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Ryanair dementiert Interesse an Norwegian

Norwegian Boeing 787-9
Norwegian Boeing 787-9, © Norwegian

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DUBLIN - Der irische Billigflieger Ryanair bestreitet, jemals Interesse an einer Übernahme seines Konkurrenten Norwegian Air Shuttle geäußert zu haben. "Reuters" hatte dagegen berichtet, dass das Ryanair-Management schon letztes Jahr angeboten hat, 20 Prozent der Norweger zu übernehmen.

"Diese Behauptungen sind nicht wahr. Wir haben Norwegian diesbezüglich nicht angesprochen und haben auch kein Interesse daran", schreibt nun Ryanair-Kommunikationschef Robin Kiely in einem Statement an aero.de.

"Unser Vorstandschef (Michael O`Leary, Red.) hat wiederholt gesagt, dass wir glauben, dass Norwegian Air Shuttle pleite gehen wird, wenn das Öl auf 80 US-Dollar pro Barrel steigt. Wir greifen nicht in fallende Messer."

"Letztes Jahr nicht und heute nicht", sagte Ryanair-Chef O'Leary zu der Meldung, seine Airline habe angeboten, 20 Prozent von Norwegian zu übernehmen. Norwegian versucht "verzweifelt, ein mystisches Interessen an sich zu konstruieren", zitiert der "Irish Independent" O'Leary.

Tatsächlich ließ O'Leary in der Vergangenheit keine Gelegenheit aus, gegen die norwegische Konkurrentin zu sticheln. "Es ist ein offenes Geheimnis, dass Monarch und Norwegian derzeit knapp bei Kasse sind und diesen Winter vielleicht nicht überleben werden", holte O`Leary zum Beispiel im September 2017 zum Tiefschlag aus.

Was für Monarch eingetroffen ist, gilt für Norwegian derzeit nicht. Dennoch hat Norwegian-Chef im Februar 2018 zugegeben, dass das Vorjahr beinahe desaströs gelaufen ist.

Die Gründe liegen ihm zufolge in der rasanten Expansionsstrategie seiner Airline. Unter anderem ist Norwegian Air Shuttle dabei, sich ein großes Langstreckennetz für Billigflüge zu erschließen. Gerade dieses Geschäftsmodell, vielversprechende Routen und eine junge Flotte scheinen zuletzt verstärkt das Interesse potenzieller Käufer zu erwecken.

Unklarheit über Übernahmemöglichkeit

Wie groß die Bereitschaft Norwegians ist, sich übernehmen zu lassen oder Partner ins Boot zu holen, ist momentan schwer zu erkennen. Bjorn Kjos sieht sich eigenen Angaben zufolge "von Interessenten umringt".

Die International Airlines Group IAG hat ihr Interesse an Norwegian offen bekundet. Vor wenigen Wochen hat die Gruppe 4,6 Prozent in Aktien an der norwegischen Airline erworben. Eine feindliche Übernahme hat IAG-Chef Willie Walsh jedoch inzwischen ausgeschlossen.

"Wir haben unser Interesse geäußert. Wenn sie nicht von IAG gekauft werden wollen, ok. Ich werde nichts feindseliges tun, das ist nicht meine Art", sagte er im Mai.

"Es werden sich weitere Gelegenheiten auf dem Beteiligungsfeld ergeben", sagte Michael O'Leary Ende Mai nach Vorstellung der Bilanz - und nährte damit Meldungen, der irische Billigflieger könnte Interesse an seiner norwegischen Konkurrentin haben.

Auch die Äußerungen aus den Reihen Norwegians liefern keine Klarheit. Schloss Norwegian-Chef Bjorn Kjos noch vor wenigen Wochen jegliches Übernahmeangebot aus, schien er Ende Mai mit dieser Aussage eine Kehrtwende einzuleiten: "Zum richtigen Preis kann man alles kaufen."
Preispoker oder tatsächliches Desinteresse - die nahe Zukunft Norwegians bleibt spannend.
© aero.de | Abb.: Ryanair | 29.05.2018 11:27


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