Strauchelnde Airline
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Alitalia soll mehrheitlich italienisch bleiben

Alitalia Airbus A330
Alitalia Airbus A330, © Alitalia

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ROM - Die italienische Krisen-Fluglinie Alitalia soll nach Angaben der Regierung in Rom mehrheitlich in italienischer Hand bleiben - laut Verkehrsminister Danilo Toninelli zu 51 Prozent. Wer die übrigen 49 Prozent übernehmen soll, ist dabei unklar. Lufthansa hatte angeboten, eine stark verschlankte Alitalia zu kaufen.

"Wir schaffen es, Alitalia zu retten, indem wir 51 Prozent in Italien behalten", sagte Verkehrsminister Danilo Toninelli am Mittwoch dem Sender Rainews24. Alitalia hatte vor mehr als einem Jahr Insolvenz angemeldet. 

Seitdem steht die Airline unter der Leitung dreier Sonderverwalter. Einer von Ihnen, Luigi Gubitosi, hat die neue italienische Regierung wiederholt öffentlich dazu aufgefordert, Stellung zum zukünftigen Kurs für die Airline zu beziehen.

"Wer das Unternehmen wieder auf die Beine bringt, muss jemand sein, der die Leute fliegen lässt und basta", sagte Toninelli jetzt. Zugleich betonte Arbeitsminister und Vizepremier Luigi Di Maio, er werde mit allen "internationalen Playern" im Gespräch sein, um eine Zukunft für Alitalia zu finden. Priorität sei, Arbeitsplätze zu erhalten.

Lufthansa und Easyjet galten zwischenzeitlich als heiße Kandidaten für eine Übernahme. Lufthansa wollte Alitalia aber stark umstrukturieren. Trotz des jetzigen Statements der Regierung scheint das Interesse an der Airline aber nicht ganz erloschen.

"Wir haben immer betont, dass der italienische Markt für uns sehr wichtig ist und wir Interesse an einer restrukturierten Alitalia haben", teilte ein Lufthansa-Sprecher auf aero.de-Anfrage mit. "Dementsprechend unternehmen wir alle notwendigen Schritte, um bereit zu stehen, wenn sich eine entsprechende Chance bietet. Die heutige Alitalia ist für uns aber nicht interessant. Schon heute sind wir mit unseren Fluggesellschaften in Italien sehr gut vertreten und könnten auch mit diesen weiter wachsen, wenn wir den Bedarf dafür sehen"

Die Frist für die Entscheidung über einen Verkauf wurde zuletzt noch einmal auf Oktober verschoben. Bei der ehemaligen Staatslinie war zuletzt Etihad eingestiegen und hatte einen 49-prozentigen Anteil gekauft. 

Allerdings hatte sich die Fluglinie aus den Vereinigten Arabischen Emiraten 2017 zurückgezogen, nachdem die Restrukturierung gescheitert war. Alitalia fliegt derzeit mit einem Brückenkredit der italienischen Regierung. Die Flugline macht seit 2002 keinen Profit.
© dpa, aero.de | Abb.: Alitalia | 18.07.2018 13:48

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Beitrag vom 19.07.2018 - 09:44 Uhr
Wer bindet sich das Ding ans Bein, wenn bei jeder Entscheidung die italienische Politik mitfummelt?
Das ist ja richtig sinnlos. Meine Prognose ist, dass sowohl EasyJet als auch LH nach dieser Ansage abwinken.
Beitrag vom 18.07.2018 - 21:34 Uhr
Man machts einfach wie Austrian Airlines, die zu 50,2% einer Privatstiftung gehört und schon hat man eine mehrheitlich italienische Fluggesellschaft.

Was erwarten die Italiener von der Lufthansa? Man sieht doch bei SWISS, dass aus einer insolventen Fluggesellschaft auch die profitabelste Linienfluggesellschaft Europas werden kann mit einem weltweiten Streckennetz und das ganze mit ausländischem Besitzer.
Beitrag vom 18.07.2018 - 18:57 Uhr
das freut die Air Italy, ein ernstzunehmender Konkurrent weniger.


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