Boeing-Aufträge in Gefahr
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"Jet Airways steht an allen Fronten unter Druck"

Jet Airways Boeing 737 MAX
Jet Airways Boeing 737 MAX, © Jet Airways

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DELHI - Mit den Treibstoffpreisen schossen die Schulden von Jet Airways in die Höhe. Die zweitgrößte Airline Indiens steht mit 1,4 Milliarden US-Dollar in der Kreide. Neue Investoren sollen Jet Airways Zeit für einen Umbau verschaffen - Boeing muss um milliardenschwere Aufträge der Airline bangen.

"Jet Airways steht an allen Fronten unter Druck", ordnet Analyst Rahul Kapoor die Lage ein. Billigflieger wie IndiGo, GoAir und Spicejet stecken ein ruinöses Preisumfeld ab, während gestiegene Treibstoffaufwendungen angesichts einer "dünnen Bilanz" Jet Airways "besonders hart treffen".

An der Börse hat Jet Airways dieses Jahr bereits um zwei Drittel abgewertet. Experten schätzen, dass die Etihad-Beteiligung kurzfristig 400 Millionen US-Dollar benötigt, um allen Verbindlichkeiten nachzukommen. Doch Banken zögern mit der Vergabe neuer Kredite, zumal Jet Airways gerade einen Berichtstermin verpasste.

Laut indischen Medien will Jet Airways das Geld durch eine Vergabe neuer Aktien auftreiben. Potenzielle Investoren verlangen im Gegenzug einen belastbaren Businessplan, unter dem Jet Airways Wachstum in Zaum halten den Flottenausbau entsprechend verlangsamen könnte.

Erst 2018 hat Jet Airways ihr Auftragsvolumen im Boeing-Programm 737 MAX von 75 auf 225 Flugzeuge verdreifacht. Gegenwert: rund zwölf Milliarden US-Dollar. Seit zwölf Jahren vermerkt Boeing im Auftragsbuch auch zehn Dreamliner für seinen Großkunden, die der bisher allerdings nicht abgerufen hat.

Indisches Haifischbecken

Während Luftverkehr in Indien so rasant wächst wie nirgendwo anders, bleiben viele Airlines auf der Strecke.

Kingfisher Airlines - einst A380-Kunde - brach 2012 unter einem Schuldenberg zusammen. Air India klammert sich nach einem gescheiterten Privatisierungsanlauf wieder an den Staat und meldete bei der Regierung im Juni einen Finanzbedarf von 250 Millionen US-Dollar an.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Faisal Akram, CCBYSA | 14.08.2018 09:28

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Beitrag vom 14.08.2018 - 11:52 Uhr
Es ist schon beachtenswert, wie Etihad sich verzockt hat. Seit längerer Zeit rede ich davon, dass die 3 ME ihre Scheinblüte hinter sich haben, auch wenn ich dafür hier oft kritisiert wurde. Die Bäume wachsen nicht in den Himmel, schon gar nicht im Wüstensand.

Muss man auch erstmal schaffen, von Jet Airways auf ME3 kommen.
Etihad hält übrigens nur 24% an Jet Airways.

Trotzdem erstaunlich, mit welcher Zielsicherheit Etihad sich die größten Pleitegeier rausgepickt hat...
Denke es wird Jet Airways ähnlich ergehen wie Air India, beide Pleite und dann machen eben Indi Go, Vistara, Air Asia und die anderen LCC das Geschäft.

ursache -> wirkung.

Etihad hat Airlines die Pleite/defizitär sind gekauft....
im Grunde passiert nun nur das was eh schon unvermeidlich war, ohne extremen tournaround.
Beitrag vom 14.08.2018 - 11:05 Uhr
Etihad ist doch ein schönes Beispiel, wie man nicht investieren soll!
Welche andere Fluggesellschaft könnte oder wollte sich so etwas leisten?
Entweder man übernimmt eine marode Fluggesellschaft oder man lässt die Finger von ihr!

Was läuft in der indischen Luftfahrt schief?

Nichts. Freier Markt, auch nicht anders als hier. Wer die Bedürfnisse der Kunden nicht bedient, den lassen die Kunden links liegen.
Das mag dem ein oder anderen Romantiker nicht gefallen, aber das steht unter dem Strich.
Beitrag vom 14.08.2018 - 10:29 Uhr
Etihad ist doch ein schönes Beispiel, wie man nicht investieren soll!
Welche andere Fluggesellschaft könnte oder wollte sich so etwas leisten?
Entweder man übernimmt eine marode Fluggesellschaft oder man lässt die Finger von ihr!

Was läuft in der indischen Luftfahrt schief?



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