Tarifkonflikt
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Air France kann sechste 787-9 voll einsetzen

Air France Boeing 787-9
Air France Boeing 787-9, © Air France-KLM

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PARIS - Anfang April überführte Air France ihre sechste Boeing 787-9 von Seattle nach Paris. Dort musste Air France den fabrikneuen Dreamliner erstmal abstellen - wegen eines heißgelaufenen Tarifkonflikts konnte Air France 777-Piloten nicht auf die 787 umschulen. Jetzt ist das Problem gelöst.

Etwas abseits vom Trubel des Flughafens Paris CDG parkte die brandneue F-HRBF - der ungenutzte Dreamliner wurde zum Symbol der misslichen Lage bei Air France: die Airline ist seit Monaten in einen erbitterten Tarifstreit mit ihren Piloten und anderen Beschäftigten verstrickt.

Nach einem gescheiterten Lösungsversuch ist Konzernchef Jean-Marc Janaillac in diesem Monat zurückgetreten. Der Partner KLM ist nach 14. Streiktagen bei Air France und 300 Millionen Euro Kosten für den Konzern schwer genervt. Immerhin - für die brachliegende 787-9 haben Piloten und Air France einen Kompromiss gefunden.

"Wir haben drei Abkommen mit der (Pilotengewerkschaft) SNPL unterzeichnet", sagte der Air France-Vorstand für das Cockpitpersonal Didier Nicolini "Le Figaro". Somit könne auch die Umschulung von 777-Piloten auf die 787 wieder anlaufen. Die bisherige Tarifvereinbarung mit den Ausbildern endete am 30. April 2018.

Danach weigerten sich die Instruktoren, weitere Piloten für die 787 auszubilden - laut Medienberichten zog Air France in Betracht, das ungenutzte Flugzeug an Air Austral zu verleasen und Folgeauslieferungen aufzuschieben.

Air France setzte die F-HRBF zwar auf einigen Umläufen ein, rechnerisch stand aber immer eine 787-9 mangels Piloten am Boden. Die Kosten einer geparkten 787-9 belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro pro Monat.

Vorsichtige Entspannung

"Die verlorene Zeit im Pilotentraining kann nicht aufgeholt werden", teilte Air France am Dienstag mit. Daher werde der ausgesetzte Betrieb einer 787-9 in den nächsten Wochen noch im Flugplan nachwirken.

Dennoch ist die Einigung ein gutes Vorzeichen für weitere Verhandlungsrunden, zumal Air France zeitgleich zwei weitere Abkommen mit ihren Piloten zu Flight Safety Management-Regeln schließen konnte.

Der Tarifkonflikt hatte sich an Vergütungsfragen festgefahren. Hier gehen die Vorstellungen auch weiterhin auseinander. Air France hat zuletzt sieben Prozent mehr Gehalt verteilt über vier Jahre geboten - die Gewerkschaften fordern unter Verweis auf gute Geschäftszahlen eine sofortige Aufstockung um 5,1 Prozent.
© aero.de | Abb.: Air France | 30.05.2018 10:27

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Beitrag vom 03.06.2018 - 13:03 Uhr
Wird komplett „umgeschult“, also man fliegt 787 statt 777 (trotz sehr ähnlichem Typerating) oder soll bei AF auch 777+787 mixed fleet geflogen werden wie bei KLM bspw?


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