Nach Privatisierung
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Mehr Fracht und weniger Fluggäste am Flughafen Hahn

Beladung einer Antonov 225
Beladung einer Antonov 225, © Flughafen Frankfurt/Hahn

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HAHN - Der kleine Flughafen Hahn will aus dem Schatten von Deutschlands größtem Airport Frankfurt treten. Nach der Privatisierung trommeln seine Manager im Ausland für mehr Kunden. Der Frachtumschlag bereitet ihnen gute Laune. Beim Passagiergeschäft ist noch Geduld nötig.

Der defizitäre Hunsrück-Flughafen Hahn hat ein kräftiges Plus bei der Fracht und ein leichtes Minus bei den Passagieren verbucht. In den ersten neun Monaten dieses Jahres steigerte sich das Frachtgeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 60 Prozent auf 79 023 Tonnen, wie aus der jüngsten Statistik der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) hervorgeht. Im September schnellte der Frachtumschlag binnen Jahresfrist sogar um fast 82 Prozent auf 11 931 Tonnen hoch.

Im selben Monat fiel die Zahl der Passagiere um fast ein Prozent auf 242 693. Von Januar bis September zählte der ehemalige US-Fliegerhorst 1 926 629 Fluggäste - fünf Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Der Airport Hahn gehört mittlerweile zu 82,5 Prozent dem großen chinesischen HNA-Konzern, der die Anteile vom Land Rheinland-Pfalz gekauft hat. Die restlichen 17,5 Prozent hält weiterhin Hessen, nachdem dessen Verhandlungen mit zwei Bietern gescheitert waren.

HNA hat einen deutlichen Ausbau des Frachtgeschäfts angekündigt. Zudem plant der chinesische Deutsche-Bank-Aktionär auch regelmäßige Passagierflüge ins Reich der Mitte. Dies gilt flugrechtlich jedoch als schwieriger und nur mittelfristig zu verwirklichen.

Christoph Goetzmann, Mitglied der Geschäftsleitung, erklärt im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur den Aufschwung im Frachtgeschäft neben der guten Konjunktur mit neueren Frachtkunden wie unter anderem der Air Atlanta Icelandic und der russischen Air Bridge Cargo sowie mit zusätzlichen Flügen der Etihad Airways. Das leichte Minus bei Passagieren hat laut dem Flughafen Hahn unter anderem mit den neueren Abflügen der irischen Billig-Airline Ryanair auch von Luxemburg und Frankfurt zu tun.

Die angekündigte "Roadshow" - die Präsentation des Airports im Ausland - hat laut Goetzmann längst begonnen. Der Hahn werde internationalen Fluggesellschaften und anderen Unternehmen der Branche nicht als "noch ein kleiner Flughafen bei Frankfurt", sondern als echte Alternative mit seltener Nachtfluggenehmigung, zentraler Lage und schlanker Abfertigung präsentiert, mit passgenauen Angeboten für Marktteilnehmer. "Früher waren wir nur ein Kaufhaus. Heute sind wir ein Herrenausstatter, der genau Maß nimmt", ergänzt der Manager.
© dpa | 06.11.2017 05:37


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