch wissen? Die Meisten wissen doch inzwischen sowieso alles besser. (lol).
Beitrag vom 13.10.2017 - 19:23 Uhr
Könnte es passieren, das nun alle PW7200 Triebwerke bis auf weiteres ein "grounding" erhalten?

Ich habe extra nachgeschaut - der Qantas A380 über Singapore hatte Rolls Royce-Brenner.

Von daher: Bei einem singulären Ereignis wird da sicher nicht gegroundet. Die Dinger laufen ja auch schon eine ganze Weile - soweit ich weiß - unauffällig. Sollte bei der Untersuchung allerdings hanebüchener Murks entdeckt werden, oder noch ein zweiter Brenner platzen, dann mag sich die Einschätzung ändern.

Jetzt aber eine Frage in die Runde: In wessen Verantwortung ist denn die Nacelle, die die Triebwerksteile zurückhalten soll, wenn sich die Turbine zerlegt? Airbus oder PW/RR?

Anders formuliert: handelt es sich beim Qantas- und beim AF-Zwischenfall um die gleiche Nacelle

Die Nacelle kommt von Aircelle und damit weder von Airbus noch dem Triebwerkshersteller. Der ist in diesem Fall auch Engine Alliancev(PW+ GE) und nicht PW alleine das Triebwerk heißt ja auch GP7200 und nicht PW..... Die Nacelle muss ein einzelnes FanBlade aufhalten nicht den gesamten Fan inkl Nabe. Dem Nacellehersteller droht also wohl am allerwenigsten.

Groundings gibt es nur bei mehrfachen Vorkommnissen deren Grund man nicht finden kann. Zum einen, wie schon gesagt, ist es erstmal eine einmalige Sache, zum anderen hat man genug Reste zum Untersuchen. Und bei solchen, meist Metallurgischen, Ursache findet man recht zuverlässig und schnell etwas.

Die Unfälle von QF und AF lassen sich auch nocht vergleichen. Bei dem einen ist ein Turbinedisc in Folge eines Ölfeuers gebrochen, bei dem anderen ein Fan abgerissen. Dieser befindet sich weder in der Nähe der Hot Section, noch hat er selber ein solchartiges Lager wie die Turbinedisc.



Leider hat gerade jetzt im Oktober 2017 Kobe Steel aus Japan zugegeben, daß Stahl, Aluminium, Metallpulver und andere metallische Stoffe auch an die Luftfahrtindustrie mit gefälschten Zetifikatsangaben über Materialstärken, Zusammensetzung der Legierung, etc. geliefert wurden. Das wäre so ungeheuerlich, daß ich es mir nicht vorstellen mag.

Dennoch drängt sich der Verdacht für mich auf, daß der Fanabriß wohl vielleicht auch durch Materialermüdung infolge gefälschter Angaben zum verarbeiteten Material erfolgt sein könnte.

Dieser Beitrag wurde am 13.10.2017 19:24 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.10.2017 - 17:22 Uhr
Erst der Schreck durch den Fail, dann eine Reise mit einer 737 nach Winnipeg bevor es ans Ziel geht, naja.............


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