AirAsia X tritt bei Auslieferungen auf die Bremse

SEPANG - AirAsia X steht mit Airbus in Kontakt über eine Verlegung weiterer Flugzeuglieferungen in den nächsten zwei Jahren. Sieben Verlustquartale in Serie und eine schlechte Auslastung zwingen die Langstreckenabteilung des größten Günstigfliegers in Südostasien zu strikter Ausgabendisziplin.

AirAsia X habe drei ihrer acht für 2015 geplanten A330 erhalten, ein weiteres Flugzeug werde im Oktober geliefert, sagte Airlinechef Benyamin Ismail in einem Interview. Für die nächsten vier Flugzeuge und neun weitere A330 mit Terminen 2016 und 2017 habe AirAsia X spätere Lieferungen angefragt.

"Wir sagen nicht, dass wir (diese Flugzeuge) gar nicht abnehmen", stellte Benyamin klar. "Was wir sagen, ist: Gebt uns etwas mehr Zeit, um sie später zu nehmen."

Airbus halte ständigen Kontakt zu seinen Kunden, kommentiere Einzelheiten der Vertragsbeziehungen aber nicht, antwortete Airbus-Sprecher Sean Lee auf eine Email.

AirAsia X hat in einer Preisschlacht mit Malaysia Airlines die letzten Jahre Federn gelassen. Im zweiten Quartal weitete die Airline ihre Verluste auf umgerechnet 31 Millionen US-Dollar aus. Die Auslastung brach von 80,4 Prozent im Vorjahr auf 68,4 Prozent ein. Nach dem Absturz eines AirAsia-Flugs hatte die Gruppe zeitweise auf Promotion-Tickets verzichtet.

Laut Airbus hält AirAsia X noch Aufträge über zwölf A330-300, 55 A330-900 und zehn A350-900. Zumindest einige A330-300 möchte AirAsia X auf die neo-Version A330-900 umschreiben, die ab 2018 zur Flotte stoßen. Die A330-900 werde AirAsia X eine Rückkehr nach Europa, zum Beispiel nach London, erleichtern, sagte Benyamin.

Auf einem Viertel ihrer 26 Strecken, hauptsächlich nach Südkorea, schreibe AirAsia X derzeit rote Zahlen. Die Airline richte ihr Netzwerk daher neu aus. Von Airbus erwartet man sich im Firmensitz in Sepang "Unterstützung bei der Entwicklung unserer Kapazitäten".