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Aerolíneas Argentinas stellen Flüge nach Venezuela ein

Aerolineas Argentinas Airbus A330-200
Aerolineas Argentinas Airbus A330-200, © Airbus S.A.S.

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BUENOS AIRES – Für die Venezolaner wird es wieder schwieriger, internationale Reisen anzutreten. Nach zahlreichen anderen Airlines stellen auch die Aerolíneas Argentinas ihren wöchentlichen Flug zwischen Caracas und Buenos Aires ein. Das Unternehmen nennt für den Schritt "operative Gründe".

In einem Schreiben vom 6. Oktober kündigen die Aerolíneas Argentinas an, dass sie die Flüge nach und von Caracas aus "aus operativen Gründen" ab sofort einstellen werden. Bereits im August hatte die Airline bekanntgegeben, dass sie keine Tickets für Flüge nach Caracas mehr verkaufen wird.

Passagiere, die bereits Tickets und ihre Reise noch nicht angetreten haben, bekommen den Kaufpreis nach Informationen der Airline komplett erstattet. Wer die Reise bereits angetreten hat, kann ohne direkte Zusatzkosten auf eine alternative Route umbuchen - etwa von Bogotá nach Buenos Aires.

Wie die Passagiere von Caracas nach Bogotá kommen, bleibt ihnen überlassen. Mit ihrer Entscheidung, Venezuela nicht mehr anzufliegen, schließen sich die Aerolíneas Argentinas einer großen Gruppe internationaler Airlines an: United, Delta und Avianca haben die Flüge nach Venezuela in diesem Jahr eingestellt.

Die Lufthansa tat dies bereits 2016, Air Canada, Aeroméxico, Alitalia, LAN, Tam und Gol 2014 beziehungsweise 2015.

Internationalen Airlines ist es nicht mehr gelungen, den Wert der in Venezuela verkauften Tickets in US-Dollar umzutauschen, weil die Regierung von Nicolás Maduro die Menge der auf dem Markt befindlichen US-Dollar streng kontrolliert.

Die Airlines, unter ihnen die Lufthansa, haben in Venezuela Ausstände in Millionenhöhe. Daneben führten Sicherheitsbedenken und die anhaltende politische Unruhe in Venezuela die Airlines zu ihrem Schritt.

Wo beinahe alle gegangen sind, hat eine internationale Airline ihre Chance gewittert: dem chilenischen Airline-Neuling LAW ist es gelungen, eine Kooperation mit der venezolanischen Airline Aerolíneas Estelar Latinoamérica einzufädeln. Über diesen Umweg kommt sie an die US-Dollar.

Und fliegt zugleich hunderte Venezolaner aus dem Land, aus dem es zunehmend schwieriger wird, auszureisen.
© aero.de | Abb.: Gerhard Vysocan, edition airside | 10.10.2017 08:13


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