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IAG kommt mit teurerem Sprit zurecht

British Airways Boeing 787-8 Dreamliner
British Airways Boeing 787-8 Dreamliner, © Ingo Lang

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LONDON - Die British-Airways-Mutter IAG hat im zweiten Quartal den Belastungen durch Fluglotsenstreiks und höhere Treibstoffkosten getrotzt .Unter dem Strich stand ein Gewinn von 614 Millionen Euro und damit fast zwölf Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Der operative Gewinn stieg um gut elf Prozent auf 816 Millionen Euro. Unternehmenschef Willie Walsh zeigte sich weiterhin zuversichtlich, dass der Konzern seinen operativen Gewinn von 2017 in Höhe von 2,7 Milliarden Euro im laufenden Jahr übertreffen kann.

Insgesamt stieg der Umsatz um vier Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Analysten hatten allerdings mehr erwartet. Auch der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn verfehlte denn auch die Erwartungen der Branchenexperten. An der Börse kamen die Nachrichten nicht gut an. Die IAG-Aktie verlor am Vormittag an der Londoner Börse fast fünf Prozent an Wert.

Zu IAG gehören neben British Airways auch die spanischen Fluggesellschaften Iberia und Vueling sowie die irische Aer Lingus. Mit der Tochter Level hat der Konzern zudem einen weiteren Billigflieger an den Start gebracht.

Während die IAG-Gesellschaften im zweiten Quartal die Zahl ihrer Passagiere um fast acht Prozent auf 29,8 Millionen steigerten, mussten sie bei den durchschnittlichen Ticketerlösen einen Rückgang verbuchen. Der lag allerdings am starken Euro und der Schwäche des von dem bevorstehenden Brexit gebeutelten Britischen Pfunds. Bereinigt um Währungskurs-Schwankungen gingen die Erlöse nach oben.

Lotsenstreiks kosten Flüge


Zu schaffen machten IAG auch die Streiks der Fluglotsen in Frankreich. Allein die spanische Billigtochter Vueling musste eine Belastung von 20 Millionen Euro verbuchen. Auch andere Fluggesellschaften, darunter viele Ferienflieger, wurden durch die Streiks arg behindert.

So führt ein Großteil der Flüge zwischen Nord- und Mitteleuropa und dem Mittelmeer durch den französischen Luftraum. Flugausfälle und große Verspätungen waren die Folge. Auch andere Airlines wetterten gegen die Ausstände der Luftraumaufseher.

Unterdessen baut der IAG-Konzern sein Geschäft auf dem europäischen Kontinent weiter aus. Die Billigtochter Level, die zunächst auf der Langstrecke startete, fliegt nun auch von Österreich aus Ziele in Europa an. Binnen fünf Jahren soll die Level-Flotte am Flughafen Wien von zunächst vier Jets auf 30 Maschinen wachsen.

IAG war nach der Pleite von Air Berlin im vergangenen Jahr daran gescheitert, deren österreichische Tochter Niki zu übernehmen. Stattdessen kam der Niki-Gründer und ehemalige Rennfahrer Niki Lauda zum Zug. Er machte aus Niki die Fluglinie Laudamotion - und fädelte wenig später deren weitgehenden Verkauf an den irischen Billigflieger Ryanair ein. Auch Laudamotion peilt als mittelfristiges Ziel eine Flotte von 30 bis 50 Maschinen an.

IAG tritt bei Norwegian auf der Stelle

Bei der zwischenzeitlich versuchten Übernahme des norwegischen Billigfliegers Norwegian  ist IAG offenbar nicht weitergekommen. Es gebe nichts Neues zu berichten, sagte Konzernchef Walsh. IAG war mit zwei unverbindlichen Übernahmeangeboten bei den Norwegern abgeblitzt.

Es wäre gut für beide Seiten, wenn Norwegian ein Teil von IAG würde, sagte Walsh dem Radiosender RTE. Das Langstreckengeschäft der Norweger könnte IAG in diesem Bereich stärken. Der Billigflieger indes ist hochverschuldet und könnte von der Finanzstärke der IAG profitieren.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: IAG | 03.08.2018 09:32


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