Europäisches Datenschutzgesetz
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Hacking-Attacke: British Airways droht empfindliche Strafe

British Airways Boeing 787-8
British Airways Boeing 787-8, © IAG

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BRÜSSEL - Seit dem 25. Mai 2018 sind die neuen EU-Datenschutzrichtlinien in Kraft – nun haben Hacker 380.000 Kreditkartendaten von British Airways-Kunden gestohlen. Der Airline droht eine empfindliche Geldstrafe, sollten die Ermittler herausfinden, dass die Panne vermeidbar gewesen wäre.

Die neuen EU-Datenschutzrichtlinien (General Data Protection Regulation, GDPR) verpflichten Unternehmen dazu, die Daten ihrer Kunden zu schützen – zum Beispiel durch Verschlüsselung. Zudem schreiben die GDPR vor, dass Unternehmen die zuständigen Behörden spätestens 72 Stunden, nachdem sie ein Datenleck entdeckt haben, informieren müssen.

Wer sich nicht daran hält, dem drohen Strafen bis zu vier Prozent des Jahreseinkommens. Im Fall von British Airways könnte das etwa 633 Millionen US-Dollar ausmachen, gemessen an der Bilanz 2017.

"Das sieht nach einem klassischen Datenleck aus", sagt Konrad Meier, Datenschutzexperte bei dem Beratungsunternehmen Ernst & Young. "Die Behörden werden sich nun dafür interessieren, wie und warum das passieren konnte, um zu sehen, ob es vermeidbar gewesen wäre."

Die Hacker hatten über zwei Wochen Zeit, um sich an den BA-Kundendaten zu bedienen. 380.000 Zugangsdaten und persönliche Informationen konnten sie in dieser Zeit abgreifen. 

BA-Chef Alex Cruz entschuldigte sich am 6. September in einem Schreiben an die Kunden und bat sie, sich mit ihrer Bank in Verbindung zu setzen. British Airways und ihr Mutterkonzern IAG haften wahrscheinlich für Folgeschäden und haben nach Ansicht von Analysten vermutlich eine Versicherung für solche Fälle. 

Schwierig zu beziffern ist ihnen zufolge jedoch die Rufschädigung für den Konzern. Konrad Meier weißt trotzdem darauf hin, dass BA nicht zwangsläufig etwas falsch gemacht hat: "Sogar die besten Sicherheitsbarrieren können überwunden werden."

Eine Sprecherin der EU-Kommission teilte mit, dass BA die Kommission über den Vorfall informiert hat. "Wir untersuchen das."
© Bloomberg, aero.de | Abb.: British Airways | 07.09.2018 15:41


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