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Ryanair klinkt sich bei Niki-Nachfolgerin Laudamotion ein

Laudamotion Airbus A320
Laudamotion Airbus A320, © Airbus

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DUBLIN - Europas größter Billigflieger Ryanair steigt bei Niki Laudas neuer Fluglinie Laudamotion ein. Die irische Fluggesellschaft kauft in einem ersten Schritt knapp ein Viertel der Anteile und will so schnell wie möglich mit 75 Prozent die Mehrheit übernehmen, wie sie am Dienstag in Dublin mitteilte.

Ryanair will für die 75-Prozent-Beteiligung weniger als 50 Millionen Euro investieren und weitere 50 Millionen für Betriebskosten zur Verfügung stellen. Darauf habe man sich mit Eigentümer Niki Lauda geeinigt.

Helfen will sie auch beim Ausbau der Laudamotion-Flotte auf 21 Flugzeuge im Sommer 2018. Aktuell hat sich Laudamotion 14 Airbus A320 gesichert. Ryanair will der Airline sechs Flugzeuge im Wetlease überlassen, "um das geplante, umfangreiche Laudamotion-Flugprogramm mit 21 Flugzeugen sicherzustellen".

"Wir freuen uns, gemeinsam mit Niki Lauda an seiner Vision einer erfolgreichen österreichischen Low-Cost-Airline für den Linien- und Chartermarkt zu arbeiten", sagte Ryanair-Chef Michael O`Leary.

Lauda kündigte vergangene Woche an, die Flotte von Laudamotion langfristig auf spritsparende A320neo umzustellen. "Bei Laudamotion kommt eine Airbus-Flotte zum Einsatz", sagte O`Leary. "Eine solche wollten wir schon seit einigen Jahren innerhalb der Ryanair-Gruppe entwickeln."

Der Mehrheitsübernahme muss noch die EU-Kommission zustimmen. Laudamotion ist die Nachfolge-Airline der insolventen Air-Berlin-Tochter Niki. Deren Gründer, der ehemalige Rennfahrer Niki Lauda, hatte das Unternehmen nach der Air-Berlin-Pleite zurückgekauft, nachdem eine Übernahme durch die Lufthansa am Widerstand der EU gescheitert war.

Schulterschluss mit Condor

Eigentlich sollte Niki an den IAG-Konzern verkauft werden, der die Airline mit Vueling verschmelzen wollte. Aufgrund eines Verfahrensfehlers war der Deal dann aber hinfällig.

An einer zweiten Bieterrunde in Wien hatte sich Ende Januar auch Ryanair beteiligt. Eine mit dem firmeneigenen 737-700 Business Jet eingeflogene Delegation des Billigfliegers reiste unverrichteter Dinge wieder ab - Lauda hatte in den nächtlichen Verhandlungen alle anderen Interessen ausgestochen.

Über Ryanair
Typ Linienfluggesellschaft
Basis Dublin Int'l
Maschinen 412
Destinationen 203
Routen 1611
© Daten bereitgestellt von ch-aviation
Nach Medieninformationen löste Lauda Niki für 47 Millionen Euro ab. Als Laudamotion vernetzte sich die Airline anschließend mit Condor und wollte auch für Eurowings Flüge durchführen. Condor hatte erst vergangene Woche Laudamotion-Flüge auf ihrer Website zur Buchung freigeschaltet.

"Wir freuen uns für Niki Lauda in Ryanair einen starken Partner gefunden zu haben, der den Business Plan von Laudamotion unterstützt", sagte eine Condor-Sprecherin aero.de. "Unsere Kooperation besteht natürlich fort und wird von den heutigen Nachrichten nicht berührt."

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte sich vergangene Woche zuversichtlich gezeigt, dass Laudamotion etwa acht bis zehn Flugzeuge mit eigener Besatzung für Eurowings starten lässt. Lauda äußerte am Freitag jedoch starke Zweifel daran, dass die Kartellbehörden dies zulassen werden. Er rechnete allenfalls damit, dass Eurowings Ticketkontingente für Laudamotion-Flüge vermarkten könne.

Ein Lufthansa-Sprecher sagte am Dienstag, der Konzern sei weiter offen für Gespräche mit Laudamotion über eine temporäre Kooperation. Ob der Einstieg der Iren für die Österreicher etwas daran ändere, müsse man bei Laudamotion fragen.

Ryanair testet Chartermarkt

Ryanair hatte 2017 mehrfach Interesse an Teilen der insolventen Air Berlin bekundet. Ryanair-Chef O'Leary bezeichnete es als "abgekartetes Spiel", dass die Reste des Konzerns zunächst weitgehend an Lufthansa und zu kleineren Teilen an den britischen Billigflieger Easyjet gehen sollten.

O`Leary sieht Chancen im Chartermarkt und stellt mit Ryanair Sun in Polen gerade eine eigene Charter-Ops auf die Beine.

© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Ryanair, Laudamotion | 20.03.2018 09:43

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Beitrag vom 22.03.2018 - 18:15 Uhr

Das ist die Folge der Entwicklung unserer gesamtes Wirtschaftssystem in den letzten 25 Jahren, welches nur noch auf "Kohle, Kohle, Kohle machen" und zwar schnell und auf Kosten anderer ausgerichtet ist.

Die letzten 25 Jahre soso das erklärt natürlich so einiges...

Nur so am Rande: im Dienstleistungssektor verdient man eben das was man leistet und nicht das was die Roboter um einen herum leisten, das ist das Problem als Stewardess/ Pilot/ Taxifahrer etc.

Vielleicht wird es euch jetzt auch klar warum ich die IGM hasse, es geht mir nicht darum das die Leute grundsätzlich zu viel verdienen sonderen darum das bei der IGM halt oft Gutverdiener streiken und so tun als sein sie ach so arm dran.
Beitrag vom 21.03.2018 - 19:55 Uhr
Noch ist wohl alles Kaffeesatzleserei. Denn wer sich letztendlich mit wem ins Bett legt und wer die Lampe hält, ist noch nicht raus. Siehe:

 http://www.aero.de/news-28813/Lufthansa-verhandelt-weiter-mit-Lauda.html
Beitrag vom 21.03.2018 - 19:51 Uhr
Verlierer werden die Besatzungen sein, wenn die Preisschlacht der Superlowcoster richtig losgeht. Was sich da alles in Wien versammelt...Hauptsache jede Milchkanne wird angeflogen.


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