Flug AC759 trennten 18 Meter von Rollweg C, der parallel zur Landebahn 28R verläuft, hält die US-Flugunfallstelle NTSB einen Zwischenstand der Ermittlungen fest. Auf 28R hätte der Airbus aufsetzen sollen, doch die Piloten verlieren die Orientierung und ziehen über vier startbereite und vollbetankte Airliner hinweg.
Müdigkeit war dabei laut NTSB ein Faktor. Der Erste Offizier habe zwar bemerkt, "dass etwas nicht stimmt", die Situation zunächst aber nicht richtig einordnen können. Er habe schließlich einen Landeabbruch ausgerufen, fast zeitgleich fuhr der Kapitän die Triebwerksleistung wieder hoch.
Ein vom NTSB veröffentlichtes Video zeigt, wie knapp der Airbus vier auf Rollweg C aufgereihte Flugzeuge - unter anderem eine Boeing 787-9 von United und einen Airbus A340-300 von Philippine Airlines - überfliegt und wieder Höhe gewinnt. Aus dem United-Cockpit alarmiert ein Pilot den Tower: "Er kommt auf dem Taxiway rein."
Flug AC759 in SFO am 07. Juli 2017, © NTSB
Sekunden später registriert der Towerlotse die Situation und weist AC759 zum Landeabbruch an.
Baustellenlichter blendeten Piloten
Doch wie konnte sich eine erfahrene Crew bei einem nächtlichen Sichtanflug so verzetteln? Am 07. Juli war Piste 28L links der aktiven Start- und Landebahn für Wartungsarbeiten gesperrt. Die Piloten eines Flugs, der San Francisco vier Minuten vor AC759 erreichte, hat die Ausleuchtung der Baustelle schwer irritiert.
"Die Baustellenlichter waren derart hell, dass wir die Postion (der aktiven Landebahn, Red.) zunächst nicht bestimmen konnten", berichtete diese Crew den Ermittlern. Seit dem Zwischenfall sind in San Francisco Landeanflüge bei Nacht unter bestimmten Bedingungen nur noch mit Instrumentenhilfe gestattet.
© aero.de | Abb.: NTSB | 03.05.2018 09:46
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