Iberia vor dem Brexit
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Spanisch oder nicht – das ist hier die Frage

Iberia Airbus A350-900
Iberia Airbus A350-900, © Airbus

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MADRID - Der Brexit naht und inzwischen sind auch bei der britischen IAG Spuren von Nervosität erkennbar. Medienberichten zufolge steht die Gruppe in Kontakt mit der spanischen Regierung und der EU-Kommission. Es geht darum, ob Iberia weiter als europäische Airline durchgeht.

"Die EU-Kommission hat die Nachricht (dass Iberia sich um die Klärung ihres Status nach dem Brexit bemüht, Red.) mit Genugtuung aufgenommen", zitiert die Tageszeitung "El País" aus einem Brief des spanischen Infrastrukturministeriums an Iberia-Chef Antonio Vázquez. "Weil sie nicht wusste, ob die IAG aktiv genug daran arbeitet, diese außergewöhnliche Situation zu bewältigen."

In der Tat stellte das IAG-Management ihren Aktionären noch Anfang November ambitionierte Wachstumspläne bis 2023 vor - und ließ den Brexit dabei völlig unerwähnt. Iberia soll dazu vor allem auf den Routen nach Lateinamerika beitragen.

Was Iberia betrifft, bemüht sich die IAG laut "El País" darum, dass die EU-Kommission die Airline als europäisches Unternehmen anerkennt. Eine wichtige Voraussetzung dafür erfüllt sie: ihr Sitz ist in Madrid.

Bei der zweiten wichtigen Voraussetzung sieht es anders aus. Iberia gehört zu 55 Prozent britischen Eignern - um nach EU-Recht als europäische Airline zu gelten, dürfte sie maximal zu 49 Prozent in den Händen von Eignern aus Drittstaaten liegen. Und ein Drittstaat ist Großbritannien nach dem Brexit.

Darüber, wie die IAG dieses Dilemma bis Ende März lösen will, lässt sie bisher sowohl die spanische Regierung als auch die EU-Kommission im Dunkeln. "Wir vertrauen darauf, dass wir die europäischen und britischen Eigentums- und Kontrollregeln nach dem Brexit erfüllen werden", zitiert "El País" einen Sprecher.

Auch, was eine Einigung zwische der EU und Großbritannien für die Airlinebranche betrifft zeigt die Gruppe sich zuversichtlich. "Auch wenn es (insgesamt, Red.) keine Einigung gibt haben die EU und Großbritannien zugesagt, dass sie eine Regelung treffen werden, damit die Flüge weiterhin abheben können", so der IAG-Sprecher.

Selbst wenn dieser Fall eintreffen sollte, ist das Thema Brexit für die IAG nicht gelöst. Denn solange Großbritannien Mitglied der EU ist, profitiert die Airline-Gruppe auch von den Vereinbarungen, welche die Staatengemeinschaft mit Drittstaaten wie den USA, Kanada und vielen weiteren getroffen hat.

Kleinteiliger Neuanfang

Diese müssten nach aktuellem Stand der Dinge nach dem Brexit einzeln von Großbritannien ausgehandelt werden, die britische Luftfahrtbehörde arbeitet bereits an entsprechenden Vereinbarungen mit ihren Pendant in den USA, Kanada und Brasilien.

Easyjet hat im September damit begonnen, 1.400 Pilotenlizenzen ihrer britischen Piloten auf österreichische umzuwandeln. Die Tochter-Airline Easyjet Europe mit österreichischem AOC hat sie bereits 2017 gegründet.
© aero.de | Abb.: Iberia | 13.11.2018 14:35

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Beitrag vom 14.11.2018 - 17:52 Uhr
Wann gibt LH die Swiss ab?

Warum gibt es ein EU Gesetz das die Beteiligung einer EU Airline an einer nicht EU Airline begrenzt oder hat die Schweiz wie die EU eine Beteiligungshöchstgrenze?


Theoretisch ja, aber auch dort wurde eine Schweizer Privatstiftung gegründet, die die ySwiss offiziell besitzt.

Besaß. Die Stiftung wurde, nachdem sie den Zweck erfüllt hat, gelöscht. Eine 51% schweizer Beteiligung wurde gebraucht, um die Verkehrsrechte der Swissair zweifelsfrei auf die Swiss zu übertragen. Heute hält LH 100% der Anteile.

Methoden, die EU Auflagen zu erfüllen, gibt es viele. Vielleicht aber nicht nötig, da die EU Kommission zumndest eine Verlängerung dieses Abkommens signalisiert hat. Alle Aufregeung umsonst?
Beitrag vom 14.11.2018 - 17:32 Uhr
Wann gibt LH die Swiss ab?

Warum gibt es ein EU Gesetz das die Beteiligung einer EU Airline an einer nicht EU Airline begrenzt oder hat die Schweiz wie die EU eine Beteiligungshöchstgrenze?


Theoretisch ja, aber auch dort wurde eine Schweizer Privatstiftung gegründet, die die ySwiss offiziell besitzt.
Beitrag vom 14.11.2018 - 13:55 Uhr
Wann gibt LH die Swiss ab?

Warum gibt es ein EU Gesetz das die Beteiligung einer EU Airline an einer nicht EU Airline begrenzt oder hat die Schweiz wie die EU eine Beteiligungshöchstgrenze?



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