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Boeing: Billigairlines treiben Luftfahrt in neue Höhen

FARNBOROUGH - Boeing sieht für die kommenden zwanzig Jahre ein Marktvolumen von 15.000 Milliarden US-Dollar im Flugzeugbau und bei Wartungsdiensten. Billigairlines und die von ihnen bevorzugten Standardmodelle Boeing 737 MAX und Airbus A320neo werden die Weltairlineflotte verdoppeln.

Die weltweite Luftfahrt boomt - vor allem, weil Wirtschaft, Handel und Mittelschicht in Schwellenländern wie China und Brasilien wachsen. Mögliche kurzfristige geopolitische Spannungen oder eskalierende Handelskonflikte klammert Boeing in der Fernlichtperspektive auf den Flugzeugmarkt aus.

Boeing Marktprognose 2037
Boeing Marktprognose 2037, © Boeing

Stattdessen skaliert Boeing die solide aktuelle Marktsituation und rechnet damit, dass Airlines in den kommenden zwei Jahrzehnten 42.700 neue Flugzeuge im Gegenwert von insgesamt 6.300 Milliarden US-Dollar benötigen werden, um die Nachfrage zu bedienen. Das sind etwa 1.700 Flugzeuge mehr, als Boeing noch 2017 vorausgesagt hat. 

Beinahe zwei Drittel der von Boeing erwarteten Flottenzukäufe entfallen auf das Standardformat der 737 MAX und A320neo. Darüber hinaus sieht Boeing weiterhin einen Bedarf an 8.070 Großraumflugzeugen im Wert von 2.500 Milliarden US-Dollar und einen Bedarf an 2.320 Regionaljets im Wert von 110 Milliarden US-Dollar. 

Boeing Marktprognose 2037
Boeing Marktprognose 2037, © Boeing

"Schmalrumpfflugzeuge werden leistungsfähiger, sie graben den Großraumflugzeugen Marktanteile ab", sagte Boeing Marketingchef Randy Tinseth am Dienstag auf der Farnborough Airshow. "Schon heute setzen Airlines die 737 MAX für Transatlantiklinien ein oder planen entsprechende Langstrecken."

Potenzial im Wartungsmarkt

Gewinn verspricht sich Boeing zudem im Wartungsmarkt. Dieser Trend geht Hand in Hand mit der Tendenz schnell wachsender neuer Airlines, die Wartung aus dem eigenen Betrieb auszugliedern. 

Boeing hat 2017 eine neue Wartungseinheit aufgebaut und erwartet eine Nachfrage nach Wartungsdienstleistungen im Wert von 8.800 Milliarden US-Dollar bis 2037. Den größten Anteil am Wachstum wird laut Boeing der asiatisch-pazifische Raum mit 38 Prozent haben, gefolgt von Nordamerika.

40 Prozent der Flugzeugbestellung werden demnach laut Boeing aus Asien-Pazifik kommen, weitere 40 Prozent aus Nordamerika und Europa zusammen.
© Bloomberg, aero.de | Abb.: Boeing | 18.07.2018 08:10

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Beitrag vom 18.07.2018 - 12:21 Uhr
Nichts dazugelernt?
Offenbar klammern die Hersteller auch andere Themen aus die geeignet sind das Weltluftfahrtwachstum in Zukunft einzuschränken, als da wären Klimawandel, Treibstoffverfügbarkeit, Infrastrukturlimitationen, Luftraumüberlastung, Zunahme von Auflagen um Anwohnerinteressen gerecht zu werden. Technisch ist sicher viel möglich, fraglich ist die Umsetzbarkeit und der Zeithorizont.

Man sieht ja am Automobil wie schwer sich die Industrie mit der E-Mobilität tut. Warum sollte das ausgerechnet in der Luftfahrt einfacher von statten gehen, zumal die Hürden hier bei Entwicklung Zulassung und Akzeptanz viel höher sind als ohnehin schon beim Automobil?

Sicherlich gibt auch in Zukunft Wachstum mit punktuell verschiedener Ausprägung und die Schwerpunkte werden sich weiter verlagern, weg von den herkömmlichen zu hybriden Geschäftsmodellen. Aber läßt das angesichts der erwähnten Herausforderungen eine derart optimistische Extrapolation der Vergangenheit zu? Die nächsten Jahre werden es zeigen ob der grenzenlose Optimismus gerechtfertigt ist. Ich habe da meine Zweifel.


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