O'Leary denkt ans Aufhören
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Ryanair errichtet Basis in Berlin-Tegel

Michael O`Leary
Michael O`Leary, © Ryanair

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BERLIN - Die irische Fluggesellschaft Ryanair errichtet im April am Berliner Flughafen Tegel ihre zehnte Basis in Deutschland. Dazu übernehme der Billigflieger vier dort stationierte Maschinen seiner Partner-Airline Laudamotion, kündigte Ryanair-Chef Michael O'Leary am Mittwoch in Berlin an.

Ryanair hält drei Viertel der Anteile des Ferienfliegers Laudamotion. Dieser hatte Maschinen sowie Start- und Landerechte der insolventen Air-Berlin-Tochter Niki übernommen.

O'Leary sagte, man wolle weiterhin Verkehr und Streckennetz ausbauen. Für 2019 erwartet er in Deutschland aber kein Wachstum. Der Druck auf die Preise bleibe hoch, während der Ölpreis steige, erklärte er. Eine Rolle spiele dabei auch der schwelende Tarifkonflikt.

Solange es keine Klarheit mit den Gewerkschaften gebe, werde nicht in zusätzliche Flugzeuge für Wachstum investiert.

Ryanair hatte erst kürzlich angekündigt, die Basis in Bremen mit zwei stationierten Flugzeugen zu schließen und in Weeze zwei von fünf Maschinen abzuziehen. Von Gewerkschaftsseite war das als "Kriegserklärung" im laufenden Tarifkonflikt gewertet worden.

"Öl ist bei 85 Dollar, ihr Idioten"

O'Leary warf den Gewerkschaften Lüge vor. "Das ist keine Kriegserklärung." Der eigentliche Grund seien die Kerosinpreise. "Öl ist bei 85 Dollar, ihr Idioten", sagte O'Leary. Stiegen sie weiter, schließe Ryanair möglicherweise weitere Basen.

O'Leary versicherte aber, aus seiner Sicht liefen die Gespräche mit Verdi und der Vereinigung Cockpit gut. Treffen seien für diese und nächste Woche vereinbart, Ryanair halte eine Einigung vor Weihnachten für möglich.

Nach einem Vierteljahrhundert an der Spitze denkt O'Leary darüber nach, in wenigen Jahren aufzuhören. Sein Vertrag laufe bis zum nächsten Sommer, sagte der 57-Jährige.

Der Verwaltungsrat habe ihn gebeten, um weitere fünf Jahre zu verlängern. "Ich will keine weiteren fünf Jahre machen", sagte O'Leary. "Aber ich denke darüber nach, weitere zwei oder drei Jahre zu machen, damit wäre ich 2021 oder 2022 raus." O'Leary führt Ryanair seit 1993. In dieser Zeit wurde aus der defizitären irischen Airline die größte Billigfluggesellschaft Europas.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Ryanair | 17.10.2018 11:42

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Beitrag vom 17.10.2018 - 20:55 Uhr
«Dazu übernehme der Billigflieger vier dort stationierte Maschinen seiner Partner-Airline Laudamotion.» Man könnte dies leicht überlesen, ist aber fake News! Nein, es gab und gibt keine Laudamotion-Airbusse am Tegel. O'Leary übernimmt seine eigenen vier Maschinen wieder, die bisher proforma unter dem Kürzel von Laudamotion flogen und schon bisher nur über Ryanair gebucht werden konnten. Hätte Ryanair diese Flüge nicht für Laudamotion ausgeführt, wären dem Billigflieger die wertvollen Slots verloren gegangen. Die Aushöhlung von Laudamotion läuft längst. Niki Lauda und seine Leute sind durch die neue Geschäftsführung im Wesentlichen bereits entmachtet, und das vorgespielte Interesse von «Learymotion» an neuen Airbussen dient wohl auch nur dazu, bei Boeing das Preisniveau für weitere blauweisse 737 Max 8/10 nochmals zu drücken.
Beitrag vom 17.10.2018 - 13:29 Uhr
"...ihr Idioten." :-D

Da hat aber jemand Feingefühl :-D. Ich verstehe ja sonst einiges, was der so macht - aber der Ölpreis ist in Bremen jetzt nicht so anderes als an den Basen, wo er die Maschinen hin verlegt...
Beitrag vom 17.10.2018 - 11:51 Uhr
Spannend zu sehen, wie Ryanair durch die Verhandlungen mit den Gewerkschaften manövriert.


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