Grounding
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Pleitewelle erfasst zyprische Cobalt Air

Cobalt Air Airbus A319
Cobalt Air Airbus A319, © Ronnie Macdonald

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LARKANA - Zwei Wochen nach dem Grounding von Primera Air setzt sich die Pleiteserie in der europäischen Airlinelandschaft in Zypern fort. Cobalt Air hat letzte Nacht ihren Flugbetrieb eingestellt. Ryanair verliert keine Zeit.

Der zyprische Charter- und Ferienflieger Cobalt Air ist am Ende. Um 23:50 Uhr hat die Airline ihren Flugbetrieb eingestellt.

Passagiere wurden in einer knappen Mitteilung angehalten, sich am Donnerstag nicht zum Flughafen Larkana zu begeben. "Es werden keine Flüge starten und keine Mitarbeiter von Cobalt Air vor Ort sein", teilte die Airline mit.

Griechenlands Verkehrsminister Vasiliki Anastasiadou sprach in einer ersten Reaktion von einem "schwarzen Tag".

Cobalt Air ging 2016 aus Cyprus Airways hervor, die wegen zu unrecht erhaltener Staatshilfen aufgelöst wurde. Die Airline war zuletzt mit zwei Airbus A319 und vier A320 unterwegs, beschäftigte 200 Mitarbeiter und flog 23 Ziele an. Im Mai feuerte Cobalt Air ihren Vorstandschef Andrew Madar.

Hinter den Kulissen zog der chinesische Hauptaktionär Avic Joy Air die Strippen. Nach Medienberichten sind Finanzierungszusagen von Investoren geplatzt. Laut der "Economy Times" hatte Cobalt Air zuletzt nur noch 15 Millionen Euro auf ihren Konten.

Ryanair setzte nach Bekanntwerden des Groundings eine Roadshow in Zypern an - am 24. Oktober will die Airline in Larkana Piloten von Cobalt Air von einem Wechsel überzeugen.

Über Europas Luftfahrt kreist nach dem Sommer 2018 der Pleitegeier - Cobalt Air ist nach Primera Air, dem deutschen Zweig von Small Planet Airlines, Skywork, Azur Air Germany und VLM bereits die sechste Airline, die im Winter 2018/2019 nicht mehr abheben wird.
© aero.de | 18.10.2018 08:35

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Beitrag vom 19.10.2018 - 01:49 Uhr
Vielleicht sollte man sich die Preisgestaltung der Tickets näher ansehen.
Wenn die billiger wären - durch Senkung der Kosten von ATC, Landegebühren, Piloten, Flugbegleiter usw. , dann würden vielleicht auch mehr Passagiere fliegen.....

Wie billig soll es denn noch werden? Sollen Fluglotsen, Airportmitarbeiter und Crews fast umsonst arbeiten, nur damit die Paxe für kleines Geld durch die Gegend fliegen können?
Beitrag vom 18.10.2018 - 19:13 Uhr
Ah ja....
Und deshalb geht nun cobalt Air in Konkurs.
Und andere - zb Ryanair - nicht - die billiger anbieten kann.

ATC.- und Landegebühren sind für alle gleich.
Airlines mit einer einstelligen Anzahl an Maschinen mit FR zu vergleichen, kann nur schief gehen. Allein die Overhead Kosten für die Geschäftsleitung verteueren da jeden direkten Vergleich unverhältnismäßig.
Aber Cobalt Air war doch schon ein Billigflieger. Ob die jetzt auf ihren Strecken von/nach Zypern ausgerechnet Ryanair als Konkurrenz hatten?
Wenn ja ist die Pleite erklärbar, wäre aber nicht zu vermeiden gewesen.
So viel kann man durch billiges Personal gar nicht mehr reinholen, dass das funktionieren würde.

Aber es gibt ja durchaus die Billigflieger, die pleite gehen _weil_ sie Billigflieger sind und auch bei hoher Auslastung so keinerlei Reserven aufbauen können.
Beim ersten kleinen Problem ist dann Ende.

Dieser Beitrag wurde am 18.10.2018 19:14 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 18.10.2018 - 16:32 Uhr
Zumindestens von Seiten der Crewkosten werden die Kosten Gott sei Dank steigen.


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