Verwandte Themen
Flughafen Los Angeles, Sonntagabend: der Qantas Airbus A380 VH-OQF bricht unter der Flugnummer QF12 nach Sydney auf. QF94, die A380 VH-OQK, verlässt Los Angeles nur 75 Sekunden später. Zwei Stunden fliegt der kleine A380-Konvoi von Qantas durch die pazifische Nacht.
QF12 ist auf FL320 unterwegs, QF94 folgt mit 20 nautischen Meilen Abstand und 1.000 Fuß tiefer - eigentlich sei das eine sichere Staffelung, betont Qantas in einer Mitteilung zum anschließenden Vorfall:
Unvermittelt neigt sich der hintere A380 erst leicht zu Seite, "dann hatten wir das Gefühl, in einen Sturzflug zu gehen", beschreibt eine Passagierin das Geschehen in australischen Medien. Der Airbus sei "nahezu kopfüber gekippt, wie in einer Achterbahn", schließt sich ein anderer Passagier der Schilderung an.
Im Cockpit bringen die Piloten Situation und Flugzeug schnell unter Kontrolle: QF94 steigt erst wieder auf die zugewiesene Höhe FL310, später auf FL320 und erreicht Melbourne ohne weiteren Zwischenfall.
"Es bestehen viele Sicherheitsmaßnahmen, um das Risiko eines Vorfalls mit Wirbelschleppen zu minimieren, aber ganz lässt es sich nicht ausschließen", sagte Qantas Fleet Safety Kapitänin Debbie Slade.
Australiens Flugunfallstelle ATSB widersprach am Donnerstag Medienberichten, nach denen eine Untersuchung des Vorfalls in die Wege geleitet worden sei. Nach Auswertung der von Qantas eingereichten Meldung zu dem Zwischenfall "hat sich das ATSB entschieden, in der Sache nicht weiter zu ermitteln", teilte die Behörde mit.
Gefährliche Luftwirbel
Wirbelschleppen eines Airbus A380 von Emirates brachten am 07. Januar über der Arabischen See eine Bombardier Challenger 604 in schwerste Bedrängnis.
Die Piloten konnten einen Absturz zwar abwenden, fünf Insassen erlitten zum Teil aber schwere Verletzungen. Die Struktur des Business Jets wurde bei dem Vorfall so stark belastet, dass er nach der Notlandung im Oman abgeschrieben werden musste. Er diente später der Nürnberger FAI als Teilespender.
Airbus hat Auswirkungen von Wirbelschleppen 2016 mit Formationsflügen einer A380 und einer A350 über dem Mittelmeer untersucht.
© aero.de | Abb.: Ingo Lang | 14.06.2018 09:30
Kommentare (3) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.
So wie Sie das formulieren, müsste man denken, das sei 2018 passiert. Es war aber schon 2017.
In Ihrem Artikel vom Mai 2017 heißt es bereits "Das Problem sei aber nicht auf die A380 beschränkt. Bis zu 1.000 Fuß unter und bis zu 20 nautische Meilen hinter sehr schweren Flugzeugen im Reiseflug seien gefährliche Wirbelschleppen möglich.". Die beiden Qantas-A380 waren also gerade so weit entfernt wie diese vermeintliche Grenze.