Personalmangel
Älter als 7 Tage

Lufthansa dünnt Langstrecken-Crews aus

FRANKFURT - Wegen des anhaltenden Personalmangels dünnt die Lufthansa im Sommer ihre Besatzungen auf vielen Langstrecken aus. Betroffen sind Flüge in den Flugzeugtypen Airbus A330 und Boeing 747-400, erklärte ein Sprecher des Unternehmens am Dienstag in Frankfurt.

Hier soll in der Economy-Klasse von Juni bis September jeweils ein Flugbegleiter weniger an Bord sein als üblich. Damit überschreite man aber immer noch die aus Sicherheitsgründen erforderliche Mindestbesatzung.

Lufthansa Flugbesatzung
Lufthansa Flugbesatzung, © Lufthansa

Hintergrund ist ein sehr hoher Krankenstand beim Kabinenpersonal und ein ausgeweiteter Sommerflugplan, der im vollen Umfang geflogen werden soll. Lufthansa suche auch mit Hochdruck nach neuen Kräften, sagte der Sprecher. Allein in diesem Jahr wolle man bei der Kerngesellschaft 1.400 neue Flugbegleiter einstellen, in der Lufthansa-Gruppe sei es sogar die doppelte Zahl.

Bei den Piloten komme es im sommerüblichen Umfang zu Überstunden, sagte der Sprecher weiterhin. Es gebe keinen Pilotenmangel, der zu Flugausfällen oder gar Flugzeug-Stilllegungen führe. Die Vereinigung Cockpit (VC) hatte bereits von sehr hohen Arbeitsbelastungen der einzelnen Piloten berichtet.

Hintergrund ist der Streit um den Konzerntarifvertrag, zu dessen Bedingungen Lufthansa keine neuen Piloten mehr einstellen will. Der faktische Einstellungsstopp seit Jahresbeginn 2014 führt laut VC zu Engpässen.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 10.05.2016 15:41

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Beitrag vom 11.05.2016 - 11:07 Uhr
Es gibt Wachstumsmärkte oder in diesem Zusammenhäng Airlines die wachsen wollen und können. Andere hingegen stagnieren und wiederum andere müssen schrumpfen. So viel zur Makroökonomie. Qatar, Emirates und Ethihad sind immer noch auf Expansionskurs und absorbieren mit einem attraktiven Paket viele die vorher bei angestammten Airlines angestellt waren. Nicht immer sind es einzelne oder konkrete harte Fakten die Mitarbeiter zur Kehrtwende bewegen, sondern subtile und weiche Faktoren.

Das ist richtig. Das Problem ist die Vielfalt der Begründungen warum man den Job hier oder dort oder überhaupt/nicht macht. Da gibt es nicht ein bestimmtes Parameter.

Schon lange haben Lufthansa, Air France, British Airways und verschiedene andere es versäumt, sich der Dynamik der Zukunft anzupassen. Das heisst konkret attraktive Anstellungspakete zu definierenn, adaptive Arbeitszeitmodelle zu implimentieren

Können Sie das spezifizieren? Woher haben Sie die Kenntnisse? Ich kenne nur das LH Paket und hier gibt es eine Vielzahl attraktiver Pakete. Vollzeit/Befristet. Teilzeit in 20 Varianten und großen Einfluß auf den Dienstplan mit unverrückbaren freien Tagen. Das gibt es alles bei ME3 nicht. Vielleicht das Geld, wenn es denn wichtig ist. Aber das ist nicht alles, wenn man sieht wie man bei ME3 verheizt wird. Die genannten Zahlen sind nur die halbe Wahrheit. Die 1380€ sind Grundgehalt im ersten Jahr für eine 82% Stelle, + Mehrflugstundenvergütung, + 220€ steuerfreie Zulage + 400€ Spesen + 850€ Urlaubsgeld/Jahr.

und letzlich sind auch Politik und Gewerkschaften mit ihrer rigorosen Geisteshaltung Schuld daran, dass ANDERE uns auf unserem Märkten den Rang ablaufen. Es braucht Geld um Geld zu verdienen und wer Kapazitäten mit attraktiven Dienstleistungen schafft, kann abschöpfen. Die angestammten haben das Nachsehen. Und was tut man ... nichts - es wird gejammert .... Damit wird keine Gesellschaft saniert.

