"Einige wenige Maschinen müssen noch auf ihre Eurowings-Lackierung warten. Das hängt damit zusammen, dass wir die Maschinen im Sommerflugplan nicht aus dem Programm nehmen wollten", sagte eine Eurowings-Sprecherin auf Anfrage.
Außerdem sei es schwierig gewesen, für die Umlackierung Termine zu bekommen. Nach und nach sollen nun die letzten von insgesamt 77 übernommenen Air-Berlin-Flugzeugen umgespritzt werden. "Die Lackierung soll voraussichtlich Ende März kommenden Jahres abgeschlossen sein", teilte die Sprecherin mit.
Air Berlin hatte am 15. August 2017 Insolvenz angemeldet. Die Airline stoppte die Langstrecken und fuhr den Flugplan von 450 auf 250 tägliche Flüge runter. Am 27. Oktober stellte Air Berlin ihren Flugbetrieb komplett ein.
Der letzte Flug AB6210 brachte Passagiere unter dem Rufzeichen "BER4EVR" von München nach Berlin.
Eurowings, Easyjet und der Nachzügler Laudamotion teilten den Großteil des Flugzeugparks von Air Berlin und Niki unter sich auf. Für die Schweizer Tochter Belair platzte der Neuanfang als unabhängige Airline.
Erst im August hatte Eurowings ihren letzten Airbus A320 D-ABDT aus dem Air-Berlin-Nachlass übernommen. Die ersten 35 Airbus Airbus A319, A320 und Bombardier Q400 hatte Air Berlin samt Crews schon vor der Insolvenz - ab April 2017 - an Eurowings und Austrian Airlines verpachtet.
Einige Airbus A330-200 aus der Air-Berlin-Langstreckenflotte fanden in Virgin Atlantic, Aigle Azur und Charterairlines weltweit neue Leasingnehmer. Der Airbus A320 des letzten Air Berlin-Flugs ist nach wie vor in Europa unterwegs: die D-ABNW firmiert seit Januar 2018 als HB-JJM in der Flotte der Swiss-Tochter Edelweiss.
Das Unternehmen Air Berlin existiert weiterhin. Es seien derzeit noch 58 von einst 8.000 Mitarbeitern beim Unternehmen in Berlin beschäftigt, sagte der Sprecher des Insolvenzverwalters Lucas Flöther, Christoph Möller. "Sie unterstützen den Insolvenzverwalter bei der Abwicklung des Unternehmens."
Es gehe vor allem darum, die zahlreichen Forderungen von Gläubigern zu prüfen. In dem Insolvenzverfahren gibt es mehr als 1,3 Millionen Gläubiger, die meisten von ihnen sind Kunden von Air Berlin, deren Flüge in der Endphase nach dem Insolvenzantrag abgesagt wurden.
Marke wird zum Schluss verkauft
Nach wie vor ist Air Berlin auch an der Börse notiert. Zuletzt pendelte der Aktienkurs zwischen einem und zwei Euro-Cent pro Anteilsschein. Zwar ist nach Worten Möllers ein Rückzug von der Börse geplant, dafür geben es jedoch "keinen Zeitplan". Aktionäre seien Gesellschafter, und deren Forderungen würden im Insolvenzverfahren nachrangig berücksichtigt, erläuterte der Sprecher.
Auch der Verkauf des Markennamens "Air Berlin" dürfte ganz am Ende des Insolvenzverfahrens stehen. Bis auf weiteres werde der Name vor allem für eine Internetseite als Anlaufstelle für die Gläubiger gebraucht.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Air Berlin | 26.10.2018 12:36
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