Nach Insolvenz
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Lübecker Unternehmer kauft Flughafen Lübeck-Blankensee

Flughafen Lübeck Anfahrt
Flughafen Lübeck Anfahrt, © Flughafen Lübeck

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LÜBECK - Der Lübecker Flughafen Blankensee hat wieder einen neuen Eigentümer. Am Montag unterzeichneten Insolvenzverwalter Klaus Pannen und der Lübecker Unternehmer Winfried Stöcker die Kaufverträge für den krisengeschüttelten Regionalflughafen.

Der Flughafen hatte im September 2015 Insolvenz angemeldet. Seither hatte Pannen nach einem Investor mit einem überzeugenden Betriebskonzept gesucht.

Die von Stöcker gegründete Stöcker Flughafen GmbH & Co. KG werde den Betrieb am 1. Juli übernehmen, sagte Pannen. Von ehemals rund 100 Beschäftigten arbeiten derzeit noch etwa 30 am Flughafen. Aktuell gibt es in Lübeck keine regelmäßigen Flüge. Die Billig-Airline Ryanair war bereits im Juli 2014 aus Lübeck abgezogen. Die ungarische Wizz Air folgte Ende April 2016.

Stöcker hat eine Firma für Labordiagnostika mit weltweit rund 1700 Mitarbeitern, davon 1300 in Deutschland. Er will den Flughafen zunächst für Geschäftsflieger betreiben, mittelfristig jedoch auch wieder Fluglinien nach Lübeck holen.

Für den Airport ist es der fünfte Betreiberwechsel innerhalb von elf Jahren. Der chinesische Geschäftsmann Chen Yongqiang und sein Vorgänger, der Ägypter Mohamad Rady Amar, hatten jeweils nur rund ein Jahr durchgehalten. Immerhin vier Jahre lang war der neuseeländische Infrastrukturkonzern Infratil Mehrheitsgesellschafter beim Flughafen.

Viele Regional-Airports haben mit einer schwachen Auslastung zu kämpfen. Im hessischen Kassel-Calden verlangt der Aufsichtsrat eine Neuausrichtung: Weil das Tourismusgeschäft schwierig sei, sehe man "gute Voraussetzungen" für einen Ausbau des Frachtverkehrs. In Hahn (Rheinland-Pfalz) will der chinesische Investor Shanghai Yiqian Trading Company mit der ebenfalls in China ansässigen Frachtfluggesellschaft Yangtze River Express über eine mögliche Rückkehr an den Standort sprechen.
© dpa | 13.06.2016 18:00

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Beitrag vom 14.06.2016 - 07:00 Uhr
Das Modell mit einem lokalen Unternehmerkonsortium funktioniert in Memmingen ( = München West in MOL's Ryan Air speak :) ). Dort gibt es auch einen Mix aus Corporate und Commercial Verkehr. Das Handling für Corporate Aviation ist eines der freundlichsten in DE.
Beitrag vom 13.06.2016 - 18:30 Uhr
Wieder ein völlig branchenfremder Käufer. Aber immerhin jemand mit Lokalkolorit und der hiesige Geschäftsgepflogenheiten kennt.

Wie das etwas werden soll, bleibt aber fraglich. Für Full-Service-Carrier ist Lübeck ein NoGo und alle Billigflieger sind mittlerweile in Hamburg: Ryanair, Easyjet, Germanwings, Vueling, Norwegian, Wizzair, Pegasus ... Wie man die da wieder weg locken will, weiß ich nicht. Es geht nur über extreme Kamppreise, aber wenn die so niedrig sind, dass man damit nur Verluste ausbaut, macht es eben auch keinen Sinn.

Einstweilen gönnt er sich ein teures Hobby für eine Hand voll Lübecker Geschäftsleute. Bis es ihm zu teuer wird oder es bei seiner Hauptfirma nicht mehr so gut läuft.





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