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Brasilien sperrt sich gegen Embraer-Übernahme durch Boeing

Embraer E195-E2
Embraer E195-E2, © Embraer

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SAO PAULO - Boeing will mit Embraer einen Gegenpol zur Allianz zwischen Airbus und Bombardier bilden. Doch Brasiliens Präsident Michel Temer will von einer Übernahme nichts hören. "Unter meiner Regierung wird Embraer niemals verkauft werden", erteilte der umstrittene Politiker Boeing eine Absage.

Laut Informationen des "Wall Street Journal" ist Boeing bereit, im Vergleich zum Börsenwert von Embraer eine ordentliche Schippe Geld draufzulegen.

Embraer war an der Börse zuletzt rund 3,7 Milliarden US-Dollar (3,1 Mrd Euro) wert. Der Kurs von in den USA gehandelten Papieren des brasilianischen Flugzeugbauers sprang nach den Nachrichten um 26 Prozent in die Höhe. Aktien von Boeing verloren hingegen leicht an Wert.

Boeing wäre dem "WSJ"-Bericht zufolge bereit, die Marke Embraer und das Management beizubehalten und die Jobs im Konzern zu sichern. Embraer und Boeing hatten am Donnerstag Verhandlungen über ein Zusammengehen bestätigt. Brasiliens Regierung war demnach nicht an den Gesprächen beteiligt.

Die Regierung hat eine sogenannte goldene Aktie von Embraer und kann den Zusammenschluss dank eines besonderen Stimmrechts verhindern. Embraer wurde 1969 vom brasilianischen Staat gegründet und 1994 privatisiert. Der Konzern arbeitet mit Boeing bereits im Programm KC390, einem Transporter für militärische Zwecke, zusammen.

Eine Komplettübernahme von Embraer wäre für Boeing der größte Deal, seit der Konzern 1997 den Rivalen McDonnell Douglas schluckte. Airbus hatte im Oktober überraschend seinen mehrheitlichen Einstieg in das Bombardier CSeries-Programm beschlossen. Die CSeries konkurriert mit der Embraer E2-Serie, deren Auslieferungen 2018 beginnen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Embraer | 22.12.2017 10:57

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Beitrag vom 23.12.2017 - 20:35 Uhr
1. xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx Gegen eine entsprechende Zahlung im Hintergrund wird auch Embraer den Besitzer wechseln.
2. China mischt in Brasilien kräftig mit. Wenn man es zynisch betrachtet, ist zB die brasilianische Raumfahrt nur eine Filiale der chinesischen CAST (China Academy for Space Technology). Von Schutz der brasilianischen Wirtschaft gegenüber Ausländern kann keine Rede sein.
3. Das nur am Rande, Airbus hat BBD nicht komplett geschluckt, sondern nur ein Filetstück.
Modhinweis
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Beitrag bearbeitet.
Fly-away
Moderator

Dieser Beitrag wurde am 24.12.2017 09:00 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 23.12.2017 - 20:31 Uhr
Brasilien dürfte sicherlich auch gen Japan oder den Staat Washington geguckt haben.
"America First" verhiesse nichts Gutes für Brasilien.
Was würde Boeing die Entwicklung und Produktion einer modernen 90-150 Pax-Flugreihe kosten?
Da kann Boeing doch schon ans Kaufen denken.
Was sagen die Ami-Gewerkschaften dazu? Jetzt gibt es Steuererleichterungen und Boeing will im Ausland einkaufen, statt zu Hause neue Arbeitsplätzue zu schaffen?
Was passiert aber, falls Plastik auch für diese Flugzeuggroessen interessant wird. Gehen dann bei Embraer die Lichter aus?
Beitrag vom 23.12.2017 - 17:58 Uhr
So macht man das! Und nicht wie unsere Regierung, die alle wirklich guten Industrie-Assets an die Chinesen verscherbelt und wir im Gegenzug dort NIX (mehrheitlich) erwerben dürfen. Darüber werden wir und unsere Kinder sich noch wundern....

Aber bei Airbus ist es schon in Ordnung das Sie ein Unternehmen übernehmen und nicht mal etwas bezahlen müssen.

Wenn aber Boeing für einen Flugzeughersteller wo anders übernehmen will und dafür sogar Geld auf den Tisch legt ist es nach den Kommentaren hier verwerflich.

Aber diese Doppelmoral kenne ich in diesen Forum schon.


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