Milliardenverlust
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Etihad Airways muss neue Schock-Zahlen verkraften

Etihad Airways Airbus A380
Etihad Airways Airbus A380, © Airbus

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ABU DHABI - Etihad Airways hat 2017 im Zuge der Pleite ihrer Partnerin Air Berlin erneut einen Milliardenverlust eingeflogen. Die Airline strafft ihren Flugplan und stellt Flugzeugbestellungen bei Airbus und Boeing auf den Prüfstand. Eine Klage aus Deutschland sorgt für weitere Unsicherheit.

Wegen des eingeleiteten Sparprogramms konnte die arabische Fluglinie den Verlust im Kerngeschäft um knapp ein Viertel von 1,9 auf 1,5 Milliarden US-Dollar (rund 1,3 Mrd Euro) reduzieren, wie der Staatskonzern am Donnerstag in Abu Dhabi mitteilte.

Neben gestiegenen Treibstoffkosten belasteten die Geschäftsausfälle, die durch das Aus für Air Berlin und die Insolvenz der noch vom italienischen Staat in der Luft gehaltenen Alitalia ausgelöst wurden.

Etihad war mit ihrer Strategie gescheitert, sich durch die Beteiligung an anderen Airlines vor allem in Europa ein Zubringernetz aufzubauen. Die Gesellschaft versucht seither ihre Kosten in den Griff zu bekommen. Sie will ihr Streckennetz umbauen und stellt ihre Flugzeugbestellungen auf den Prüfstand. Acht Ziele hat die Airline bereits gestrichen.

Airbus und Boeing bangen um Aufträge


Der frühere Konzernchef James Hogan musste wegen der gescheiterten Beteiligungsstrategie bereits seinen Hut nehmen. Sein Nachfolger Tony Douglas arbeitet zudem an einer wesentlich konservativer gestrickten Flottenstrategie - und will nicht alle 165 offenen Flugzeugbestellungen beibehalten.

Laut einem Medienbericht will sich Etihad aus ihrem Auftrag über 25 Boeing 777X freikaufen oder Liefertermine verschieben.

Ein Rückzug aus dem 777X-Programm könnte dabei nur der Auftakt für weitere Korrekturen im Auftragsbuch sein und sich auch auf Airbus auswirken: Etihad Airways hat bei Boeing neben den 777X noch 22 787-9 und 30 787-10 offen, bei Airbus 40 A350-900, 22 A350-1000 und 26 A321neo.

Die Gesellschaft gehört zur Etihad Aviation Group, in der auch die Beteiligungen an anderen Airlines gebündelt sind. Nach der Pleite von Air Berlin im vergangenen Jahr prüft Insolvenzverwalter Lucas Flöther, den arabischen Konzern auf Schadenersatz zu verklagen, weil dieser frühere Finanzierungszusagen gegenüber Air Berlin im August kurzerhand gestrichen hatte.

Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" vor wenigen Wochen könnte sich die Forderung auf eine oder mehrere Milliarden Euro belaufen. Noch im April 2017 hatte der Großaktionär der angeschlagenen Airline in einem "Letter of Support" weitere Unterstützung für mindestens 18 Monate zugesagt.

Milliardenlücke im Kerngeschäft

Etihad kämpft auch im Kerngeschäft mit Verlusten. Für 2016 und 2017 summiert sich der bereinigte Fehlbetrag nun auf 3,5 Milliarden Dollar. Die Erlöse stiegen im abgelaufenen Jahr um gut drei Prozent auf 6,1 Milliarden Dollar. Dabei beförderte die Airline mit 18,6 Millionen Passagieren etwa genauso viele wie im Vorjahr. Die Maschinen waren mit 78,5 Prozent etwas weniger gut gefüllt.

Etihad-Chef Douglas zufolge hat die Gesellschaft bei der Senkung ihrer Kosten Fortschritte gemacht. Die Durchschnittserlöse seien im letzten Quartal um neun Prozent gestiegen. Dies deutet auf höhere Ticketpreise hin. Die Airline sucht zudem Kooperationsfelder mit Emirates, um gemeinsam Kosten zu senken.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Airbus | 14.06.2018 16:24

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Beitrag vom 15.06.2018 - 22:28 Uhr
sag ich ja schon lange: den 3 ME geht die Luft aus. Die Bäume wachsen nicht in den Himmel, nun ist es an der Zeit, langsam wieder nüchtern zu werden
Beitrag vom 15.06.2018 - 09:47 Uhr
Fehlerteufel...

bei Airbus 40 A350-900, 22 A350-900 und 26 A321neo

Danke für Hinweis.
Wurde bereits korrigiert auf:
bei Airbus 40 A350-900, 22 A350-1000 ..........
Fly-away
Moderator
Beitrag vom 15.06.2018 - 09:30 Uhr
Fehlerteufel...

bei Airbus 40 A350-900, 22 A350-900 und 26 A321neo


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