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Piloten von Brussels Airlines kündigen Streik an

Brussels Airlines Airbus A319
Brussels Airlines Airbus A319, © Ingo Lang

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BRÜSSEL - Der erste Streik bei der belgischen Fluggesellschaft Brussels Airlines nach der Übernahme durch die Lufthansa droht in der kommenden Woche die Reisepläne von Zehntausenden Passagieren zu durchkreuzen. Fast alle Verbiindungen nach Deutschland sind betroffen. Lufthansa hofft auf Vermittlungserfolge in letzter Minute.

Insgesamt sind mehr als 60.000 Kunden betroffen, wie die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf eine Sprecherin der Fluggesellschaft berichtete. Am nächsten Montag (14.05.) wirke sich der Streik auf 278, am Mittwoch (16.05.) auf 279 Flüge aus.

Fast alle Deutschland-Verbindungen betroffen. An beiden Streiktagen sollen nur je acht Flüge von oder nach Deutschland starten, wie aus einer Online-Übersicht der Fluggesellschaft hervorgeht. Insgesamt werden nach Angaben vom Freitag rund 40 Flüge pro Tag angeboten.

Zwischen Berlin und Brüssel findet an beiden Tagen nur je ein Flug in jede Richtung statt, zwischen Hannover und Brüssel sind es drei pro Richtung. Außereuropäische Flüge wie nach Marrakesch oder New York stehen nicht auf der Liste. "Ein Streiktag kostet uns 4,7 Millionen Euro", sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. 
Die Piloten von Brussels Airlines hatten am Mittwoch angekündigt, ihre Arbeit an den beiden Tagen niederzulegen. Als Grund nannte die Gewerkschaft unsichere Arbeitsbedingungen. Man verlange Klarheit von der deutschen Muttergesellschaft über die Zukunftspläne für die Airline.

Nach mehreren gescheiterten Gesprächsrunden hatten Vorstand und Gewerkschaft auch am Mittwoch keine Einigung gefunden. "Wir hatten das Management Anfang der Woche aufgerufen, uns einen konkreten Vorschlag zu unterbreiten. Das ist aber während des Treffens nicht passiert", sagte Paul Buekenhout von der Gewerkschaft LBC-NVK.

Die Piloten fordern höhere Löhne und Renten sowie einen besseren Ausgleich zwischen Freizeit und Arbeitszeit.
Die Brussels-Sprecherin rief die Gewerkschaften dazu auf, dem am Montag beginnenden Vermittlungsverfahren eine Chance zu geben. Das Management sei zu Verhandlungen bereit, die Forderungen der Gewerkschaften seien jedoch zu hoch. Diese entsprächen einer Gehaltserhöhung um 25 Prozent - für die Zukunft des Unternehmen ein unmöglicher Wert.

Kunden, die von dem Streik betroffen seien, können den Angaben zufolge gratis umbuchen oder ihre Reise stornieren. Passagiere, die an ihrem Ziel festsitzen, werden in einem Hotel untergebracht oder können mit Lufthansa oder einer anderen Airline fliegen.

Laut Belga wurde in den vergangenen 16 Jahren nur zwei Mal bei Brussels Airlines gestreikt. Ursprünglich hatte die Gewerkschaft diesen Freitag als möglichen Streiktag ins Auge gefasst. Mit Blick auf die Fluggäste und Christi Himmelfahrt verwarfen die Piloten diesen Termin jedoch.

Die Lufthansa hatte Brussels 2017 übernommen, weil die belgische Airline wegen der Europa-Beamten und Lobbyisten in Brüssel attraktiv für Kunden ist, die viel Geld für Dienstreisen ausgeben. Zudem bietet die Fluggesellschaft Verbindungen von und nach Afrika an.

Zum April 2018 tauschte der Mutterkonzern dann den Chef des Unternehmens aus. Bernard Gustin musste gehen, stattdessen wird Brussels nun von Christina Foerster geleitet.
© dpa-AFX | Abb.: Brussels Airlines | 11.05.2018 08:19


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