Handelsstreit
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USITC verwirft Einfuhrzölle auf Bombardier CSeries

Delta kauft 75 Bombardier CS100
Delta kauft 75 Bombardier CS100, © Bombardier

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WASHINGTON - Boeing hat im Handelsstreit mit Bombardier um die CSeries eine ebenso überraschende wie krachende Niederlage erlitten. Boeing habe keinen plausiblen Schaden durch kanadische Staatshilfen für das Programm nachgewiesen, befand der US-Ausschuss für Handelsfragen USITC. Die Entscheidung fiel einstimmig.

Bombardier und Delta atmen auf: die USITC, eine überparteiliche Bundesstelle, hat - anders als zuvor die US-Regierung unter Präsident Donald Trump - Strafzölle von 292 Prozent auf CSeries-Importe in die Vereinigten Staaten am Freitag überraschend mit 4:0 Stimmen nicht bestätigt.

Delta zeigte sich mit dem Spruch der USITC "zufrieden". Boeing sei mit einem "gegen den freien Wettbewerb gerichteten Anlauf gescheitert, amerikanischen Airlines und Passagieren Zugang zum modernen 110-Sitzer CS100 zu versperren", heißt es in einer Stellungnahme aus Atlanta.

Bombardier spricht von einem Sieg "für Innovation, Wettbewerb und Rechtsstaatlichkeit", während Boeing die Entscheidung am Freitag "mit Enttäuschung" zur Kenntnis nahm. Vor weiteren Schritten will Boeing laut einer Stellungnahme zunächst die schriftliche Begründung der USITC abwarten.

Boeing hatte das Verfahren angestrengt und Bombardier unfaires Wettbewerbsverhalten vorgeworfen. Bombardier habe Delta bis zu 125 CS100 zu Dumpingpreisen verkauft, das Programm zugleich mit kanadischen Staatshilfen finanziert und Boeing Absatzchancen für die 737-7 MAX verbaut, begründete Boeing die Handelsbeschwerde.

Bombardier hielt entgegen, dass Boeing keine Flugzeuge im Segment der CS100 baue und bekam Rückendeckung der EU-Kommission, die "eklatante Verfahrensmängel" rüffelte. Zwischenzeitlich sprang Airbus dem kanadischen Hersteller zur Seite und wird 2018 knapp über 50 Prozent des CSeries-Programms übernehmen.

Wichtiger US-Markt


Airbus wollte CS100 und CS300 mit einer Montagehalle am eigenen US-Werk Mobile, Alabama, zu einer Greencard verhelfen. Die Vereinigten Staaten gelten als potenziell wichtigster Markt für die CSeries, der Airbus einen Absatz bis zu 3.000 Einheiten zutraut. Viele Airlines entdecken effiziente 100-Sitzer gerade wieder.

Bombardier sieht einen 20-Jahres-Weltmarkt für Flugzeuge zwischen 100 und 150 Sitzen von 6.000 Einheiten. "Auf die USA entfallen 30 Prozent dieser 6.000 Flugzeuge", sagte der Chef der Airbus Verkehrsflugzeugsparte Fabrice Brégier 2017 zur besonderen Bedeutung der Vereinigten Staaten für die CSeries.

Kanada hatte das Programm mit Milliardenhilfen stabilisiert, als Entwicklungskosten aus dem Ruder liefen und Bombardier finanziell in Bedrängnis geriet.

In einer Gegenreaktion auf das Handelsverfahren stornierte die kanadische Regierung bei Boeing einen milliardenschweren Rüstungsauftrag über 18 Kampfjets vom Typ F-18.

Die Boeing-Beschwerden gegen die staatlichen Beihilfen und Preisdumping wurden in den Vereinigten Staaten unter den Verfahrenszeichen 701-TA-578 und 731-TA-1386 geführt.
© aero.de | Abb.: Bombardier | 26.01.2018 21:16

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Beitrag vom 29.01.2018 - 10:33 Uhr
Stimmt das einzig Innovative an Boeings Produktpalette ist die 787 . Und da wird Boeing kaum Geld dran verdienen , bis die Verschobenen Entwicklungskosten eingespielt sind und die 777 X ist auch nur ein Aufgewärmter Braten , den sich vielleicht das selbe Schicksal teilt , wie der 747 zu groß und zu schwer , wenn eine A350 - 1100 kommen würde und in den 2020er Jahren ein A380 - 900 neo von oben her den Deckel zu machen könnte .

Nur gut das die A 380 ein Leichtgewinn ist und Airbus soviel Geld an dem Flieger verdient.

