Privatisierung
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Indische Regierung spaltet Air India auf

Air India Boeing 777-300ER
Air India Boeing 777-300ER, © Ingo Lang

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NEU-DELHI - Die Privatisierung von Air India nimmt Fahrt auf. Eine Aufspaltung des Flugkonzerns soll Investoren überzeugen. Der indische Staat zieht sich weitgehend aus der überschuldeten Airline zurück - Air India steht bei ihren Gläubigern mit rund 7,8 Milliarden US-Dollar in der Kreide.

Die indische Regierung ist bereit, sich von 76 Prozent der Kernmarke Air India zu trennen. Die Günstigairline Air India Express soll komplett veräußert werden, von der Sparte Ground Handling sind 50 Prozent zu haben.

Diese Eckpunkte der bevorstehenden Privatisierungsrunde gab Premierminister Narendra Modi am Mittwoch bekannt. Die neuen Eigner sollen demnach die Flugzeuge erhalten - und fünf Milliarden US-Dollar Verbindlichkeiten übernehmen.

Trotz enormer Schulden kann Air India auf ein breit gefächertes Bieterfeld hoffen. Die Airline verfügt an Drehkreuzen der Weltluftfahrt, wie London-Heathrow und New York JFK, über Start- und Landerechte zu Topzeiten. Internationale Streckenrechte der Airline sind ebenfalls ein heiß begehrtes Gut.

Auf letztere hat es der umtriebige Billigflieger IndiGo abgesehen, der sich bereits als Mitbieter in Stellung brachte. Singapore Airlines und einem Gespann aus Delta, Air France-KLM und Jet Airways wird ebenfalls Interesse an Air India nachgesagt. Diese Airlines halten sich zu ihren Absichten noch bedeckt.

"Deutliche Fortschritte"

Für einen Teil der enormen Airlineschulden will nach früheren Meldungen der indischen Staat geradestehen.


Über Air India
Typ Linienfluggesellschaft
Basis Mumbai Int'l
Maschinen 120
Destinationen 94
Routen 214
© Daten bereitgestellt von ch-aviation
Air India habe zuletzt "deutliche Fortschritte" sowohl unter operativen Aspekten als auch in finanzieller Hinsicht erzielt, warb die indische Luftverkehrsbehörde am 06. März für die Privatisierung. Die Airline schloss 2017 mit einem operativen Gewinn von umgerechnet 45 Millionen US Dollar ab.

Nach indischem Recht dürfen ausländische Airlines Anteile von bis zu 49 Prozent an indischen Fluggesellschaften erwerben. Für Investoren, hinter denen keine Airline steht, gilt diese Haltelinie nicht.

Die Wurzeln von Air India reichen bis in das Jahr 1932 zurück, in dem die Gesellschaft als Tata Airlines den Betrieb aufnahm. Später wurde Air India verstaatlicht.

Der indische Flugverkehr wird laut einer aktuellen Airbus-Prognose in den nächsten 20 Jahren um jährlich 8,1 Prozent wachsen und damit fast doppelt so schnell wie der weltweite Durchschnitt von 4,4 Prozent. Der Inlandsmarkt werde sich dabei mehr als verfünffachen und mit den Vereinigten Staaten gleichziehen.
© aero.de | Abb.: Air India | 28.03.2018 16:03


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