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Die betroffenen Kunden würden umgehend informiert und entschädigt, kündigte Ryanair-Marketingchef Kenny Jacobs am Dienstag in Frankfurt an.
"Da wir bereits örtliche Verträge und eine verbesserte Bezahlung angeboten haben, gibt es keine Rechtfertigung für weitere Störungen", erklärte zudem Ryanair-Sprecher Robin Kiely in einer Mitteilung.
Anders als bei der vormaligen Streikwelle am 10. August hat Ryanair das Flugprogramm der in Deutschland stationierten Flugzeuge nicht abgesagt. Man werde versuchen, den kompletten Flugplan zu erfüllen, kündigte das Unternehmen seinen Passagieren an. Die Kunden könnten zudem ihre Verbindungen kostenfrei auf die Tage Donnerstag bis Sonntag umbuchen.
Marketing-Chef Kenny Jacobs machte in einem Statement die Vereinigung Cockpit für die Pleite von Air Berlin verantwortlich. Sie habe bei der Lufthansa-Tochter Eurowings längst niedrigere Gehälter akzeptiert, als sie jetzt bei Ryanair fordere.
Für den Fall, dass die Streiks fortgesetzt würden, drohe ein Abzug von Flugzeugen und Jobs von nachgeordneten Standorten in Deutschland, die während des Winters Verluste machten.
Piloten: Ryanair wird kaum Flugzeuge in die Luft bekommen
Piloten und Flugbegleiter geben sich von den Drohungen unbeeindruckt. "Es wird für Ryanair am Mittwoch sehr schwierig, noch Flugzeuge aus Deutschland zu bewegen", sagte der Sprecher der Vereinigung Cockpit, Markus Wahl, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Mit der ebenfalls streikbereiten Gewerkschaft Verdi sei man im Austausch.
Ryanair hat an elf deutschen Flughäfen mehr als 40 Flugzeuge stationiert, rund ein Zehntel seiner Flotte.
VC und Verdi haben für den 12. September einen ganztägigen Streik an den zwölf deutschen Basen angekündigt. Dort sind rund 400 Piloten und 1.000 Flugbegleiter beschäftigt.
Unter den Piloten gibt es nach VC-Einschätzung etwa ein Drittel, das nicht direkt bei Ryanair angestellt ist und daher nicht mitstreiken kann. Für Verdi ist es der erste Streik bei Ryanair.
Bei der ersten Streikwelle am 10. August hatten die deutschen Piloten gemeinsam mit Kollegen aus den Niederlanden, Belgien und Schweden die Arbeit niedergelegt.
Die Airline hatte in der Folge rund 400 Verbindungen abgesagt, rund ein Sechstel des für diesen Tag geplanten Europa-Programms. Betroffen waren damals rund 55.000 Passagiere.
In Deutschland fielen rund 250 Flüge aus. Etwa ein Drittel der hierzulande geplanten Verbindungen konnte stattfinden, da die Maschinen und ihre Besatzungen aus dem nicht bestreikten europäischen Ausland gekommen waren. Auch die österreichische Laudamotion musste eine Reihe von Flügen absagen, da sie auf Leihmaschinen der Ryanair angewiesen ist.
© dpa | Abb.: Ryanair | 11.09.2018 13:08
Kommentare (6) Zur Startseite
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EW sucht händeringend FOs, findet aber zum aktuellen Preis keine geeigneten.
Ja, sogar in Südafrika wir aquiriert.
Eurowings zahlt das Doppelte von FR, bekommt aber kein Personal, auch nicht von FR. Weil die andere Flugzeuge haben. Ja nee, is klar.
Flugbegleiter sind in 2 Wochen umgeschult und Piloten in spätestens 3 Monaten. Warum also so negativ?
Weil der ursprüngliche Post so nicht richtig ist....
Doppelte Bezahlung wird man bei EW vergeblich suchen.
EW sucht händeringend FOs, findet aber zum aktuellen Preis keine geeigneten.
FR zahlt nicht sooo schlecht, nur die Begleitumstände sind mehr als fraglich. Auch das Einsatzprofil bei FR würden manche Angestellten etablierter Airlines durchaus favorisieren. Leider gibt es bei FR darüber hinaus eben kaum "Sozialpunkte". Die kann man aber eben nur indirekt, über das Gehalt, erstreiten.
So wie ich das verstanden habe, will man Druck erzeugen, um eben die soziale Absicherung (Festanstellung, Lohnfortzahlung bei Krankheit, usw.) zu verbessern. Um mehr Geld geht es wohl eher zweitrangig.
Eurowings zahlt das Doppelte von FR, bekommt aber kein Personal, auch nicht von FR. Weil die andere Flugzeuge haben. Ja nee, is klar.
Flugbegleiter sind in 2 Wochen umgeschult und Piloten in spätestens 3 Monaten. Warum also so negativ?