Eurowings Europe: Tarifvertrag in Sicht

WIEN - Nach eineinhalb Jahren gehen die Tarifverhandlungen mit der Lufthansa-Tochter Eurowings Europe in die Endrunde.

"Ich bin zuversichtlich, dass wir größere Meilensteine bereits bei unserer nächsten Verhandlungsrunde am 5. Februar erreichen können", sagte am Freitag Chefverhandler Johannes Schwarcz von der Gewerkschaft vida und lobte gleichsam die "gute Gesprächsebene" mit dem Management des Unternehmens.

Mit Blick auf die Insolvenz der Niki ergänzt Betriebsrat Ralph Schönfelder, dass damit auch die Kollegen der Niki, die sich bei Eurowings Europe beworben haben, in ein "tarifiertes Unternehmen mit attraktiven Arbeitsbedingungen" einsteigen könnten.


Nach Übernahme der Niki durch Lauda Motion versprach Niki Lauda hingegen den Mitarbeitern einen eigenen Tarifvertrag, um sie im Haus zu halten.

Zugleich fordert die Gewerkschaft erneut einen branchenweit gültigen Tarifrahmen. "Gerade angesichts des steigenden Wettbewerbs am Flughafen Wien mit der voraussichtlichen Ankunft von Vueling, Wizz Air, easyJet und eines möglichen Langsteckencarriers (Level) brauchen wir eine faire Branchenlösung", erklärte Schwarcz.

Angesichts der Niki-Pleite drängt der Gewerkschafter die Politik auch erneut zur Schaffung eines Sozialfonds: "Wir haben diesen Fond bereits im Zuge der Absenkung der Ticketsteuer gefordert". Laut Schwarcz hätte ein Bruchteil der dadurch erzielten Einsparungen zur Absicherung der Beschäftigten gereicht.

Nach Insolvenz der Niki erhielten die Mitarbeiter ihre Gehälter zum Teil aus einem Insolvenzentgeltfond sowie aus Vorleistungen der Lauda Motion.