Flugzeuge und Beteiligungen
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Etihad Airways schreibt 1,9 Milliarden US-Dollar ab

Etihad Airways Boeing 787-9
Etihad Airways Boeing 787-9, © Etihad Airways

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ABU DHABI - Enorme Abschreibungen auf Flugzeuge und auf faule Kredite an die Beteiligungen Alitalia und Air Berlin haben Etihad Airways 2016 einen Nettoverlust von 1,87 Milliarden US-Dollar eingebrockt. Die Airline passt sich mit abgesenkten Produktionskosten an den Preisverfall auf der Langstrecke an.

Ray Gammell macht reinen Tisch. Der nach Absetzung von James Hogan ins Amt gerufene Interimschef schreibt 1,06 Milliarden US-Dollar auf den Flugzeugpark ab, um "niedrigere Marktwerte" bilanziell zu reflektieren.

Werte von Forderungen und Airlinebeteiligungen korrigiert Etihad um weitere 808 Millionen US-Dollar. Dies betreffe "hauptsächlich Alitalia und Air Berlin", stellte die Airline klar. Alitalia steht seit Mai unter Gläubigerschutz, in Berlin kann Etihad Airways derzeit ebenfalls kaum Schulden eintreiben.

Seine Beteiligung am Schweizer Regionalflieger Etihad Regional (Darwin) löste der staatliche Flugkonzern aus Abu Dhabi gerade auf.

Das eigene Flugsystem baute Etihad Airways 2016 um 9,0 Prozent (ASK) aus und verbesserte mit 18,5 Millionen Passagieren die Auslastung leicht auf 79,4 Prozent. Ein "verschärftes Marktumfeld" brachte die Ticketpreise ins Trudeln  - der Durchschnittserlös rutschte um 8,0 Prozent spürbar ab.

Konsolidierung erreicht Persischen Golf

"Wir befinden uns in einer Branche, die geprägt ist von Überkapazitäten, schrumpfenden Marktgrößen auf Schlüsselrouten und verändertem Kundenverhalten, da die schwache globale Wirtschaft die Kaufkraft beeinflusst", kommentierte Etihad-Airways-Chef Peter Baumgartner die Entwicklung.

Insbesondere in der Business Class gerieten die Erträge zunehmend unter Druck. Etihad Airways hält jetzt das Geld zusammen und konnte die Stückkosten 2016 bereits um 11,0 Prozent senken. Das Vorjahr hatte Etihad mit einem Nettogewinn von 103 Millionen US-Dollar abgeschlossen.

Emirates leidet ebenfalls unter den Folgen von Überkapazitäten in Asien und Europa. Der Nachbar aus Dubai schlägt einen Konsolidierungskurs ein und legt Flotte und Netzwerk mit Flydubai zusammen.
© aero.de | Abb.: Etihad Airways | 27.07.2017 14:25

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Beitrag vom 28.07.2017 - 16:57 Uhr
@jasonbourne,

wenn der Manager nur einen gig bei einer Auslandstochter hat, bleibt ihm auch nicht viel anderes übrig, als wie sein Vorgänger zu arbeiten bzw. argumentieren...Man muss "Erfolg" zeigen und will doch in der Zentrale daheim weiterkommen!

Der Aufsichtsrat war doch nicht blöd, als er Hogan schalten und walten liess...
Da muss man als neuer Boss schon eine sehr starke Position haben!
Beitrag vom 28.07.2017 - 12:38 Uhr
Ein neuer Chef bzw. Finanzchef will sicher nicht im ersten Arbeitsschritt die Bilanz des Vorgänger aufräumen.
Eine Wertberichtigung bei z. B. ALITALIA ist überfällig.
Wenn Aktienkurs (Markteinschätzung) und eigener Buchwert zu weit auseinanderklaffen, sollte man doch eine Wertberichtigung vornehmen.

Doch, genau das will man machen.
1. man schiebt alles dem Vorgänger in die Schuhe und macht reinen tisch.
2. man zementiert seine Position nach innen und zeigt wer jetzt das Zepter schwingt.

Solche Abschreibungen bei Management Wechsel sind relativ häufig.
Beitrag vom 28.07.2017 - 10:55 Uhr
Ein neuer Chef bzw. Finanzchef will sicher nicht im ersten Arbeitsschritt die Bilanz des Vorgänger aufräumen.
Eine Wertberichtigung bei z. B. ALITALIA ist überfällig.
Wenn Aktienkurs (Markteinschätzung) und eigener Buchwert zu weit auseinanderklaffen, sollte man doch eine Wertberichtigung vornehmen.


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