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Ryanair droht streikenden Crews mit Stellenabbau

Ryanair Boeing 737-800
Ryanair Boeing 737-800, © Boeing

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DUBLIN - Europas größter Billigflieger Ryanair hat wegen der Streiks Streichungen von etwa 300 Stellen angekündigt. Die Posten von mehr als 100 Piloten und 200 Flugbegleitern seien bei der Flotte in Dublin in Gefahr, teilte die Airline am Mittwoch mit. Dies werde bereits den Winterflugplan betreffen.

Die irische Gewerkschaft Forsa kündigte umgehend einen weiteren Streiktag für den 3. August an. Mit den geplanten Stellenstreichungen in Irland wolle das Unternehmen nur Druck ausüben, teilte Forsa mit. Zu der Organisation gehört auch die Pilotengewerkschaft IALPA. Weitere Streiktermine wolle man später verkünden, hieß es.

Der Bestand der Ryanair-Maschinen in der irischen Hauptstadt soll von 30 auf etwa 24 verringert werden - Ryanair will die Flugzeuge nach Polen verlegen und in der Charter-Ops Ryanair Sun einsetzen.

Die bisherigen Streiks irischer Piloten hätten sich negativ auf die Buchungen ausgewirkt, kritisierte die Airline. Im Wachstumsmarkt Polen will Ryanair dagegen seine Flotte auf mehr als zehn Maschinen verdoppeln.

Ryanair veröffentlicht Korrespondenz mit Gewerkschaft auf Twitter, © Ryanair
  Wegen eines Flugbegleiter-Ausstands in mehreren Ländern hatte Ryanair am Mittwoch mitten in der Ferienzeit europaweit etwa 500 Verbindungen ausfallen lassen. Betroffen waren auch Flüge von und nach Deutschland, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Details zum deutschen Markt nannte Ryanair nicht. Die Airline hatte ursprünglich von 300 Ausfällen in Spanien, Portugal und Belgien gesprochen. Der Ausstand soll Donnerstag fortgesetzt werden.

Die deutschen Gewerkschaften für Piloten und Flugbegleiter haben bislang keinen Arbeitskampf bei Ryanair ausgerufen. Bei der Vereinigung Cockpit läuft aber eine Urabstimmung bis Ende Juli. Die Gewerkschaften stimmen sich auf europäischer Ebene ab und setzen sich für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne bei Ryanair ein.

Am Abend des 25.07.2018 hat Ryanair den Ton weiter verschärft. Die Airline hat auf Twitter erneut einen Brief an die Gewerkschaft FORSA veröffentlicht, indem sie ihr vorwirft, ihr Gesprächsangebot auszuschlagen. In dem Schreiben bekräftigt Ryanair zudem ihre Pläne "mindestens sechs" Flugzeuge aus Irland abzuziehen und 300 dort zu kündigen. 

Die Botschaft des Schreibens an die Gewerkschaft: solange die Drohung weiterer Streiks in der Luft liegt, schließt die Airline nicht aus, weitere Stellen in Irland zu streichen.

Dieser Artikel wurde am 26.07.2018 aktualisiert.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Boeing | 25.07.2018 21:23

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Beitrag vom 26.07.2018 - 16:21 Uhr
Jaja, da streikt das personal und umgehend wird gefeuert.

So ist der Umgang mit den Rechten der Mitarbeiter. Wunderbare welt.

Beitrag vom 26.07.2018 - 15:27 Uhr
Fakt ist, dass Irland nur 4,7 Mio Einwohner hat und es neben FR eine ganze Reihe von anderen Gesellschaften gibt, die den Markt bedienen.

Mit 40 Flugzeugen der FR ist der Markt außerordentlich gut bestückt gewesen. Der Brexit wirft seine Schatten voraus, den GB wird von Irland aus mehr als gut bedient.

Wenn das Unternehmen jetzt angekündigt hat Flugzeuge in anderen Markten ein zusetzten, gibt es dafür wirtschaftliche Gründe. Die Verteuerung von Personalkosten ist sicher ein wichtiger Grund. Er reicht aber als Grundlage für diese Kapazitätseinschränkung nicht aus.

Die werden schon ausgerecht haben, wo man zukünftig mehr verdienen kann. Die Erwartung des Personals, mal solle die Gehälter der Easyjet zahen, ist realitätsfremd. Das Geschäftsmodell wird von Vorstand und Aktionären bestimmt. Wer mitmachen will, muss sich Aktien kaufen.
Beitrag vom 26.07.2018 - 11:28 Uhr
 http://www.spiegel.de/karriere/ryanair-streik-flugbegleiterin-packt-ueber-miese-arbeitsbedingungen-aus-a-1220092.html

Ein Artikel zum heute begonnenen Streik. Geiz ist nicht geil, sondern menschenunwürdig.


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