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Delta will Erstbetreiber der Boeing 797 werden

Ed Bastian
Ed Bastian, © Delta

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ATLANTA -  Boeing läuft sich für ein neues Flugzeugprogramm warm und Delta will in der ersten Reihe stehen, wenn der Hersteller Aufträge für sein "New Midmarket Airplane" 797 entgegennimmt. "Ich hoffe, dass wir einer der Erstkunden dieses Programms sein werden", sagte Delta-Chef Ed Bastian.

Delta trägt Boeing Meinungsverschiedenheiten um Zölle auf die Bombardier CSeries nicht nach. "Wir werden eine aktive Rolle beim Midmarket-Flugzeug einnehmen", sagte Bastian. Die Idee eines Hightech-Nachfolgers der 757 verfängt bei mehreren Airlines - neben Delta meldete auch United Interesse an.

Boeing will die Marktlücke zwischen der 737 MAX 10 und 787-8 mit einem Modell besetzen, das als 225-Sitzer 5.000 Meilen und als 275-Sitzer 4.000 Meilen nonstop fliegen kann. Der Hersteller hat nach eigenen Angaben mehr als 50 potenzielle Kunden zu dem Konzept befragt.

"Wir haben mit 57 Airlines über unser Konzept gesprochen", sagte Boeing-Marketingchef Randy Tinseth am Rande der Dubai Airshow zu aero.de. "Wir spüren dabei große Begeisterung auch bei Günstigairlines." Boeing sieht die Stärken der 797 auf bislang unbedienten Linien wie Delhi - Jakarta oder Brisbane - Shanghai.

Seattle läuft sich seit Ende 2017 für einen formellen Programmstart warm und holte 777X-Chefkonstrukteur Terry Beezhold in das Projektbüro, das die 797 erst zu Papier und später in die Luft bringen soll. Die Abteilung untersteht dem ehemaligen Chef des 787-Programms Mark Jenks.

Ein ovaler Rumpf schafft Raum für zwei Gangreihen in der Kabine und hält die Unterflugfrachträume kompakt. So will Boeing Gewicht sparen und zugleich schnelle Boardingzeiten erreichen.

Seit Boeing die Produktion der 757 vor 13 Jahren einstellte ist das Segment ein blinder Fleck in den Produktstrategien der Hersteller. Boeing traut einer 797 auf lange Sicht 4.000 Aufträge zu. Analysten schätzen die Entwicklungskosten der 797 auf bis 15 Milliarden US-Dollar und erwarten das Flugzeug gegen 2025.

Airbus setzt auf A321LR


Delta bestellte im Dezember bis zu 200 Airbus A321neo, die einige Boeing 757, McDonnell Douglas MD-90 und ältere A320 ablösen werden. Boeing unterlag mit der 737 MAX 10. "Delta ist auf Boeing ebenso angewiesen wie auf Airbus", sagte Airlineanalyst George Hamlin. "Wenn sie sich von einem (Hersteller) abhängig machen, verlieren sie in Verhandlungen ihren Hebel."

Airbus will die A321LR, die gerade flügge wurde, als Gegenspieler der 797 positionieren. "Viele sprechen über die Mitte des Markts, wir besetzen sie schon: die A321 Long Range vereint die Effizienz eines Standardrumpfflugzeugs mit den Fähigkeiten einer Langstreckenmaschine", sagte A320-Programmchef Klaus Röwe.
© aero.de, Bloomberg News | Abb.: Delta | 14.02.2018 08:52
#12835
Beitrag vom 14.02.2018 - 10:21 Uhr
Wenn Boeing sich wirklich zur Produktion dieses Fliegers entscheidet, entsteht in der Tat ein interessantes Segment in der zivilen Luftfahrt, das es zu beobachten gilt.

Auch bei einer Indienststellung in Jahre 2025 wird er „eingeklemmt“ sein, zwischen der im Beitrag genannten A321 und der sich zur Zeit schlecht verkaufenden A300-800.

Über welche Leistungsmerkmale muss also der neue Boeing-Fliger verfügen, um die Konkurrenz auszustechen, von den Leistungsparametern her als als vom Preis?

Er hat nur einen Sitz pro Reihe mehr als der Bestseller von Airbus, aber dafür einen erheblich vergrößerten Rumpfquerschnitt mit mehr Luftwiderstand,einen zweiten Gang, der eigentlich kein Geld verdient, aber eventuell die Boarding-Zeit beschleunigt, auf der anderen Seite aber auch einen Sitz weniger als der A330.

Ein gänzlich neuer Entwurf einer deutlich verbesserten „B767“ hat sicherlich seine Vorzüge, muss sich aber auch beim Preisschild nach den Wettbewerbsangeboten richten. Airbus scheint hier mit den beiden genannten Modellen gut aufgestellt zu sein, die Herstellungskosten dürften ausgereift sein, und ausreichend Flexibilität bei Kaufverhandlungen ermöglichen.

Airbus hat bis 2025 auch noch relativ viel Zeit ebenfalls über Verbesserungen nachzudenken.

Ich bin sehr gespannt, welchen Weg dieses Marktsegment einschlagen wird!
Beitrag vom 14.02.2018 - 10:20 Uhr
Schnelles Boarding ist wichtig bei Kurz- und Mittelstrecken. Bei Flugzeiten über 3 Stunden ist das eher sekundär.
Der beste Beweis dafür ist die Neuauflage der A321 ohne 2er Türen.
Die Initiative hierfür ging ja von den Airlines aus.
Schnelles Boarding wurde hier ja eindeutig dem Kapazitätszuwachs geopfert.


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