Das habe ich nicht verstanden?? Einmal fordern die GW zuviel, einmal wird nicht genug geboten und die AN wandern ab.

@ Quax201

Nun, wenn die Arbeitsbedingungen bei den ME3 wirklich so schlecht sind, wie sie immer dargestellt werden, dann sollten von dort doch Scharen bei LH & Co. vor der Türe stehen? Sind Arbeitsbedingungen und Einstiegsgehälter bei LH vielleicht doch nicht so attraktiv?

Siehe oben, das kommt darauf an. ME3 hat massive Rekrutierungsprobleme. Die Kollegen, die ex ME3 sind berichten, dass es kaum noch Westeuropäer beim Bordpersonal gibt. Viele kommen zurück, auch zu LH aber es gehen weniger hin. Das Problem heute sind die Massen an Personal die gebraucht werden. Alle fischen im gleichen Teich, aber der Teich wurde nicht größer. Schauen Sie sich das Volumen der LCCs in Europa an + ME3 + + +, wo soll das alles herkommen?

Dazu hat sich die Gesellschaft verändert. Man wechselt schneller, sucht sich das passende ruas und wenn es nicht mehr passt macht man halt was neues. Die Fluktuation hat enorm zugenommen, das erhöht den Bedarf zusätzlich. Früher waren das bei LH 500 AN/Jahr, heute braucht man über 1000/Jahr, bei null Wachstum.

Bei all diesen Punkten ist das LH Problem hausgemacht. Seit Jahren wird die Personldecke dünner, die Warungen waren da. Jetzt geht es, wieder einmal muss man sagen, nicht auf. Hier hat man gepokert und verloren. Das kennt man aber schon und es wird wohl nicht das letzte Mal gewesen sein. Wer mehr wissen will, hier ein paar interessante Einblicke  https://www.ufo-online.aero/news/lufthansa/709-veroeffentlichung-der-pv-lufthansa

Dieser Beitrag wurde am 11.05.2016 13:30 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.05.2016 - 09:05 Uhr
Jetzt lohnen sich bei deutschen Airlines bald auch keine Leiharbeiter mehr. Aber man kann ja befristet einstellen, aber hoppla, dass will wohl der dünne Arbeitsmarkt nicht mehr bedienen.
Was macht man denn nun?
Einfach alles in europäische Ausland auslagern. Da gibt es noch genug Unterbeschäftigung.
Danke Herr Schäuble für die Luftverkehrssteuer! Auf das die EU nachziehe und man ins Nicht-Europäische Ausland auslagern muss, aber huch, das geht ja wegen den Verkehrsrechten nicht.
Und dann? Aufgeben?
Beitrag vom 10.05.2016 - 21:25 Uhr
Es gibt Wachstumsmärkte oder in diesem Zusammenhäng Airlines die wachsen wollen und können. Andere hingegen stagnieren und wiederum andere müssen schrumpfen. So viel zur Makroökonomie. Qatar, Emirates und Ethihad sind immer noch auf Expansionskurs und absorbieren mit einem attraktiven Paket viele die vorher bei angestammten Airlines angestellt waren. Nicht immer sind es einzelne oder konkrete harte Fakten die Mitarbeiter zur Kehrtwende bewegen, sondern subtile und weiche Faktoren. Schon lange haben Lufthansa, Air France, British Airways und verschiedene andere es versäumt, sich der Dynamik der Zukunft anzupassen. das heisst konkret attraktive Anstellungspakete zu definierenn, adaptive Arbeitszeitmodelle zu implimentieren und letzlich sind auch Politik und Gewerkschaften mit ihrer rigorosen Geisteshaltung Schuld daran, dass ANDERE uns auf unserem Märkten den Rang ablaufen. Es braucht Geld um Geld zu verdienen und wer Kapazitäten mit attraktiven Dienstleistungen schafft, kann abschöpfen. Die angestammten haben das Nachsehen. Und was tut man ... nichts - es wird gejammert .... Damit wird keine Gesellschaft saniert.


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