Fabrice Brégier
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Airbus stellt sich auf raueren Wettbewerb ein

Fabrice Brégier
Fabrice Brégier, © Airbus

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PARIS - Der langjährige Airbus-Verkehrsflugzeugchef Fabrice Brégier hat zum Abschied vor möglicher neuer Konkurrenz gewarnt. "Die Herausforderung ist es, Anführer oder Mit-Anführer in einem Markt zu bleiben, in dem die Chinesen und die Russen ankommen", sagte der 56-Jährige der Zeitung "Le Figaro" (Dienstag).

Zudem sei nicht ausgeschlossen, dass ein Akteur etwa aus dem Bereich der großen Internetkonzerne mit einem neuen Niedrigkosten-Konzept auftritt, wie es im Raumfahrtbereich mit dem Unternehmen SpaceX der Fall ist.

"Man muss wachsam bleiben und einen Forschungs- und Technologieplan aufstellen, mit dem das Flugzeug der Zukunft entwickelt werden kann, das 2030 im Dienst sein wird", sagte der Franzose. Sein Nachfolger Guillaume Faury, der bisherige Chef der Helikopter-Sparte, trat am Dienstag seinen neuen Job an.

Airbus übernimmt 2018 die Mehrheit an der neuen Bombardier CSeries, Faury muss sich auch in deren Segment auf starke Konkurrenz einstellen: Boeing komme einem Deal mit Embraer "näher", sagte Boeing-Chef Dennis Muilenburg "CNBC". Demnach will Boeing 80 bis 90 Prozent der Verkehrsflugzeugsparte des brasilianischen Flugzeugbauers übernehmen.

Neuordnung im Airbus-Cockpit


Brégiers Abgang ist Teil eines umfassenden Umbaus im Airbus-Management, auch Konzernchef Tom Enders wird im April 2019 abtreten. Brégier sollte am Dienstag noch der Auslieferung der ersten A350-1000 an Qatar Airways beiwohnen, der besonders langen Variante des Langstreckenflugzeugs A350, und anschließend das Unternehmen verlassen.

Der Manager war seit 2006 auf Führungspositionen des Flugzeugbauers. Der Verwaltungsrat des Luftfahrtkonzerns hatte im Dezember nach wochenlangen Spekulationen und Medienberichten über einen Machtkampf angekündigt, dass Brégier vorzeitig geht und Enders zum Ablauf seines Mandats.

Brégier sagte, er habe sich zum Abgang entschlossen, weil der Verwaltungsrat ihn nicht zu Enders' Nachfolger machen wollte. Über sein Verhältnis zu dem deutschen Konzernchef sagte er nun: "Wir hätten nicht so gute Ergebnisse erzielt, wenn es zwischen uns keinen Respekt gegeben hätte. (...) Wir konnten zusammenarbeiten, mit Ausnahme der letzten Monate, das muss man zugeben."

Bei der Suche nach Enders Nachfolger hält Brégier die Frage der Nationalität für nicht entscheidend: "Der nächste CEO kann deutsch oder französisch sein, oder sogar eine andere Nationalität haben", sagte der Manager. "Er oder sie wird ein internationales Profil haben müssen, weil die Herausforderungen sich von Europa nach Asien und in die Vereinigten Staaten verlagert haben."

Der neue Topmanager müsse aber berücksichtigen, dass die meisten Mitarbeiter in Deutschland und Frankreich arbeiten. Ein "gewisses Gleichgewicht" müsse gewahrt bleiben. Der Verwaltungsrat hatte angekündigt, interne und externe Kandidaten zu prüfen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: aero.de (boa) | 20.02.2018 11:34


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