Und sollte dann ein A 380 in 2020 kommen ist das dann nicht auch ein aufgewärmter Braten nach ihrer Sichtweise?

Der Unterschied ist von dem Grundmodell 777 wurden bis jetzt über 1630 777 bestellt und von der aufgewärmten 777 X auch schon vor dem Erstflug 326 Stück.



Ok der A380 ist auch wenn überhaupt ein + - 0 Geschäft und ja das währe auch ein aufgewärmter Braten . Die 777 hatte bis vor 10 Jahren ein alleinstellungsmerkmal , da die A340 nicht konkurrenzfähig war , und deshalb so viele 777 verkauft wurden .

Aber bei der 777x währe ich vorsichtig : Zieht man die Orders vom Golf ab , bleibt nicht viel übrig . Die anderen Fluggesellschaften haben in den letzten Jahren ehr kleinere Modelle geordert wie 787 , A330 ceo/ neo , und den A350 .

Selbst Carsten Spoor hat gesagt , das es sein könnte , dass die Lufthansa zu viele 777x geordert hat und zu wenige A350 . Da könnte man spekulieren , wo die Reise hin geht . Das die Lufthansa die Optionen und Vorkaufsrechte für die 777 x verfallen lässt und dafür die Optionen für die A350 einlöst oder gar neue ordert
Beitrag vom 29.01.2018 - 08:38 Uhr

Der von ihnen angehimmelte Flugzeugbauer aus Everette, äh, Chicago, ist wohl der größte Nutznieser verdeckter und weniger verdeckter Staatshilfen, die letzte große war wohl KC46,

Das was dem KC-46 Aufrag voraus gegangen, war Staatshilfe. So viel, dass ein paar Leute dafür hinter Gitter mussten. Der aktuelle KC-46 Bau ist für Boeing bisher ein Verlustgeschäft, wo Boeing in der Bilanz schon ein paar Milliarden abgeschrieben hat.

und ihr Premium Widebody der so niemals hätte zugelassen werden dürfen und der eigentlich hätte min. 3x Mal abstürzen müssen aufgrund von Kpnstruktions- & produktionsfehlern verkaufte sich nur deshalb 1300 mal weil man eben 30 Mrd. $ vor sich herschob....soviel zu unter herstellungskosten verkaufen.

Die Entwicklung der 787 wurde immens gefördert. So wurde die Entwicklung des Flügels massiv von Japan unterstützt.

Aus den Geschäftszahlen von Boeing lässt sich auch ablesen, dass 2017 erstmals die Kosten für die 787 Produktion unter dem Verkaufspreis lagen. Die Jahre davor hat Boeing die 787 mit erheblichen Verlusten verkauft.
Beitrag vom 28.01.2018 - 23:20 Uhr
@michik897 Sorry, aber das leuchtet mir nicht ein.

Boeing hat den Menschen in Canada wegen Bombardier wahnsinnige Kopfschmerzen, Jobängste und hohe Staats-Kosten verursacht. Mit der NAFTA-Polemik tritt Trump ihnen weiterhin auf den Schlips. Warum sollte also Canada den Warnschuß gegen Boeing so einfach im Sand verbuddeln?
Nachtragend zu sein hilft politisch, zumal es Alternativen für die Hornet gibt.

Also die Staats-Kosten hat sich Canada schon selbst für die Unterstützung von Bombardier aufgehalst.

Das hat mit Boeing schon mal gar nichts zu tun denn das Unternehmen schrieb schon zuvor tiefe rote Zahlen.

Und wenn man halt selbst kein Geld hat und trotzdem ein Flugzeug unter Herstellungskosten anbietet gibt es 2 Möglichkeiten zuschließen oder der Staat hilft aus.

Das jemand mit dem username pro boeing sich über staatshilfen aufregt und ein flugzeug unter herstelkosten abgibt, das hat schon was von comedy.

Der von ihnen angehimmelte Flugzeugbauer aus Everette, äh, Chicago, ist wohl der größte Nutznieser verdeckter und weniger verdeckter Staatshilfen, die letzte große war wohl KC46,
und ihr Premium Widebody der so niemals hätte zugelassen werden dürfen und der eigentlich hätte min. 3x Mal abstürzen müssen aufgrund von Kpnstruktions- & produktionsfehlern verkaufte sich nur deshalb 1300 mal weil man eben 30 Mrd. $ vor sich herschob....soviel zu unter herstellungskosten verkaufen.

Danke, ich hab wirklich köstlich gelacht.


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