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Die Uhr läuft gegen Niki. Der IAG-Konzern habe abgewunken und Thomas Cook "nicht ansatzweise" ein tragfähiges Alternativangebot zu Lufthansa vorlegt, sagte der für die Air-Berlin-Insolvenz Generalbevollmächtigte Frank Kebekus. Wenn der Zeitplan ins Rutschen komme, müsse Niki umgehend Insolvenz anmelden.
Lufthansa bezuschusst den Flugbetrieb von Niki nach eigenen Angaben derzeit mit zehn Millionen Euro pro Woche und hatte bereits angekündigt, ihre finanzielle Unterstützung im Falle einer längeren Prüfungsphase durch die EU-Kommission einzustellen.
"Wir übernehmen praktisch eine Niki ohne Slots, wenn es dann zum OK der Europäischen Kommission kommt", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr Anfang Dezember in Frankfurt. In Düsseldorf sollten gar keine Start- und Landerechte mehr bei dem österreichischen Ferienflieger bleiben, in Palma de Mallorca nur einige wenige.
Niki fliegt mit rund 20 Airbus A321 von Wien und Düsseldorf vorwiegend Ziele im Mittelmeerraum an. Der Plan von Lufthansa sieht vor, dass Niki künftig für die hauseigene Günstigsparte Eurowings tätig ist. Die Hälfte von 14 Boeing 737, die Air Berlin langfristig von Tuifly gemietet hatte, soll ebenfalls für Eurowings starten.
Überlassene Slots würden Tuifly den Betrieb der übrigen sieben 737 deutlich erleichtern. Lufthansa greift nach insgesamt 81 Flugzeugen von Air Berlin und den Plattformen LGW und Niki. Auf den Unternehmenswert von Niki entfällt der Großteil des Kaufpreises von 210 Millionen Euro, den Lufthansa zu zahlen bereit ist.
Am Dienstag winkte die EU-Kommission eine Übernahme von 25 vormaligen Air-Berlin-Fliegern durch Easyjet in Tegel ohne Auflagen durch. Die Konkurrenz auch auf innerdeutschen Strecken erhöht nach Einschätzung von Experten die Chancen von Lufthansa auf eine Billigung des Air-Berlin-Deals.
© aero.de, Bloomberg News | Abb.: TUIfly | 13.12.2017 09:52
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