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Aeroflot plant EIS der Irkut MS-21 für 2020

MOSKAU - Aeroflot fixierte am Donnerstag mit der Rostec-Tochter Aviacapital eine Operate-Leasing-Vereinbarung für 50 Maschinen des noch in Erprobung befindlichen Irkut MS-21-300 Mittelstreckenjets. Markteinführung ist für 2020 geplant, mit amerikanischen Triebwerken.

Prototyp 001 flog erstmalig am 28. Mai 2017 und wurde am 17. Oktober 2017 vom UAC-Werk Irkutsk in das Testzentrum des Flight Research Institute Gromov nahe Moskau überstellt. Der Start einer zweiten Testmaschine wird im Februar erwartet.

Die beiden ersten Prototypen werden mit amerikanischen PW1400G Triebwerken von Pratt & Whitney angetrieben, für die dritte Testmnaschine ist das ebenfalls noch in Erprobung befindliche PD-14 Triebwerk der russischen United Engines Corporation vorgesehen.

Irkut
MS-21 - erstmals mit eingefahrenem Fahrwerk und ausgefahrenen Landeklappen über Irkutsk, © Irkut

Die für Mitte 2019 geplante Zertifizierung soll zunächst mit den US-Triebwerken erfolgen. Ab dem 26. Flugzeug könne Aeroflot entscheiden, ob das russische PD-14 Triebwerk verbaut wird.

Mit der MS-21 will sich Russland wieder in die Liga der weltweit führenden Luftfahrtnationen "katapultieren". "Im aktuellen geopolitischen Kontext sind wir der Überzeugung, dass Russland unbedingt konkurrenzfähige Technologien produzieren muss, die höchsten Qualitätsanforderungen genügen und im Wettbewerb bestehen können", erklärte Aeroflot-Chef Vitaly Saveliev.

Der mit Aviacapital geschlossene Vertrag soll einen Auftragswert von fünf Milliarden US-Dollar haben. Dem Programmstart gingen Kaufverpflichtungen von Rostec und Aeroflot voraus.

Laut Kyrill Budayev, Marketingchef der UAC-Tochter Irkut Corporation, lagen  im November 2017 Verträge für 315 Maschinen vor, davon 175 Festbestellungen von Rostec und Leasinggesellschaften wie Ilyushin Finance, Sberbank oder VEB Leasing. Als künftige Betreiber werden neben Aeroflot auch Red Wings Airlines, UTAir und VIM Avia, sowie Cairo Aviation genannt.

Eine zentrale Rolle in der Neuaufstellung der russischen Zivilluftfahrt spielt die Staatsholdung Rostec. Neben Aeroflot und Aviacapital ist Rostec auch an United Aircraft Corporation (UAC) beteiligt, dem Triebwerkhersteller United Engines Corporation (UEC) und den Systempartnern Technodinamika, Concern Radio-Electronic Technologies und RT-Chemcomposite.

Als weltweit erstes Flugzeug seiner Art werden bei der MS-21 leichte Polymer-Verbundstoffe eingesetzt. Insgesamt beträgt der Anteil an Verbundstoffen 30 Prozent. Bei einer maximalen Kapazität von 211 Sitzen hat die MS-21-300 eine Reichweite von bis zu 6.400 Kilometer.

Internationale Linien

Das MS-21 Programm steht in direktem Wettbewerb mit den Flugzeugfamillien Airbus A320neo und Boeing 737 MAX. Ebenfalls in Flugerprobung befindet sich das marktgleiche C919-Programm der chinesischen COMAC-Gruppe. Nach Markteinführung im Inland will Aeroflot die MS-21 auch auf internationalen Märkten einsetzen.
© aero.at | Abb.: Irkut Corporation | 04.02.2018 12:03


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