Lauda Motion
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Arbeitet Niki Lauda an einer Touristik-Allianz?

Niki Lauda
Niki Lauda, © Ingo Lang

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WIEN - Nach dem Erwerb seiner früheren Fluggesellschaft Niki wird sich Niki Lauda nach Einschätzung eines Experten auf das touristische Geschäft konzentrieren. Lauda will eine Plattform für Ferienflieger und ein Bollwerk gegen Günstigairlines schmieden. Condor lässt sich auf das Experiment ein.

"Lauda wird auf das ursprüngliche Geschäftsmodell der Niki als Ferienflieger zurückgehen. Dabei wird er versuchen, die ohnehin schon günstige Kostenstruktur noch weiter zu verbessern", sagte der Airline-Experte Gerald Wissel von der Hamburger Beratungsgesellschaft Airborne

Lauda habe im Vorfeld seines Angebots ausführliche Gespräche mit Touristikanbietern geführt. Sowohl Thomas Cook als auch TUI hätten Probleme mit den Kostenstrukturen ihrer eigenen Fluggesellschaften und ein großes Interesse an einem Konkurrenzangebot zur Lufthansa-Tochter Eurowings, sagte Wissel.

Thomas Cook und TUI haben eine gemeinsame Achillesferse: alleine sind sie zu klein, um Billigfliegern auf Dauer Paroli zu bieten, die in der Ferienfliegerei Gewinne wittern. Eurowings buhlt zunehmend um Urlauber. Ryanair schickt 2018 mit Ryanair Sun gar eine eigenständige Airline ins Rennen, um Marktanteile im touristischen Chartergeschäft zu räubern.

"Lauda Motion" bringt bei den bedrängten Touristikern Bewegung ins Spiel: Niki konnte operativ mit Ryanair oder Vueling mithalten.

Steigbügel für Fusionen


Condor will sich zwar nicht mit Niki verquicken, bei Lauda aber immerhin Sitze buchen und bei Wartung und Betrieb der Flotte helfen. Start- und Landerechte von Niki in Palma dürften dabei den Ausschlag gegeben haben. Eurowings fielen durch die Teilübernahme von Air Berlin bereits weitere Marktanteile in Palma an.

Geht Laudas Plattformgedanke auf, könnten an Niki auch weitere Airlines andocken. "Das birgt durchaus die Chance, durch Fusionen einen größeren Ferienflieger zu begründen", sagte Wissel. TUI hat bereits einen Anlauf auf eine Fusion mit Niki hinter sich, die 2017 allerdings an einem Rückzieher des Großaktionärs Etihad Airways gescheitert war.

Für die acht Airlines der Touristikonzerne TUI und Thomas Cook listet der Datendienst Airfleets.net zusammen eine Flottengröße von 252 Flugzeugen, davon 42 Langstreckenmaschinen. Lauda will Ende März mit 15 Flugzeugen der A320-Serie starten. "Langfristig bauen wir das Geschäft natürlich aus", sagte der neue alte Airlinechef.
© aero.at | Abb.: Lauda Motion | 28.01.2018 09:20

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Beitrag vom 30.01.2018 - 18:17 Uhr
Lese ich da so eine klitzekleine positive Bewertung für LM?
Nein, dann hätte ich Lauda geschrieben.
Das kleine Airlines sich zusammenschließen um gemeinsam überhaupt überlebensfähig zu sein ist ja nicht neu. Die Idee, dass Lauda hier gebündelt die vielen kleinen dazugemieteten Condor Kapazitäten bei sich bündeln möchte ist auch nicht revolutionär. Welche Alternativen hätte er denn?
Die Idee, das etablierte Platzhirsche sich zusammenrotten um Skalierungseffekte und Synergien zu nutzen allerdings schon. Das wäre so ein großer Schritt, der sehr viel Mut, Beweglichkeit und Vision benötigen würde. Es erscheint mir unwahrscheinlich, dass man diese Idee im November hat und im Januar hier Condor schon einsteigt, noch dazu an LM andockt. Entweder hat man diese Vision schon länger und nähert sich einer Lösung oder es ist weiterhin nur eine Vision. Von wem auch immer. Um diese Vision Realität weren zu lassen bräuchte es viel Druck und Schmerz, das ist nicht erkennbar. Bis diese Elefanten sich in solch eine Richtung bewegen braucht es Zeit, die hat Lauda nicht.
Wenn man die Sommerpläne von TUI und TC liest kommen die weiterhin ganz gut alleine klar. Besonders TUI expandiert stark aus eigener Kraft. TC kauft eher zu.
Ich schätze, das man bei allen Gedankenspielen um die Zukunft im Luftfahrtmarkt in Europa auf so einen Gedanken zwangsläufig kommen muss. EW hier und AirAsia in Asien sind ja lebendige Beispiele wie solche Plattformen funktioneren könnten. Also grundsätzlich nix Neues. Übertragen auf die großen der Touristbranche allerdings schon. Daher halte ich die Idee für genial, aber als Initiative von Lauda kann ich mir das nicht vorstellen. Da gibt es ganz andere, grundsätzlichere Probleme.
Beitrag vom 29.01.2018 - 17:57 Uhr
Das war nicht ganz präzise ausgedrückt.
Natürlich gehen nicht alle in diese Allianz. Sie soll ja eine Antwort auf die Konkurrenz der LCCs sein die sich im Tourismus Bereich breit machen. Das bedeutet, dass es genug Wettbewerb geben würde durch alle Anbieter, die nicht Teil der Allianz wären. Ein marktbeherrschende Position oder gar Monpol würde wohl auf absehbare Zeit nicht vorliegen.

Jetzt gilt es erst mal das Ding wieder in die Luft zu bekommen und dann mal schauen was so passiert.

Das ALLE Hotels das komplette Kontingent nur noch über einen Anbieter vermarkten erscheint mir unrealistisch.
Beitrag vom 29.01.2018 - 11:05 Uhr
Was sagt das Kartellamt zu derartigen Überlegungen?
Das kann man dann auch mit den Hotels machen...


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