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Lufthansa droht Pilotenstreik bei Brussels Airlines

Brussels Airlines Airbus A320
Brussels Airlines Airbus A320, © Brussels Airlines

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BRÜSSEL - Kaum im Amt steht Brussels-Airlines-Chefin Christina Förster die erste Feuerprobe ins Haus: Piloten der belgischen Lufthansa-Tochter haben an diesem Freitag einen Streik angemeldet - sie fordern höhere Gehälter, mehr freie Tage, schnellere Aufstiegsmöglichkeiten und eine neue Rentenvereinbarung.

Brussels Airlines sucht noch ihren Platz im Lufthansa-Verbund, dem die Airline seit 2017 vollständig angehört. Dabei driften die Interessen der Arbeitnehmer und der neuen Firmenleitung unter Lufthansa-Managerin Christina Förster auseinander.

"Wir hoffen, dass wir einen Arbeitskampf noch abwenden können", sagte eine Brussels-Airlines-Sprecherin. Seit Montag loten Airline und Gewerkschaften Kompromisse aus.

Die Personalvertretung ACLVB erinnert Brussels Airlines an Zugeständnisse, mit denen die Piloten 2012 das Überleben von Brussels Airlines sicherten. Inzwischen schreibt die Airline wieder schwarze Zahlen.

"Das neue Management legt seine Karten bisher nicht auf den Tisch", beklagt die ACLVB. "Es fehlt jede Klarheit über die Perspektiven von Brussels Airlines innerhalb der Lufthansa Gruppe. Die Auswirkungen auf die Anzahl der Flüge und die Beschäftigten bleiben auf mittlere Sicht ungewiss."

Lufthansa ordnet die Airline dem Günstigableger Eurowings zu, will auf der Langstrecke aber auch von der Netz-Erfahrung des Neuzugangs in Afrika profitieren. In Düsseldorf stellt Brussels Airlines zudem Crew und Gerät für Eurowings-Fernlinien. Die Piloten fordern neben neuen Tarifverträgen ein "klares Wachstumsszenario".

Schmaler Gewinn


Zwar steigerte Brussels Airlines ihre Passagierzahlen 2017 um 17,2 Prozent auf eine neue Gipfelhöhe von 9,1 Millionen Fluggästen, war finanziell aber das Schlusslicht im Lufthansa-Verbund. Ihr operativer Gewinn sackte von 20,4 auf 15,0 Millionen Euro ab, unter dem Strich blieben 3,57 Millionen Euro Profit übrig.

Diese Zahlen kosteten CEO Bernard Gustin und seinen Finanzvorstand Jan De Raeymaeker im Februar die Jobs. "Ich möchte Brussels Airlines in puncto Leistung und Rentabilität auf ein höheres Niveau bringen", sagte Nachfolgerin Förster im April. Brussels Airlines werde wachsen und Jobs schaffen.

Doch die Mitarbeiter bleiben skeptisch. "Die Auslagerung der profitablen Frachtsparte an Lufthansa war kein gutes Vorzeichen", heißt es von der ACLVB.
© aero.de | Abb.: Brussels Airlines | 09.05.2018 08:37

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Beitrag vom 15.05.2018 - 22:25 Uhr
Kommt drauf an welche Piloten du suchst: Suchst du Rated wird’s eng. Suchst du mit mindestens 1500h, wird’s auch eng. Klar es gibt genügend ohne Stunden, aber die wollen die Airlines halt nach Möglichkeit nicht. Soll ja schließlich nichts kosten....
Beitrag vom 14.05.2018 - 17:01 Uhr
Na da diskutieren Sie doch mal beim Thema: "Lufthansa geht offensiv an Pilotenausbildung heran" mit, da wurde gerade wieder angemerkt, dass es viele Piloten gibt, die einfach nur nicht für einen "Hungerlohn" arbeiten wollen.

Diese gegenläufigen Argumente, je nachdem wie es denn gerade passt, sind immer wieder lustig anzuschauen :-)

Das passt schon zusammen. Die übriggebliebenen "Rookies" entsprechen nicht den Anforderungen der großen Airlines, um es diplomatisch auszudrücken. Und die mit Erfahrung und Flugstunden auf dem Konto tun sich Arbeitsbedingungen wie bei EW-E und Konsorten nicht an, wenn sie nicht zwingend müssen.

Überflieger1971 schreibt dazu:
>Zudem gab und gibt es zu KEINEM Zeitpunkt wirklich eine Piloten-Knappheit - das ist schlicht eine Lüge, um weiterhin aus einem künstlich generierten Über-Angebot von arbeitslosen Piloten die Billigsten (als EUROWINGS) rekrutieren zu können !


Aber ich bin raus aus der Diskussion. Es ist einfach nicht möglich sich zu diesem Thema zu äußern, wenn gegensätzliche Thesen aufgestellt werden, die beide auf Fakten beruhen sollen. Bewiesen wird beides nicht wirklich (ist vielleicht auch für uns hier nicht zu beweisen), aber diese Art und zudem auch noch die Emotionalität, die die Beteiligten an den Tag legen, machen es unmöglich eine Diskussion zu führen.
Beitrag vom 14.05.2018 - 13:18 Uhr
Na da diskutieren Sie doch mal beim Thema: "Lufthansa geht offensiv an Pilotenausbildung heran" mit, da wurde gerade wieder angemerkt, dass es viele Piloten gibt, die einfach nur nicht für einen "Hungerlohn" arbeiten wollen.

Diese gegenläufigen Argumente, je nachdem wie es denn gerade passt, sind immer wieder lustig anzuschauen :-)

Das passt schon zusammen. Die übriggebliebenen "Rookies" entsprechen nicht den Anforderungen der großen Airlines, um es diplomatisch auszudrücken. Und die mit Erfahrung und Flugstunden auf dem Konto tun sich Arbeitsbedingungen wie bei EW-E und Konsorten nicht an, wenn sie nicht zwingend müssen.

Dieser Beitrag wurde am 14.05.2018 13:18 Uhr bearbeitet.


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