Dringliche Lufttüchtigkeitsanweisung
Älter als 7 Tage

Airbus droht neuer Ärger bei A320neo-Triebwerken

Pratt & Whitney PW1100G an Airbus A320neo
Pratt & Whitney PW1100G an Airbus A320neo, © Airbus

Verwandte Themen

TOULOUSE - Bei Airbus kündigt sich neuer Ärger bei seinem viel gefragten Mittelstreckenjet A320neo an. Ursache sind erneut die Getriebefan-Triebwerke des US-Herstellers Pratt & Whitney, die wegen technischer Probleme schon seit über zwei Jahren die Auslieferungen bei Airbus bremsen.

Der Flugzeugbauer berichtete am Freitagabend von "Ereignissen" an einer Nabe des Hochdruckverdichters, die genaue Untersuchungen notwendig machten. Die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA sei eingeschaltet, die betroffenen Fluggesellschaften bereits benachrichtigt worden.

Die EASA erließ eine dringliche Lufttüchtigkeitsanweisung, die nach Informationen der "Air Transport World" 43 Triebwerke erfasst. Im schlimmsten Fall könnten beide Triebwerke eines A320neo im Flug ausfallen. Airbus lieferte vergangenes Jahr 181 A320neo und A321neo aus.

Flugzeuge an denen zwei der betroffenen Triebwerke montiert sind, dürften laut EASA nur noch dreimal starten und landen bevor die Triebwerkspaare getrennt werden müssen. Ein solches "De-Pairing" hatte die EASA erst im Dezember auch für einige Rolls-Royce Trent 1000 Triebwerke der Boeing 787 angeordnet.

Airbus und Pratt & Whitney wollten die Störungen für Kunden und Betreiber nun auf ein Mindestmaß begrenzen. Hitze- und Softwareprobleme an den Triebwerken hatten Airbus bereits 2016 und 2017 zu schaffen gemacht.

Der Triebwerksbauer Pratt & Whitney, der zum US-Konzern United Technologies gehört, geriet mit der Lieferung einwandfreier Triebwerke derart ins Hintertreffen, dass die Auslieferungsziele des Airbus-Vorstands jeweils bis kurz vor Jahresende wackelten.

Den Angaben zufolge sind bisher 113 Flugzeuge der A320neo-Familie mit diesen Triebwerken bei 18 Airlines im Einsatz, darunter bei der Lufthansa.

Die A320neo, die modernisierte und sparsamere Neuauflage des Mittelstreckenjets A320, ist der sich am schnellsten verkaufende Passagierjet der Welt. Etwa die Hälfte der A320neo-Kunden haben die Antriebe von Pratt & Whitney bestellt, an denen auch der Münchner Triebwerksbauer MTU mitarbeitet.

Die übrigen Flieger erhalten Antriebe des Herstellers CFM, einem Gemeinschaftsunternehmen des US-Konzerns General Electric und dem französischen Konzern Safran.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 09.02.2018 20:46

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 12.03.2018 - 16:11 Uhr
Der Wurm scheint ja besonders tief drin zu stecken bei diesen Treibwerken. Indigo hatte wieder 3 Ausfälle und nun grounding von 14 neo.
Das wird auch das Image von Airbus nicht unberührt lassen.
 http://www.aero.de/news-28747/Indien-groundet-elf-A320neo-mit-Pratt-Triebwerken.html

Leider nein, das ist nur die Konsequenz aus der EAD der EASA. Neu ist das die Behörde jeglichen Weiterbetrieb verbietet.

Denn auch diese Grounding betrifft das selbe Batch an Triebwerken wie es auch die EASA EAD tut.

Zitat aus Aero Artikel:
Das Grounding erstreckt sich nun auf alle Flugzeuge, an denen Triebwerke mit den Seriennummern 450 oder neuer verwendet werden.

Zitat aus der EAD der EASA

"affected engines, which have high pressure compressor aft hub modification embodied from ESN P770450,"

Also Engine Serial Number ab 450 (P770 ist die Baureihe intern)
Beitrag vom 12.03.2018 - 14:52 Uhr
Der Wurm scheint ja besonders tief drin zu stecken bei diesen Treibwerken. Indigo hatte wieder 3 Ausfälle und nun grounding von 14 neo.
Das wird auch das Image von Airbus nicht unberührt lassen.
 http://www.aero.de/news-28747/Indien-groundet-elf-A320neo-mit-Pratt-Triebwerken.html
Beitrag vom 11.02.2018 - 01:26 Uhr
Ich verstehe ihren Post beim besten willen nicht.
Also erstens funktioniert der Link nicht zweitens gehts da um die 787 und drittens hat British Airways doch auch RR Triebwerke an den 787. Etwas anderes hätte mich auch stark gewundert. Insofern leidet BA dann wohl auch an den Problemen, die Virgin auch hat.


Danke für den Hinweis, der Link war nämlich schlicht falsch. Jetzt mit dem korrigierten funktioniert er auch und passt zum Satz.

Dieser Beitrag wurde am 11.02.2018 01:28 Uhr bearbeitet.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden