No Deal?
Älter als 7 Tage

Londons Plan B für den Luftfahrt-Brexit

LONDON - Großbritannien und der EU droht am 29. März 2019 eine Trennung ohne Deal. Selbst Brexit-Gegner und Ryanair-Chef Michael O`Leary geht nicht davon aus, dass es in diesem Fall zu einem längeren "no flights-Szenario" kommt. In London wächst dennoch die Nervosität vor dem Luftfahrt-Brexit.

Was passiert nach dem 29. März 2019 an britischen Flughäfen? "Es ist nicht vorstellbar, dass keine Flüge mehr zwischen Großbritannien und der EU starten werden", sagte Easyjet-Chef Johan Lundgren letzte Woche. Für den Luftverkehr werde es auch ohne Deal "mindestens eine Art Basisabkommen" geben.

Flughafen London-Gatwick
Flughafen London-Gatwick, © Gatwick Airport

Fest steht: am Brexit-Stichtag verabschiedet sich Großbritannien auch aus dem gemeinsamen EU-Luftfahrtmarkt und seinen liberalen Regeln. Ohne eine Neuregelung droht britischen Airlines und Flughäfen ein Chaosszenario - und das will London zum Schutz der eigenen Wirtschaft in jedem Fall abwenden.

"Luftfahrt ist von absolut höchster Bedeutung für die britische Wirtschaft und wir werden versuchen, den besten Deal zu verhandeln", sagte ein Sprecher des britischen Verkehrsminister Chris Grayling.

Graylings neueste Idee: statt einer Anschlussregelung mit Brüssel will Großbritannien 27 separate, bilaterale Abkommen mit den EU-Staaten schließen - und die Luftfahrt aus den zähen Brexit-Verhandlungen ausklammern. Abkommen mit den USA und Kanada sollen in den nächsten Wochen stehen und als Vorlage dienen.

In den 27 verbleibenden EU-Mitgliedsstaaten gingen in den letzten Tagen Briefe ein, in denen London Abkommen für das Transportwesen auf bilateraler Ebene anregt. EU-Unterhändler Michel Barnier stellte daraufhin klar, dass sich Brüssel in Luftverkehrsfragen nicht umfliegen lässt: "Kein Deal, kein Vertrauen."

Ryanair rechnet mit Einigung

Auch er gehe "nicht davon aus, dass es bilaterale (Abkommen) geben wird", pflichtete Ryanair-Chef Michael O`Leary Barnier in London bei. Die 27 verbleibenden EU-Staaten "treten in dieser Frage bemerkenswert geschlossen auf". Dennoch sieht O`Leary hohen Einigungsdruck in Luftfahrtfragen.

Jedes "no flights-Szenario wird maximal ein paar Tage oder Wochen andauern", sagte der Manager. "Danach wird die Politik das verdammt schnell lösen."
© aero.de | Abb.: Gatwick Airport | 14.09.2018 07:10


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