Rohstoffabbau im Weltall
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Tom Enders fordert größeres Budget für Raumfahrt

Ariane 5
Ariane 5, © ESA

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BREMEN - Airbus-Chef Tom Enders fordert die europäischen Regierungen auf, mehr in die Raumfahrt zu investieren. Konkurrenten aus Übersee haben sich laut Enders mit staatlicher Hilfe bereits einen Forschungsvorsprung gesichert. Unter anderem geht es um den Abbau von Rohstoffen im All.

"Wenn wir uns mehr anstrengen, dann werden wir zumindest noch in meiner Lebenszeit europäische Produkte - auch mit dem Airbus-Logo - auf dem Mond sehen", sagte Enders in einem Interview mit "Spiegel Online".

"Es ist einstweilen schon ambitioniert genug, zum Mond zurückzukehren und den Mond als Basis für andere Missionen zu nutzen." Eine fertige Strategie für Geschäfte auf dem Mond habe Airbus nicht. "Das ist aber ein langfristiges Ziel und passt nicht in einen Fünfjahresplan."

Ohne eine effiziente Raumfahrtstrategie für Europa sieht Enders dafür ohnehin keine Chance. "Mit den gegenwärtigen Strukturen kann es nicht weitergehen. Der sogenannte Georeturn-Verteilungsschlüssel ist ein großes Hindernis für mehr Wettbewerbsfähigkeit", sagte er. "Das zwingt uns zum Beispiel, in zu vielen Ländern Teile für eine Rakete herzustellen, die man dann durch ganz Europa transportieren muss."

In den USA verfügen Firmen, die an Weltraumprojekten forschen, laut Enders über ein fünf Mal höheres Budget als europäische Wettbewerber.

Außer auf dem Mond sieht Enders im Abbau von Rohstoffen im Weltall eine Gelegenheit für die europäische Wirtschaft - ohne ethische Bedenken. "Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, was daran unethisch sein soll, auf irgendwelchen Felsbrocken, die im Weltall rumtaumeln, Bodenschätze zu nutzen", sagte der Manager.

Während andere Nationen sich anschickten, daraus ein Geschäft zu machen, müssten in Deutschland immer erst Ethikkommissionen eingesetzt werden. An Technologien zur Rohstoffgewinnung im All arbeitet Airbus nach seinen Angaben aber aktuell nicht.
© aero.de | Abb.: Esa, Airbus, aero.de (Montage) | 05.10.2018 08:06

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Beitrag vom 08.10.2018 - 10:52 Uhr
Die Bedeutung der Rohstoffgewinnung im All hat auch die deutsche Industrie erkannt, dabei geht es sicher nicht um das Schürfen von Subventionen:

 https://bdi.eu/artikel/news/weltraumbergbau-aufbruch-zu-neuen-sternen/
Beitrag vom 08.10.2018 - 10:33 Uhr
Um welche Rohstoffe soll es da gehen? Der Abbau von Rohstoffen im All wäre wohl kaum wettbewerbsfähig.

Um Staatsgelder. Versteckte Subventionen. Forschungsgelder. Solche "Rohstoffe" halt...

Und Europa muss sehr aufpassen nicht schon bald den Anschluss zu verlieren. Was machen wir denn? Wir entwickeln jetzt noch eine Ariane 6 - die jetzt schon eigentlich wirtschaftlich mit der Falcon 9 / Falcon Heavy nicht mithalten kann.

Genau das ist das Problem.
Das Konsortium hat vor vielen Jahren begonnen, auf das falsche Pferd zu setzen.
Hunderte von Millionen Euro später lässt sich feststellen dass der Weg in einer Sackgasse endet. Ohne Wendemöglichkeit.
Genau deshalb muss man jetzt MASSIV um Gelder werben um den Laden auch in 5 Jahren noch am k...en zu halten und tausenden Angestellten irgendeine Perspektive bieten zu können.
Wenn die Ariane 6 nicht startet kann man so wenigstens noch an irgendeiner Stadt im Kuiper-Gürtel forschen...

Dieser Beitrag wurde am 08.10.2018 10:45 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.10.2018 - 14:49 Uhr
Um welche Rohstoffe soll es da gehen? Der Abbau von Rohstoffen im All wäre wohl kaum wettbewerbsfähig.


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