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Polen gibt grünes Licht für internationales Luftdrehkreuz

LOT Boeing 787
LOT Boeing 787, © LOT Polish Airlines

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WARSCHAU - Polens Luftfahrt wächst rasant: gemeinsam brachten es die polnischen Verkehrsflughäfen 2016 auf 34 Millionen Passagiere und ein Plus von elf Prozent. Ein geplanter Airport zwischen Warschau und Lodz soll 2027 öffen und in der Endphase alleine dreimal soviele Passagiere verkraften.

Die polnische Regierung hat sich festgelegt: anstelle eines Ausbaus vorhandener Flughäfen, den die EU bezuschusst hätte, soll in zehn Jahren ein neuer Zentralflughafen für Entlastung sorgen.

Die ist zweifelsohne nötig, denn Warschau Chopin stößt mit 12,05 Millionen Passagieren zwischen Januar und September, ein Plus von 24,5 Prozent, langsam an sein Limit. Der Stadtflughafen kann nicht weiter ausgebaut werden.

Doch braucht Polen ein Drehkreuz für anfangs 45 Millionen und später 100 Millionen Jahrespassagiere? Sogar dringend, sagt die nationalkonservative Regierung um Premierministerin Beata Szydlo. Denn schon 2035, so legen es Prognosen der Planer nahe, werde Polen 94 Millionen Flugreisende abfertigen.

"In unserem Land kreuzen sich die Routen zwischen Metropolen wie Los Angeles und Tel Aviv, Shanghai und Paris oder New York und Teheran", heißt es in einem Statement der Regierung aus dem polnische Medien zitieren.

Nicht zuletzt will Polen mit dem Airportneubau Handelsbeziehungen zu China stärken und sich als östliches Tor in die EU positionieren. Aus Fernost erhofft sich Polen Starthilfe bei der Finanzierung - rund 8,3 Milliarden Euro wird das Vorhaben laut der ersten Kostenaufstellung verschlingen.

Aus für Chopin

Der verkehrsplanerische Schwenk zu einem Zentralflughafen wirft die Frage auf, ob Polen seine aktuell 14 Verkehrsflughäfen, die in den vergangenen zehn Jahren auch mit EU-Geld gebaut oder modernisiert wurden, langfristig erhält. In die Infrastruktur flossen 1,4 Milliarden Euro, 40 Prozent davon kamen aus Brüssel.

Warschau-Chopin soll nach den Plänen der Regierung jedenfalls dichtmachen.
© aero.de | Abb.: LOT Polish Airlines | 08.11.2017 16:18

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Beitrag vom 09.11.2017 - 09:33 Uhr
Soll dann Chopin eingestampft werdeen, weil der Flugplatz zu stadtnah ist?

Zu einem Regierungsbesuch landet man zwischen Warschasu und Lodtz auf einem tollen Flugplatz und fährt anschliessend im Konvoi nach Warschau? (Warschau - Lodtz ca. 130 km)

Anders als bei BER müsste für den neuen Flugplatz auch die gesamte Infrastruktur für die dort Arbeitenden geschaffen werden. Wieviele Personen arbeiten am Flughafenb Tegel?
Beitrag vom 09.11.2017 - 03:14 Uhr
Also eins kann ich mir vorstellen wenn die polen das bald in angriff nehmen wird der flughafen vor dem BER in betrieb gehen und für einen bruchteil der kosten,dann können ja die berliner ab polen fliegen ,man braucht nur die schiene clever anbinden an den flughafen und schon habens 20/30Millionen fluggäste mehr und in berlin stampft man die geldvernichtungsmaschine BER ein schließt Tegel und benutzt schönefeld als geschäftsflughafen ,dann hat sich das mit dem fluglärm auch erledigt,wenn sich berlin ein wenig am bahnausbau beteiligt nach polen ist das doch die beste lösung für Berlin,jeden tag wo der BER nicht in betrieb geht kostet 1,1Millionen € am tag,da hätte man für das geld die Verzögerung der letzten jahre locker den flughafen in polen bauen können, ,und der flughafen in polen wäre gesammt auf anhieb auf 45Millionen pax

Was wollen Sie denn da für eine Bahnverbindung bauen, sodass nahezu der gesamte Verkehr nicht mehr über Berlin geht, sondern dieser eine 500-600 km lange Bahnfahrt auf sich nimmt um nach warschau zu fahren?
Das mag vielleicht für den Teil aus den Grenzgebieten stimmen, das Einzugsgebiet des BER umfasst aber auch sehr viele Bereiche die zu weit von Warschau weg sind.

Das wäre dann quasi so als ob ich als Hamburger nur auf eine Bahntrasse nach Amsterdam warten muss und dann können wir den Hamburger und wahrscheinlich auch gleich den Bremer Flighafen dicht macht. Lübeck können wir dann ja als Geschäftsflughagen behalten....
Beitrag vom 09.11.2017 - 00:02 Uhr
Noch was: Ein Flug mit LOT nach Warschau von fast jeder Polnischen Stadt kostet ca. 30-40€ - und es fliegen 2-3 mal Täglich kleine Turbo Props nach Warschau. Der Markt ist sehr klein und die Leute können sich einen Flug bei ca. durchschnittlichen 700-900€ Monatslohn einfach nicht leisten und fahren lieber in Überfüllten langsamen Zügen. Polen müsste zuerst mal das Schienennetz verbessern damit man auch zu diesem Flughafen gelangen kann aber die Leute haben gar kein Geld für teure Zugtickets und die Regierung hat so wie so kein Geld....

Ich halte zwar auch nicht viel von den Plänen, aber wieso müssen hier wieder die ganzen antipolnischen Resentiments gedroschen werden? In den letzten Jahren wurde massiv in die Infrastruktur (ja auch mit EU Mitteln) investiert und sowohl die Bahn als auch die Straße wurde deutllich ausgebaut. Wann sind Sie denn das letzte Mal von Danzig nach Warschau mit dem Zug?

Das es so billige innerpolnische Flüge gibt liegt ja auch an Ryanair, die der LOT da gewaltig Konkurrenz machen.


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