Nach Streiks
Älter als 7 Tage

Irische Gewerkschaft einigt sich im Tarifstreit mit Ryanair

Ryanair Boeing 737 MAX 200
Ryanair Boeing 737 MAX 200, © Ryanair

Verwandte Themen

DUBLIN - Die Billigairline Ryanair hat sich mit der Gewerkschaft Forsa im Streit um Arbeitsbedingungen für irische Piloten geeinigt. Das teilten beide Seiten am Donnerstag mit. Details wurden zunächst nicht bekannt. Zuerst sollten die Piloten über den Kompromiss abstimmen.

Erst danach soll das Ergebnis der Verhandlungen dem Ryanair-Vorstand vorgelegt werden.

"Nach einer 22-stündigen Verhandlungsphase, die am Mittwochmorgen begonnen hatte und am Donnerstagfrüh endete, ist eine Einigung zwischen Forsa und Ryanair im Piloten-Streit erzielt worden", hieß es in einer Mitteilung der Gewerkschaft. Kurz darauf bestätigte auch Ryanair den Durchbruch.

Gestritten wurde unter anderem über Urlaub, Stationierungen und Aufstiegsmöglichkeiten. In Irland hatte das zu fünf Streiktagen von 100 der rund 350 in dem Land stationierten Ryanair-Piloten geführt.

Auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern liegt Ryanair mit seinen Piloten im Clinch. Mitte August hatte der Streit der Airline den größten Pilotenstreik in ihrer Geschichte beschert. Etwa 55.000 Passagiere waren von dem 24-stündigen Ausstand betroffen.

Einigung in Deutschland steht aus

Ob und inwieweit der Durchbruch in Irland Vorbild für eine Beilegung des Konflikts in Deutschland sein könnte, war zunächst unklar. Die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Eine Einigung scheint hierzulande noch nicht in Sicht. VC hatte nach dem Streik im August Kompromissbereitschaft von Ryanair gefordert.

VC verlangt unter anderem höhere garantierte Gehälter und wirft Ryanair vor, die Verhandlungen zu blockieren. Ryanair will keine Vereinbarungen treffen, die sein Niedrigkostenkonzept in Frage stellen würden. Das Unternehmen verweist auf relativ hohe Endgehälter seiner Kapitäne und Copiloten, die über dem Niveau der Billig-Airlines Eurowings oder Norwegian lägen.

Neben den Piloten verlangen auch Flugbegleiter von Ryanair in Deutschland eine bessere Bezahlung. Dazu verhandelt die Gewerkschaft Verdi mit der Billigairline. Verdi will substanzielle Entgeltsteigerungen für die rund 1000 Flugbegleiter erreichen, die in Deutschland stationiert sind. Die Gewerkschaft will auch gegen Befristungen, Leiharbeit und kurzfristige Versetzungen angehen.

Verdi hatte im Vorfeld kritisiert, durch saisonale Schwankungen und fehlende Flugstunden-Garantien könnten einige Vollzeit-Beschäftigte als Grundgehalt monatlich nur bis zu 1000 Euro brutto erhalten. Ryanair wies dies als unwahre Behauptung zurück. Das Kabinenpersonal erhalte bis zu 40 000 Euro im Jahr. Mit dem Unternehmen verhandelt parallel auch die Gewerkschaft Ufo.
© dpa | Abb.: Ryanair | 23.08.2018 09:48


Kommentare (0) Zur Startseite

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden