Sicherheitskontrolle
Älter als 7 Tage

Flug wegen Warteschlange verpasst – Frau verklagt Bundespolizei

Flughafen Köln/Bonn
Flughafen Köln/Bonn, © Flughafen Köln/Bonn
BONN - Eine Passagierin am Flughafen Köln/Bonn verklagt die Bundespolizei, weil sie wegen langer Warteschlangen vor der Sicherheitskontrolle ihr Flugzeug nach Mallorca verpasst hat.

Die 32-Jährige aus Bochum verlange nach dem Vorfall vom Mai 2017 von der Bundesrepublik Deutschland knapp 740 Euro Schadenersatz, teilte ein Gerichtssprecher am Donnerstag mit.

Sie werfe der Bundespolizei, die für die Sicherheitskontrollen zuständig ist, Amtspflichtverletzung vor: Es seien zu wenig Kontrollschleusen geöffnet und zu wenig Personal im Einsatz gewesen. Eine Stunde habe es gebraucht, bis sie die Kontrolle passieren konnte. Das sei ein Organisationsmangel, der zu dem verpassten Flug geführt habe.

Der Bund widerspricht: An dem Tag seien genügend Schleusen geöffnet gewesen, die Anzahl des eingesetzten Personals hänge vom Passagieraufkommen ab, über das die Bundespolizei vom Flughafenbetreiber regelmäßig informiert werde.

Das Gericht muss nun klären, ob die Warteschlange tatsächlich durch fehlendes Personal oder durch andere Ursachen entstanden ist, die die Bundespolizei nicht zu verantworten hat. Letztere Ursachen fallen unter das "allgemeine Lebensrisiko". Einen angebotenen Vergleich über 150 Euro lehnte die Klägerin im Termin ab. Jetzt müssen die Bonner Richter entscheiden. (AZ: LG Bonn 1 O 155/18)
© dpa | 21.09.2018 06:34

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Beitrag vom 22.09.2018 - 22:42 Uhr
Hut ab vor der Klägerin. Natürlich wird ihre Klage abgeschmettert werden, denn welche Krähe... usw.?
Es ist doch wohl so, dass die Verantwortlichen für den Personaleinsatz auf ihrem Weg zum Büro tanken mussten. Und nachdem sie in der Schlange zur Kasse standen, (es ist ja immer nur 1 Kasse geöffnet) kam das große AHA Erlebnis: So geht das also, mit der Personaleinsparung!
Beitrag vom 22.09.2018 - 20:01 Uhr
Mit Sicherheitskontrollen lässt sich halt kein Geld verdienen, zumindest nicht für die Schnelligkeit.
Da stellt man nur so viel Leute hin das es gerade so passt, und wenn mal einer Krank wird oder doch mehr Andrang ist, dann passieren solche Dinge.
Ich habe für mein Teil ab 10 Minuten Warten KEIN Verständnis mehr, zumal ich wenn ich mich recht erinnern dafür auch direkt Gebühren bezahlen muss, das heißt ich bezahle den Flughafen dafür das ich mich Kontrollieren lassen muss......
Beitrag vom 22.09.2018 - 11:17 Uhr
Wie wird der Personalstand an den SiKo gesteuert?
Zuviel Personal habe ich bis jetzt noch nie erlebt - wohl aber längere Schlangen.

Die Reisebüro sagen meist, man sollte 2,5 Stunden vor dem - geplanten - Abflug am Flughafen sein. Bei Flugen nach Israel, den USA usw. sollte man mehr Zeit vorsehen. Das Boarding schliesst allerdings oft 30 Minuten vor dem geplanten Abflug...
Wenn man nicht direkt am Flughafen wohnt, sollte man schon wegen der Risiken auf der Fahrt zum Flughafen einen zuzsätzlichen Zeitpuffer einplanen.

60 Minuten für den SiKo sind schon heftig, aber bei internatioonalen Flügen nicht unbedingt das Problem.


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