Air-Berlin-Tochter
Älter als 7 Tage

Lauda will erneut für Niki bieten

Flyniki Airbus A321
Flyniki Airbus A321, © Ingo Lang

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WIEN - Der frühere Formel-1-Rennfahrer Niki Lauda startet einen weiteren Versuch, die einst von ihm gegründete Fluggesellschaft Niki wieder zu übernehmen.

"Ich werde selbstverständlich ein Angebot bis zum 19. Januar für Niki abgeben. Dieses Angebot mache ich wie beim letzten Mal allein", sagte Lauda dem Handelsblatt (Montag). Zu Details äußerte sich der 68-Jährige zunächst nicht. "Ob ich mein Angebot erhöhen werde, kann ich noch nicht sagen, da ich erst einmal sämtliche Unterlagen überprüfen muss", sagte Lauda.

Der Ex-Rennfahrer begrüßte die Verlagerung des Insolvenzverfahrens von Deutschland nach Österreich. "Das Insolvenzverfahren ist endlich dort, wo es von Anfang an hingehören sollte, nämlich nach Österreich. Ich bedauere, dass so viel Zeit mit dem Umweg über Deutschland verschwendet wurde".

Im Fall der insolventen Air-Berlin-Tochter Niki war vergangenen Woche in Österreich ein zweites Hauptinsolvenzverfahren eröffnet worden. Damit haben nach Angaben des dort zuständigen Landgerichts Korneuburg neben dem britischen-spanischen Luftfahrtkonzern IAG auch die bisherigen Bieter Tuifly, der Reisekonzern Thomas Cook (Condor) und Niki Lauda eine neue Chance für ein Angebot. Die Frist dafür läuft bis zum 19. Januar.

Noch ungelöst ist ein Streit über den Ort des Insolvenzverfahrens. Ist für die Pleite der österreichischen Air-Berlin-Tochter ein Gericht in Deutschland oder in Österreich zuständig? Das Fluggastportal Fairplane hatte das Hauptverfahren - im Interesse seiner 3000 Kunden, die von Niki 1,2 Millionen Euro wegen Flugverspätungen fordern - im Nachbarland beantragt.

Das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg sah sich ebenfalls international zuständig für das Niki-Insolvenzverfahren und hatte den deutschen Anwalt Lucas Flöther als vorläufigen Insolvenzverwalter eingesetzt. Die deutsche Berufungsinstanz entschied hingegen für ein Verfahren in Österreich. Dagegen läuft noch eine Beschwerde von Niki beim Bundesgerichtshof.

Flöther sieht mit der Eröffnung des Verfahrens in Österreich die europäische Insolvenzordnung verletzt und hatte angekündigt, rechtliche Schritte zu prüfen. Flöther hatte bereits den Verkauf von Niki an IAG eingefädelt. Vueling als Billigfluglinie des Luftfahrtkonzerns hatte 20 Millionen Euro für Niki geboten und zusätzlich einen Kredit von 16,5 Millionen Euro für den Weiterbetrieb von Niki gegeben. Bei Niki waren zuletzt etwa 1000 Mitarbeiter beschäftigt. Rund 750 von ihnen sollten übernommen werden.
© dpa-AFX | 14.01.2018 16:34

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Beitrag vom 14.01.2018 - 21:24 Uhr
@bevol
Das heißt wohl Bevollmächtigter.
Beitrag vom 14.01.2018 - 21:00 Uhr
@bevol
Natürlich liegt eine Schlechtleistung des vorläufigen Insolvenzverwalter vor, wenn das nächstbessere Angebot nach 200 Mio bei 20 Mio plus irgendwas liegt.In der Bieterpraxis bedeutet das, daßkeiner der anderen Bieter einen zarten Hinweis auf die Dimension bekommen hat in welcher Klasse CS spielt.Ja, das macht nachdenklich.
Beitrag vom 14.01.2018 - 17:37 Uhr
Das Angebot der IAG zu schlagen, dürfte für keinen der unterlegenen Bieter ein Problem darstellen. Dann sieht Herr F. erneut gar nicht gut aus.

Warum sieht er dann nicht gut aus? Allen Bietern sind inzwischen die Gebote der anderen Parteien bekannt. Angenommen sie wollen überhaupt noch einmal mitmachen, werden die Unterlegenen entsprechend mehr bieten. Das gilt aber auch für IAG. Wenn jetzt ein höherer Erlös erzielt wird, dann liegt es eher daran, dass das Höchstgebot der ersten Runde jetzt als Mindestgebot für die zweite Runde angesehen werden kann und nicht an einer wie auch immer gearteten Schlechtleistung des Insolvenzverwalters, die Sie implizieren.


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